WAZZARA – zessa

WAZZARA – zessa
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8

Gesamtnote

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Wasser ist Leben. Das ist so wahr wie nur was. Wir kommen aus dem Wasser. Wir brauchen das Wasser. Seit dem der Mensch sesshaft ist, siedelt er am Wasser. Aber Wasser ist auch Tod. Es scheint, als sei es das Element mit dem stärksten Potential zur Zerstörung. Es birgt romantische Todessehnsucht in seiner Gestalt und in der verstörend schönen Gestalt ihrer mystischen Bewohner. Die Kunstmärchenbücher der Romantik sind voll davon. Es perlt, es rauscht, es fließt, es zerrt, es ruft, es zieht, es zerschmettert und beruhigt, es gibt trügerische und tatsächliche Geborgenheit, es verführt. Es ist fruchtbar, es ist der Horror. Es wird vom Mond beeinflusst. Dadurch ist es spirituell und mythologisch dem Weiblichen zugeordnet. Das Wasser ist die Frau. Wir fühlen uns ihm verbunden.

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Von dieser tiefen Verbundenheit kündet auch das Projekt Wazzara, das die Seelenverwandschaft in seiner Ursprünglichkeit schon im Namen trägt. So bedeutet er “Wassergeborene” auf althochdeutsch und deutet bereits an, in welche Richtung wir uns stilistisch bewegen werden. Hinter Wazzara steht die Schweizer Künstlerin Barbara Brawand (Ex-Leadsängerin der Folk Metal Band Caladmor), die damit nun ihr eigenes und sehr persönliches Solo-Projekt verfolgt. Wie persönlich und verzahnt mit sich selbst und dieser Vorstellung dies ist, zeigt sich bereits auf dem Cover der Debüt-EP zessa. Das zeigt die Künstlerin selbst: barfuß, pur, eingetaucht in das kühle geheimnisvolle Grün-Blau blassen mystischen Mondlichts am klaren Lauf eines kleinen Waldbächleins. Inhaltlich widmet sich Wazzara vergangenen Zeiten, die man hinter sich lassen muss, Fesseln, von denen man sich befreien muss, um zu wachsen, stärker zu werden und zu erkennen, wer man ist. Zentral ist auch hier die Symbolkraft des Wassers, aus der sich die Lyrik speist wie breite nährende Adern, die ihre metaphorische Kraft entfalten.

Musikalisch trifft aus der Reihe von selbst gewählten Beschreibungen die des Aetheric-Metal am ehesten den Stil von Wazzara. Im Zentrum steht eindeutig Barbara Brawands ausdrucksstarke Stimme. Ihr warmes volles Timbre trägt die Empfindungen der Songs durch die ganze EP, mal wie ein warmer breit fließender Fluss, mal wie die tiefe unergründliche königliche See. Es wird so zum Alleinstellungsmerkmal von zessa. Hier und da wirken die einzelnen Songs in ihren epischen Arrangements etwas gewollt ausufernd und dadurch insgesamt länger, als sie eventuell hätten sein sollen. Aber in summa ist zessa ein Debüt, das sich die Künstlerin auf Leib und Seele komponiert zu haben scheint.

zessa erscheint am 31. August im self-release, auf vielen bekannten Streaming-Plattformen. Auf Bandcamp kann man die EP streamen und im MP3-Format direkt bei der Künstlerin erwerben.

Anspieltipp: Out Of The Swamp (I’ll Rise)

Tracklist WAZZARA – zessa:

01. As The Stars
02. The Ferryman
03. Out Of The Swamp (I’ll Rise)
04. zessa


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Weblinks WAZZARA:

Official: https://wazzara.com
Facebook: https://www.facebook.com/wazzaraofficial
Bandcamp: https://wazzara.bandcamp.com

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