Wenn es jemanden gibt, der gerne auf vielen Hochzeiten tanzt, dann ist es wohl Jools Holland, der nebst seiner Show Later with Jools Holland auch selbst sehr aktiver Musiker ist – nicht umsonst wurde er für seine Verdienste rund um die britische Musikindustrie zum Order of the British Empire ernannt. Mit seiner eigenen Musik ist er schließlich auch bereits seit den 70ern aktiv. Das The Rhythm & Blues Orchestra wurde dann 1987 begründet und ist bis heute mit ihm unterwegs. So eben auch auf dem Album As You See Me Now, das aber vor allem durch die Beteiligung des puerto-ricanischen Gitarristen etwas Besonderes wird. Auf insgesamt 14 Stücken spielen sich die beiden samt Band durch eine Kombination aus Klassikern und Eigenkompositionen.
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Mit einer Eigenkomposition von Jools Holland beginnt das Album auch direkt. Das titelgebende Stück hat die Piano-Handschrift des Künstlers, swingt munter vor sich her und auch der Big Band-Sound kommt gut herüber, ohne dass es dabei überladen wirken würde. Beschwingt ist auch das folgende Treat Myself, bei dem man Stevie Wonder seinen Tribut zollt. Mit Gitarrenläufen, Bläsersätzen, eingängigem Gesang und einem guten Arrangement hat man hier alles richtig gemacht. Zur Mitte hin nimmt das Album dann richtig Fahrt auf. Midnight Special zieht das Tempo ordentlich an und bringt ordentlich Drive in all das rein. Ein Hit The Road Jack unter Mitwirkung von Ruby Turner kann da selbstverständlich wenig dran ändern. Mit gekonnt gesetzten Bläser-Arrangements und einer positiven Grundstimmung begegnet hier eines der Highlights des Albums.
Aber auch ruhigere Momente sind bei all dem gegeben. Beispielsweise wenn die Beatles und ihr In My Life zum Besten gegeben werden. Zwar finden sich mit Band und Gastmusikern über 30 Musiker auf der Liste hier, so ist es hier ein geradliniges Stück in Moll im mittleren Tempo-Bereich, bei dem das Gefühl des Originals nicht zu kurz kommt, aber zusätzlich auch das filigrane Gitarrenspiel Felicianos wieder einmal deutlich herauszuhören ist. Was in seiner folgenden Eigenkomposition Let’s Find Each Other Tonight natürlich sowieso klar ist. Die Spielfreude ist immer herauszuhören und auch bei dieser großen Fülle an Musikern geht nie der rote Faden verloren. Generell fällt ab der Hälfte auf, dass es ruhiger wird. Auch ein Baby Can I Hold You von Tracy Chapman passt da gut ins Bild – dargeboten mit viel Gefühl.
Schwung nimmt es zum Ende hin noch einmal mit Feliz Navidad auf, bei dem die Wurzeln José Felicianos gut herauszuhören sind. Und auch, wenn wir von Weihnachten weit entfernt sind, was auch für das abschließende Happy New Year gilt, so ist As You See Me Now ein Album geworden, das das ganze Jahr über gut funktioniert. Sowohl der breitere Sound als auch der etwas „reduziertere“ ruhigere Sound können begeistern. Ein Album, das Laune macht!
Tracklist JOOLS HOLLAND & JOSÉ FELICIANO:
01. As You See Me Now
02. Treat Myself
03. Just To Be Home With You
04. Honeysuckle Rose
05. One More Drink
06. Midnight Special
07. Hit the Road Jack (feat. Ruby Turner)
08. In My Life
09. Let’s Find Each Other Tonight
10. You’re So Cold (feat. Rita Wilson)
11. Baby Can I Hold You
12. Believe Me When I Tell You
13. Feliz Navidad
14. Happy New Year
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