HEAVEN SHALL BURN – Of Truth & Sacrifice

HEAVEN SHALL BURN - Of Truth & Sacrifice
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9

Gesamtnote

9

Wie gewohnt, so gewollt.

Seit ihrem Album Antigone (2004) und spätestens mit Iconoclast (2008) lässt sich (deutscher) Metal(core)/Melodic-Death-Metal nicht mehr ohne die Initialien HSB schreiben. Heaven Shall Burn sind inzwischen eine feste Institution in Sachen epischer Energie und Herzblut, die eine treue Fanschar um sich versammelt haben.

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Neben den treibenden Rhythmen, sind es vor allem auch die leidenschaftlichen Vocals von Frontmann Marcus Bischoff, die zudem auch noch größtenteils verständlich geshoutet sind, die diese Band so einzigartig machen. Obendrein sind die fünf Thüringer auch noch unverschämt sympathisch.

Mit Of Truth And Sacrifice liegt das mittlerweile neunte Studio-Album vor, und das in Form eines Doppel-Albums. Gitarrist Maik Weichert erläutert das Konzept: “Während die erste Platte Zuversicht und Kampfbereitschaft signalisiert, ist die zweite eher nachdenklich und befasst sich mit den Opfern und Kämpfen, welche man für die Wahrheit bereits auf sich genommen hat und auch künftig nicht scheuen wird.” Einen genaueren Einblick in die Arbeit daran und somit hinter die Kulissen, gewährt die Dokumentation Mein grünes Herz in dunklen Zeiten, die einen limitierten Kinostart erhielt und sich auch im Boxset befindet. Darin erklärt die Band unter anderem, dass sie Produzent Tue Madsen (Mix und Mastering) zügeln musste, den Sound nicht zu glatt und episch zu gestalten.

Das Ergebnis hört sich jedoch genau so an – was durchaus zu den groß arrangierten Songs sowie den Texten passt. Besonders zur Geltung kommt der “fette” Sound bei den Tracks mit Orchester (Weakness Leaving My Heart), das in Minsk unter der Leitung des Dirigenten Wilhelm Keitel und dem Komponisten und Mitbegründer der Dresdner Sinfoniker Sven Helbig aufgenommen hat. Sonst mischen Heaven Shall Burn aber auch mal elektronische Beats und Klänge mit klassischem Klavier dazu (Expatriate). Aber wie gewohnt und auch erwartet, dominieren die pumpenden Riffs, angetrieben von stampfenden Drums. Die Songs drücken energetisch ins Gesicht, oder lassen einen auf epischen Flächen schweben. Shouter Marcus hat einiges zu sagen und nimmt etwa aktuelle gesellschaftliche und politische Diskurse ins Visier, auch auf Deutsch (Uebermacht). Of Truth And Sacrifice als Fanservice zu bezeichnen, ist sicherlich richtig und trifft den Kern. Das ist aber weder verwerflich noch überraschend. Absoluter Anspieltipp und Favorit des Verfassers dieser Zeilen ist Eradicate, einer der wenigen Songs, die das “Hit-Potential” (wenn man das in dieser Musik-Sparte wirklich so nennen darf) von The Weapon They Fear hat.

OF TRUTH: Die Wahrheit ist, dass das Doppel-Album den Fans gefallen wird. Sie erhalten die gewohnten und geliebten Trademarks von Heaven Shall Burn – alles drin, was draufsteht. Es beginnt mit der gewohnten Ruhe vor dem Sturm (March Of Retribution), um dann mit Thoughts And Prayers loszuwüten. Jüngeren Hörern bzw. Neulingen könnte Innovation fehlen.

SACRIFICE: Die Zeiten von Whatever It May Take und Antigone sind vorbei und die sympathische Kombo beschreitet konsequent den Weg weiter, den sie seit Iconoclast eingeschlagen hat. Überraschungen gibt es erwartungsgemäß wenig bis keine.

Letztlich knallen Heaven Shall Burn ihren Hörern 19 hochwertig produzierte Tracks um die Ohren, die die Essenz aus mehr als 20 Jahren Bandgeschichte abbilden. Wer fordert mehr? Wer hat mehr (oder weniger) erwartet?

Tracklist HEAVEN SHALL BURN – Of Truth & Sacrifice:

Disk: 1
01. March Of Retribution
02. Thoughts And Prayers
03. Eradicate
04. Protector
05. Übermacht
06. My Heart And The Ocean
07. Expatriate
08. What War Means
09. Terminate The Unconcern
10. The Ashes Of My Enemies

Disk: 2
01. Children Of A Lesser God
02. La Resistance
03. The Sorrows Of Victory
04. Stateless
05. Tirpitz
06. Truther
07. Critical Mass
08. Eagles Among Vultures
09. Weakness Leaving My Heart

Disk: 3
01. Mein Grünes Herz In Dunklen Zeiten (Dokumentation)

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