Kürzlich wunderten wir uns. Da macht man bei einem Musikquiz mit und erfährt, dass Fools Garden aus Pforzheim kommen. Dabei klang doch Lemon Tree damals so herrlich britisch. Schaut man sich die Charts-Platzierungen an, so sieht man, dass die Band nach einem für eine Woche behaupteten Platz 84 im Jahr 2000 aus der chart-medial-technischen Wahrnehmung verabschiedet hat. Erfreulich: Die Band hat sich nie vom Erfolg lenken lassen und – wenn auch mit kleineren Besetzungswechseln – immer weiter gemacht, sodass mit Rise and Fall nun ein neues Album das Licht der Welt erblickt hat, das (siehe da) sogar mal wieder den Sprung in die Charts geschafft hat.
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Die beliebte Frage mit der folgerichtigen Antwort lautet in dem Fall mal wieder: Und womit? Mit Recht! Das Album hat die gewohnte Handschrift, klingt beinah beängstigend vertraut und bietet einem genug Abwechslungsreichtum. Letzteres merkt man schon früh im Verlauf. Nach der Prelude klingt I Burn zunächst einmal ruhig und man fragt sich, wo Fools Garden denn den Schwung gelassen haben. Man mag die Frage stellen, ob die Anordnung der Stücke zu Beginn glücklich ist, aber das wäre die berühmte Nadel im Heuhaufen, hier zu meckern – sehen wir das Album lieber als Gesamtwerk und hängen am Gedanken, dass die Band sich hierbei etwas gedacht haben wird.
Bei Save The World Tomorrow weiß man dann auch, wo der Schwung geblieben ist. Mit einem wuchtigen Arrangement stampft man melodisch nach vorne. „Fuck you baby, I have to save the world tomorrow“ – da ist Aufbruchsstimmung drin. Der Sound ist, wie bereits erwähnt, dabei ziemlich vertraut, dennoch wirkt es nicht wie ein lauer Aufguss. Fools Garden sind in ihrem Element und haben Spaß. Das zeigt auch das folgende High Again, das zunächst einmal mit klaren Gitarrenlinien eröffnet, aber dabei einen ziemlichen Auftrieb nimmt, sodass man schnell abgeholt ist und mitgeht. Immer wieder sind diese Momente, wo man nicht anders kann als mitzugehen. Boomtown Baby beispielsweise: An sich im mittleren Tempo angesiedelt, bricht es im Chorus regelmäßig aus und glänzt auch sonst mit gekonnten Gitarrenläufen.
Fools Garden verstehen es hier, gekonnt mit den Dynamiken zu spielen. Das zeigt sich mal in den Stücken selbst, wie im eben erwähnten Boomtown Baby, aber auch im gesamten Album. Wir haben bereits den ruhigen Beginn erwähnt, sind zu stampfenden Stücken gekommen – all das ist charakteristisch für das Album. Stücke wie Course of Ages bringen auch im Albumverlauf nachdenkliche Momente, melancholische Momente gibt es, aber auch – zumindest musikalisch so wirkende – fröhliche Nummern wie Shame. Ein schönes abwechslungsreiches Album eben. Und eines, das dabei wirklich gelungen ist. Wie gut, dass die Band nie aufgehört hat!
Tracklist FOOLS GARDEN – Rise and Fall:
01. Prelude
02. I Burn
03. New World
04. Save The World Tomorrow
05. High Again
06. Boys
07. Marie Marie
08. Boomtown Baby
09. Course of Ages
10. Shame
11. Still Running
12. All We Are
13. Embrace
14. Rise and Fall
Weblinks FOOLS GARDEN:
Homepage: www.foolsgarden.de
Facebook: www.facebook.com/FoolsGarden
Twitter: www.twitter.com/fools_garden