LACRIMOSA – Bochum, Zeche (23.04.2019)

Fotos: LACRIMOSA
Lacrimosa, ©Marcus Nathofer
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Das letzte Mal, als ich Lacrimosa gehört und wahrgenommen habe, war in den 90ern. Der Song Alles Lüge war damals sehr bekannt und wurde in einschlägigen Clubs rauf und runter gespielt. Umso überraschter war ich, als ich hörte, dass Lacrimosa auf “Time Travel World Tour 2019” sind und zu Gast in der Zeche Bochum sind. Die Zeche ist ein bekannter Ort für diverse Konzerte – unnd einer der Läden, die hinter dem “Haus” einen Parkplatz haben und wo man nicht stundenlang suchen muss, wenn man mit dem Gefährt unterwegs ist.

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Den Auftakt machten die dreiköpfige Band Kartagon aus der Schweiz. Elektronische Klänge, eingängige Melodien, stampfende Bässe und ein Frontmann, dessen Stimme an eine Mischung von Sängern verschiedener elektronischer Bands erinnert, allerdings mit einem Hang zur leichten Dramatik. Nach der Reaktion des Publikums zu urteilen, schien die Band allerdings nicht unbekannt. Aber: Auch wenn es einige Bewegungen im Publikum gab, welche man als zustimmende, rhythmische Bewegungen identifizieren konnte, so plätscherte die Musik eher dahin. Nicht prägend, eher abgenutzte Beats mit neuen Texten. Als Dankeschön an Tilo Wolff, für diese Tour den “Vorwärmer” zu geben, gab es zum Ende hin noch ein Cover eines alten Lacrimosa-Songs, Nach dem Sturm.

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Nach einer kurzen Pause beginnt – endlich – die Zeitreise mit Lacrimosa. Ein langes, düsteres Intro in Form eines Video-Einspielers auf der Leinwand im Hintergrund zeigt eine Zusammenfassung alter Cover. Mit bombastischen Klängen und einer in tiefblaues Licht gehüllten Bühne, treten Tilo Wolff, Anne Nurmi und Band vor das Publikum und starten mit dem Hit Ich bin der brennende Komet. Es folgt Lichtgestalt, bei dem Tilo sich mit einer E-Gitarre bewaffnet. Elegant und authentisch wie eh und je präsentiert er sich und die Musik. Gefühlvoll und gekonnt reist die Band mit den Anwesenden durch die Zeit. Die poetischen Texte in dramatischer Höchstvollendung – wie man sie lebt und liebt. Leider aber auch dramatisch schlecht ausgesteuert. Nichtsdestotrotz kennt das Publikum die Lieder und der schlechte Sound (Gesang) wird verziehen.

Beim Song Nach dem Sturm werden kurzerhand die Plätze getauscht und Tilo steht am Keyboard, während Anne Nurmi sich das Mikro schnappt. Es folgt noch viel gutes Liedgut, und bei jedem Stück wird man durch die Zeit geworfen. Die Band spielt ein erfüllendes Set. Mal hart und brachial, dann wieder ruhig und nachdenklich. Bei ruhigeren Stücken wird die Theatralik gesteigert, indem nur noch Tilo angeleuchtet wird und somit auch nur noch er auf der Bühne wahrgenommen wird. Zum krönenden Abschluss gibt es einen der ganz großen Hits von ihm. Alles Lüge beendet den Abend.

Fazit: Eine Show, die 30 Jahre Lacrimosa porträtiert, und man hatte das Gefühl, man sei in der Zeit stehen geblieben. Tilo und Anne verstehen es nach wie vor, das Publikum zu begeistern. Schön zu sehen, dass das Publikum sowohl aus alteingesessenen Anhängern wie auch jungem Nachwuchs bestand. Und wenn man am Ende das Gefühl hat, dass 30 Jahre vergangen sind wie im Nu, dann freuen wir uns auch auf die nächsten 30.

Setlist LACRIMOSA @ Bochum, Zeche (23.04.2019):

01. Lacrimosa Theme (Intro)
02. Ich bin der brennende Komet
03. Lichtgestalt
04. Nach dem Sturm
05. Schakal
06. Not Every Pain Hurts
07. Der Morgen danach
08. Alleine zu zweit
09. Satura
10. Bresso
11. Seele in Not
12. Die unbekannte Farbe
13. My Pain
14. Stolzes Herz
15. Ich verlasse heut’ dein Herz
16. Im Schatten der Sonne (Z)
17. Thunder and Lightning (Z)
18. Feuer (Z)
19. Copycat (ZZ)
20. Alles Lüge (ZZ)

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