Blackness, so der Titel des zweiten Albums der Kölner Band Alpentines, einer namhaft besetzten Indie-Band, bei der unter anderem auch Mitglieder von Acts wie Lichter, Tulp oder Voltaire spielen. Jetzt aber ist Alpentines an der Reihe, mit denen man sich dem Thema „Verdichtung“ widmet, was auch sehr passend ist, denn obgleich man mehr Stücke aufgenommen hat, haben am Ende nur sieben Stücke den Weg auf das Album gefunden, das auf diese Weise mit 25 Minuten recht kurz ausgefallen ist. Doch genau diese sieben Stücke ergeben einen Songzyklus, der für die Band abgeschlossen ist. Es ist laut Sänger Kay Lehmkuhl wie “ein Text, der komplett durch die Songs durchläuft”.
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Dabei geht es zunächst einmal verhalten los im eröffnenden Titelsong. Pulsierende Soundscapes, ein langsamer Songaufbau und eingängiger Gesang, bevor sich verzerrte Gitarrenlinien dazu gesellen und die Spannung steigt. Er später zieht das Stück an und wird zur schwebenden Indie-Pop-Nummer. Die Stimmung wird zunächst einmal weitergetragen in Sharks & Pictures, das sich in der Folge aber weiter aufschwingt in post-rockige Höhen. Man merkt, warum die Band vom Songzyklus sprach. Man merkt einfach, dass hier ein roter Faden drin ist, bei dem im folgenden Endure as Exercise zunächst einmal ein wenig auf die Bremse getreten wird. Ganz ohne Langeweile, denn die Harmonie und die begleitenden Gitarrenspielereien können gefallen.
Während Rain eher als ein Interlude zu sehen ist, folgt mit eine Juner wieder eine wuchtige Nummer. Zwar eher im mittleren Tempo gehalten, ist man mit einem sphärischen Sound unterwegs, der hypnotische Momente beinhaltet und dabei mit lauten Gitarrenwänden arbeitet. Die Gitarrenwände fehlen zwar im folgenden Low Light dann, aber dafür ist der hypnotisch-einnehmende Charakter hier deutlicher. Man spürt, dass die Musiker hier selbst in dem versunken sind, was sie da auf die Beine gestellt haben. Selbst in den ruhigsten Momenten bleibt die Spannung bestehen, wie man zum Ende in And the Night noch einmal merkt, bei dem man sich in den Melodieläufen nie recht sicher sein will, wie es denn weiter geht.
Insgesamt hat man mit Blackness ein schönes und in der Tat auch innovatives Indie-Album in den Händen, das ohne Aussetzer daherkommt. Es ist eine Freude, zu spüren, wie die Songs sich in ihren Strukturen aufbauen und stets den Spannungsbogen aufrechterhalten. Lediglich schade ist eben die kurze Spieldauer. Auch, wenn die Stücke so einen schlüssigen Songzyklus ergeben, wie die Band selbst sagt, ist ein Album mit klar unter einer halben Stunde doch recht kurz. Aber wenn man von diesen „Abzügen in der B-Note“ einmal absieht, macht das Album eine Menge Freude.
Tracklist ALPENTINES – Blackness:
01. Blackness
02. Sharks in Pictures
03. Endure as Exercise
04. Rain
05. Juner
06. Low Light
07. And the Night
Weblinks ALPENTINES:
Homepage: www.alpentines.de
Facebook: www.facebook.com/alpentines