Es wirkte schon skurril an diesem Abend. Lennon Stella spielte im Münchner Technikum und eine nicht unbeträchtliche Menge Teenager reihte sich in die Schlange ein für eine Künstlerin, die bis dato noch kein Album hierzulande veröffentlicht hat. Von einem Geheimtipp zu sprechen, mag bei einer Künstlerin, der man das Potenzial nachsagt, Taylor Swift vom Pop-Thron zu stoßen, vielleicht vermessen sein, aber wenn man wem erzählte, man schaue sich am Abend Lennon Stella an, erntete man meist irritierte Blicke. Inzwischen weiß man, dass das Album Three. Two. One. für den 24. April angesetzt. Welches Potenzial dahinter steckt, wusste man auch vorher. Zum Beispiel, wenn man am 13. Februar im Technikum war.
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Als Support mit dabei war hier Kyd The Band, der auch pünktlich loslegte. Pop-Musik mit Herz, Einflüsse aus Synth-Pop und garniert mit Singer-Songwriter-Attitüde (mit anderen Mitteln, wenn man so will) waren es, die es zu hören und zu sehen gab. Poppige Beats, aber gleichzeitig auch Musik, bei der etwas dahinter steckte war es, was direkt von den ersten Tönen von Human an zu hören gab. Das Publikum hörte geduldig zu und auch, wenn augenscheinlich nicht viele den Musiker kannten, so kam es gut an, was er spielte. Zum Ende hin mit Easy gab es dann doch noch bekanntere Momente, die gemeinsam mit Elley Duhé aufgenommene Nummer war manch einem hier ein Begriff. Nach einer halben Stunde gab es einen ehrlichen Applaus, den sich der Künstler auch verdient hatte.
Setlist KYD THE BAND – München, Technikum (13.02.2020):
01. Human
02. This Time Last Year
03. Heartbreak Anthem (unreleased)
04. Go There
05. Dark Thoughts
06. Wishful Thinking
07. Easy
Man spürte, wie die Nervosität stieg ob der jungen Dame, die da in Kürze die Bühne betreten sollte und merkte anhand des Kreischens, als das Licht ausging: Ja, hier hat man es heute mit einem Pop-Sternchen zu tun. Das mag oberflächlich alles vielleicht auch ein wenig amüsieren, aber man merkte an diesem Abend schon, dass da mehr dahintersteckt als eine attraktive junge Dame plus Vermarktung. Wie sie da mit ihrer Gitarre stand, sich zur Musik bewegte und mit Black Light den Abend eröffnete, das zeugte von Potenzial und viel Können, bei dem es erfreulich ist, dass für den Bekanntheitsgrad der Künstlerin so viele Zuschauer an einem Donnerstagabend den Weg ins Technikum gefunden haben.
Mit poppigen und Beat-lastigen Stücken wie Bad wusste Lennon Stella zu gefallen, Rihannas Umbrella stand auch ihr gut zu Gesicht und auch das ruhige (bisher unveröffentlichte) Paperweight konnte überzeugen. Wo wir auch bei der Ruhe wären, denn es folgte ein Akustik-Teil, bei dem sie sich auch für zwei Stücke ans Piano setzte. Zum einen ein ruhiges Cover von Girls Just Wanna Have Fun, zum anderen mit Like Everybody Else noch ein eigenes Stück. Auch hier muss man wieder anerkennen: Hier ist eben nicht nur ein – vermutlich – angehender Star zu sehen, sondern auch eine Künstlerin!
Klar, es ist und bleibt Pop! Aber dieser ist sehr gut gemacht, was dieser Konzertabend, souverän ohne veröffentlichtes Album bestritten, deutlich bewies. Mit insgesamt 19 Titeln wurde auch bereits einiges geboten, nur für eine Zugabe reichte das Material dann nicht mehr. Kann man sich ja dann für das nächste Mal aufheben. Gerade jetzt, wo man aber auch noch gar nicht nicht weiß, wie es auf den Bühnen weitergehen wird in nächster Zeit, gilt es erst einmal, gespannt auf das Album zu warten.
Setlist LENNON STELLA – München, Technikum (13.02.2020):
01. Black Light
02. Bad
03. Feelings
04. Pretty Boy
05. Breakaway
06. Umbrella (Rihanna Cover)
07. Die Average
08. Paperweight
09. Takeaway (akustik)
10. Girls Just Wanna Have Fun (Cindy Lauper Cover) (Piano)
11. Like Everybody Else (Piano)
12. Kissing Other People
13. Fear Of Being Alone
14. Golf On TV
15. Fortress
16. Huey Lewis
17. Bitch
18. La Di Da
19. Goodnight
Weblinks LENNON STELLA:
Homepage: www.lennonstella.com
Facebook: www.facebook.com/lennonstellaofficial
Twitter: www.twitter.com/lennonstella