Nach über drei Jahren nun also mit Our Pathetic Age ein neues Album von DJ Shadow. Oder soll man sagen zwei Alben? Mit 23 Tracks, aufgeteilt auf zwei CDs, ist es definitiv ein sehr ambitioniertes Projekt… Wobei das mit den zwei Alben eigentlich schon so gesagt werden kann. Zwar erscheint beides unter einem Titel, aber die Aufteilung ist klar: Auf der einen Seite eine Scheibe mit überwiegend Instrumental-Tracks, auf der anderen Seite ein Schwung Stücke mit einer Menge Feature-Artists, bei denen sich ein Who is Who vor allem des HipHops quasi das Mikro gegenseitig in die Hand gibt. Eine Aufteilung, anhand der sich gut erkennen lässt, wie vielseitig DJ Shadow als Musiker ist.
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Der – nennen wir es mal „DJ-Teil“ – präsentiert sich sehr facettenreich und lässt sich zwar als Beat-lastig bezeichnen, aber ansonsten nicht so näher definiert festschreiben. Da passt es eigentlich sehr gut, dass ein Titel auf der Scheibe auf den Namen Beauty, Power, Motion, Life, Work, Chaos, Law hört, denn mit diesen vielen Bezeichnungen kann man auch gut beschreiben, was man hört. Klar strukturierte Nummern, gebrochene Beats, noisige Passagen, aber auch hier und da Gesangssamples inmitten des sehr instrumental gehaltenen DJ-Teils präsentieren dem Hörer die große Bandbreite des DJ Shadow. Einfach macht er es dem Hörer hier nicht immer, hier und da fehlt einem die Struktur, aber das herausragende Können lässt sich ganz und gar nicht leugnen.
Der „HipHop-Teil“ zieht dann direkt mal das Tempo an. Wenn Nas und Pharaohe Monch in Drone Warfare loslegen, ist das Rap in seiner reinsten Form. Das kann mal härter begegnen, aber auch „geschmeidiger“, hier haben auch die Feature-Artists eine eigene Note mit reingebracht. Ein Rocket Fuel beispielsweise ist auf die gastierenden De La Soul sehr gut zugeschnitten. Insgesamt ist auch dieser zweite Teil von Our Pathetic Age sehr vielseitig. Schnelle Nummern wie die genannten treffen auf atmosphärische Parts wie in Dark Side Of The Heart (mit Fantastic Negrito und Jumbo is Dr.ama) und ruhigere Stücke wie Small Colleges (mit Wiki und Paul Banks).
Wie man schon herauslesen konnte: Abwechslungsreichtum wird hier großgeschrieben und es ist DJ Shadow gelungen, eine große Bandbreite seines Könnens abzudecken. Ob bei einer so großen Bandbreite jeder alles mögen kann, ist schwierig zu beantworten, aber auf jeden Fall sollte hier für jeden etwas dabei sein und die Qualität wird durchweg hochgehalten. Klar, für Beats und HipHop sollte man auf jeden Fall was übrig haben. Sollte dem so sein, so ist man bei Our Pathetic Age definitiv an der richtigen Adresse, um einmal reinzuhören. Es könnte mehr draus werden als das erste Reinhören…
Tracklist DJ SHADOW – Our Pathetic Age:
1-01. Nature Always Wins
1-02. Slingblade
1-03. Intersectionality
1-04. Beauty, Power, Motion, Life, Work, Chaos, Law
1-05. Juggernaut
1-06. Firestorm
1-07. Weightless
1-08. Rosie
1-09. If I Died Today
1-10. My Lonely Room
2-01. Drone Warfare (feat. Nas, Pharaohe Monch)
2-02. Rain On Snow (feat. Inspectah Deck, Ghostface Killah, Raekwon)
2-03. Rocket Fuel (feat. De La Soul)
2-04. C.O.N.F.O.R.M. (feat. Gift Of Gab, Lateef The Truth Speaker, Infamous Taz)
2-05. Small Colleges (Stay With Me) (feat. Wiki, Paul Banks)
2-06. JoJo’s Words (feat. Stro)
2-07. Kings & Queens (feat. Run The Jewels)
2-08. Taxin’ (feat. Dave East)
2-09. Dark Side Of The Heart (feat. Fantastic Negrito, Jumbo is Dr.ama)
2-10. I Am Not A Robot (Interlude)
2-11. Urgent, Important, Please Read (feat. Rockwell Knuckles, Tef Poe, Daemon)
2-12. Our Pathetic Age (feat. Sam Herring)
2-13. Systematic
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