Zu fünf Sessions setzten sich Peter Heppner und Dirk Riegner gemeinsam zusammen, um gemeinsam an einem neuen Heppner-Album zu arbeiten, am Ende standen dort 30 Stücke. Das Material gefiel auch noch eingängiger Beschäftigung noch zu gut, um einen Großteil zu verwerfen. Es musste eine Lösung gefunden werden. Diese lautete: Machen wir doch einfach mal zwei Alben. Verschiedene Ideen wurden aufgeworfen, die schlüssigste war: Es gibt einmal das Album Confessions & Doubts, dazu gibt es das Album TanzZwang, das vor allem die Tanzbarkeit in den Mittelpunkt rückt. Die Besonderheit hierbei: Die Stücke wurden bereits in der Produktion freigelassen und unterschiedlichen Produzenten in die Arme gegeben, damit diese daraus ihren Remix bauen, der im Endeffekt aber das Original darstellt. Zehn Stücke gingen raus, elf Remixe kamen zurück.
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Vom Gestus her mag man sich beim Opener …und ich tanz‘ gar an Wolfsheims Wundervoll erinnert fühlen, im Großen und Ganzen aber wirken die beiden Versionen des Stückes ausgefeilter. Tanzflächige Beats, eingängige Arrangements und nachdenklich-optimistische Aufnahmen, die in der Gesamtheit Lebensfreude ausstrahlen. In der Folge begegnen sowohl Stücke als auch Produzenten, die teils gewohnt, teils aber auch ungewohnt wirken. An dritter Stelle zunächst einmal ein – das sei so hier einfach mal so unreflektiert betitelt – ein Dream Team. Peter Heppners All is shadow produziert von Apoptygma Berzerk. Ein druckvolles Stück mit einem wirklich starken Tanzflächen-Appeal. Man dürfte sich nicht wundern, wenn schon in Kürze hierzu in den Clubs getanzt wird.
Aber es wird in der Folge auch noch sehr ernst, poetisch und zudem auch musikalisch sehr vielseitig. Ein Fremd in diesem Land (Vize Remix) beispielsweise wirkt direkt tanzbar, aber man merkt die tiefgründige Thematik, wer sich warum fremd in diesem Land fühlt. Direkt gefolgt wird das Stück von Hermann Hesse: Im Nebel, das mystisch wirkt und einen der seltenen Erfolge darin darstellt, Literatur zu vertonen, ohne dass es peinlich wird. Peter Heppner hat hier sein Lieblingsgedicht vertont und im Dirk Riegner Mix ein überzeugendes Ergebnis abliefert. Erneut ganz anders wirkt schließlich das folgende I will hurt you im Temple Mix, das wiederum ungewohnt klingt, aber mit seinen orientalischen Einflüssen gut in die Vorgabe von TanzZwang passt, eine möglichst breite Bandbreite anzubieten.
Aber auch eine altbekannte und vor allem sehr bewährte Zusammenarbeit taucht erneut auf: Für Once Again wurde Schiller als Produzent ausgewählt. Eine Nummer, die zeigt, dass es sich auch diesmal wieder bewährt hat, diese Ko-Produktion beizubehalten. Aber es sind nicht nur die erwarteten Zusammenarbeiten, es ist die Zusammenstellung als Gesamtes, die zu überzeugen weiß. Wer die Nadel im Heuhaufen haben möchte, der möchte vielleicht unbedingt noch gesagt bekommen, dass der innere Zusammenhang bei TanzZwang nicht immer zu 100% gegeben ist, aber das verkommt auch schnell zur Nebensache. Ein wirklich gelungenes Album mit einem zudem sehr interessanten Konzept.
Tracklist PETER HEPPNER – TanzZwang:
01. …und ich tanz’ (Latches Mix)
02. …und ich tanz’ (Pascal Reinhardt Remix)
03. All is shadow (Apoptygma Berzerk Remix)
04. Best things in life (Salt & Waves Mix)
05. Fremd in diesem Land (Vize Remix)
06. Hermann Hesse: Im Nebel (Dirk Riegner Mix)
07. I will hurt you (Temple Mix)
08. Just one word (PixTom Mix)
09. Once again (Schiller Remix)
10. Sedate yourself (Yann Lauren Remix)
11. Standing fall (Sand & Pfeffer Remix)
Weblink PETER HEPPNER:
Facebook: www.facebook.com/peterheppneroffiziell