Zehn Jahre ist das letzte Studioalbum von Apoptygma Berzerk nun schon alt. Auf einen regulären Nachfolger zu Rocket Science warten die Fans seitdem, untätig ist Mastermind Stephan Groth in der Zwischenzeit aber ganz und gar nicht gewesen. Eine EP mit einem Cover des NDW-Klassikers Major Tom, das fast durchweg instrumentale Experimentalalbum Exit Popularity Contest und nun auch SDGXXV stehen neben zahlreichen großartigen Live-Auftritten wie zuletzt beim E-Tropolis-Festival in Oberhausen auf der Habenseite.
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Hinter den sechs großen Lettern verbirgt sich eine Anspielung auf den 25. Geburtstag des am 10. Dezember 1993 erschienenen Apop-Debütalbums Soli Deo Gloria, das dank zahlreicher EBM-Anleihen und seiner düsteren Klangbilder nicht so wahnsinnig viel mit späteren Werken der norwegischen Band zu tun hat. Groth wandte sich danach Future-Pop und poppigem Electro-Rock zu – bei SDGXXV wird darauf aber komplett verzichtet. Es entstand ein erstaunlich homogenes Remixalbum ohne große stilistische Schocker. Durchweg elektronisch, zwischen hart und zart, erklingen die insgesamt 18 Tracks auf einer CD-füllenden Länge von rund 77 Minuten.
Manch eine Version dürfte dabei den Weg in die Sets von Szene-DJs finden – wenn sie dies nicht bereits getan hat. So hat der technoid-treibende Mix von Burnin’ Heretic aus der Feder des Berliner Produzenten Michael Wollenhaupt aka Ancient Methods bereits die deutschen Alternative-Charts geentert. Auch Spiritual Reality in der Variante der Electro-Industrial-Veteranen Portion Control und Stitch im O/E-Mix zielen klar auf den Dancefloor.
Der Rest hält sich eher im mittleren Geschwindigkeits-Bereich. Herausragend dabei die Backdraft-Bearbeitung von Thomas Lüdge aka The Invincible Spirit, der seine Version zusammen mit Groth als letzten Song beim Apop-Headliner-Auftritt auf dem E-Tropolis performte. So geht großer dunkel-elektronischer Pop!
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Auch die weiteren Versionen sind allesamt produktionstechnisch einwandfrei. Druckvoll und klar schallen die – je nach dem, was das Original an Ausgangsmaterial bietet – mal mehr, mal weniger eingängigen Tracks aus den Boxen und liefern eine gute Mischung aus potenziellen Club-Hits, entspannten Techno-Sounds und typischen „Nachts auf der Autobahn“-Soundtracks. Das einzige, was man SGDXXV womöglich vorwerfen kann, ist der zwangsläufig aus der klanglichen Homogenität folgende Mangel an Neubearbeitungen, die stilistisch in komplett andere Richtungen driften. Vielleicht hätten Songs wie Bitch, Burnin’ Heretic oder das Velvet-Underground-Cover All Tomorrow’s Parties ja auch mal als Future-Pop- oder Elektro-Rock-Nummer funktioniert …
SDGXXV ist via Tatra Records auf CD und auf der Bandcamp-Seite (Link siehe unten) bereits erhältlich. Die Doppel-Vinyl-LP sowie die Möglichkeit zum Download/Streaming gibt es ab dem 18. April.
Tracklist APOPTYGMA BERZERK – SDGXXV
01. Like Blood From The Beloved (Part 1) / Steven R. Sellick
02. Burnin’ Heretic / Ancient Methods
03. Backdraft / The Invincible Spirit
04. Stitch / Cronos Titan
05. ARP / Beranek
06. The Sentinel / Blackhouse
07. Walk With Me / Mortiis
08. Backdraft / Codex Empire
09. Spiritual Reality / Portion Control
10. Stitch / Clock DVA
11. Bitch / Substaat
12. Borrowed Time / Atropine
13. The Sentinel / Prurient feat. Maniac
14. Stitch / O/E
15. Ashes To Ashes / Bal Paré
16. Skyscraping / Monster Apparat
17. All Tomorrow’s Parties / Naked Lunch
18. Like Blood From The Beloved (Part 2) / Erik Wøllo
Weblinks APOPTYGMA BERZERK
Facebook: https://www.facebook.com/ApoptygmaBerzerk
Homepage: http://www.theapboffice.com/
Bandcamp: https://pitchblackdrive.bandcamp.com/