Evanescence stehen für großartige Songs zwischen Melancholie und einer gut gepaarten Härte, dazu die ergreifende Stimme von Amy Lee. Nun erscheint mit Synthesis ihr viertes Album, welches etwas ganz besonderes in der mehr als 15 Jahre währenden erfolgreichen Bandgeschichte darstellt. Mit Evanescence-Drummer, Produzent Will Hunt und Orchester-Arrangeur und Komponist David Campbell wurden zahlreiche Songs der Band neu arrangiert und von Amy Lee eingesungen. Mit kurzen Worten und einfach beschrieben: Classic meets Rock. Wie Sängerin Amy Lee in einer Facebook-Videonachricht erklärt, erhielt Synthesis seinen Titel, “weil es eine Synthese ist – die Kombination, der Kontrast, die Synergie zwischen dem Natürlichen und dem Synthetischen, und auch zwischen Vergangenheit und Gegenwart.” “Die fetten, verzerrten Gitarren werden aussortiert, genau wie die Rock-Drums, und das Ganze wird mit einem Orchester in einer komplett synthetischen Welt aus Beats und Sounds ersetzt.”, so die Künstlerin weiter
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Also ein Best-Of Album, welches etwas Besonderes sein soll. Ewig mussten die Fans auf neues Material von Evanescence warten. 2011 kam mit dem Album Evanescence ihr bisher letztes Album, mit den Hits Bring me to Life und My Immortal, auf den Markt. Diese Songs waren auch in den Charts vertreten. Und genau diese Tracks finden sich auf Synthesis wieder, aber großartig in ein klassiches Klanggewand gekleidet. So wird aus einem einfachen Best-of ein Hörgenuss für jeden Musikliebhaber. Die Band setzt mit diesem Werk auf die Synthese von klassischen Elementen und elektronischen Klängen. Evanescence stehen schon immer für opulente Klangbilder und einen gewissen Hang zur Klassik, gerade auch wegen Amy Lees ergreifender Stimme. Ein Bonbon sind die beiden neuen Songs: Hi-Lo und Imperfection.
Bereits mit dem Opener Overture erklingen zarte Klavierklänge und immer bedrohlicher wirkende Streicher, die gleich zu Never Go Back übergehen. Auch hier dominieren Klavier und Streicher und die großartige Stimme von Amy Lee. Ein wirklich gelungener Start ins Album. Mit Hi-Lo gibt es, wie angekündigt, den ersten neuen Song des Albums. Die etwas traurigen Klänge sind ein Genuss für die Ohren und laden zum Träumen ein. Hier kommen neben den klassichen Klängen von Streichern, in Zusammenarbeit mit der Violinistin Lindsey Stirling, und Klavier auch die elektronischen ordentlich zur Geltung. Diese sind in die engelsgleiche Stimme Amy Lees eingebettet. Ich möchte mich nur noch im Takt wiegen und lasse mich mitreißen. Mit My Heart Is Broken geht es ähnlich episch weiter und zarte Harfenklänge lassen diesen enorm starken Song ausklingen.
Der Song Lacrymosa aus dem 2006 Album The Open Door kommt druckvoll und enorm packend aus den Boxen. In ein bedrohlich wirkendes klassisches Gewand gepresst und eine einzigartige Stimme lassen mich kaum Luft holen. Kaum Luft geholt, geht es auch mit The End Of The Dream und Bring Me To Life weiter. Diese beiden epischen Songs sind eine hervorragende Synthese aus Elektronik und dem Symphonie-Orchester. Sicherlich trägt die Stimme von Amy Lee auch einen enormen Beitrag bei und muss hier schon mehr als nur gewürdigt werden. Damit vermag sie die Songs mit einer enormen Emotionalität und Verletzlichkeit mehr als nur veredeln. Diese hohe Niveau trägt sich weiter von Song zu Song. Auch Songs wie Imaginary oder Secret Door können nur als großartig beschrieben werden und dürften dem geneigten Musikliebhaber mehr als nur gefallen. Wenig Veränderung gibt es bei Lithium. Hier hat sich die Neuinterpretation schlicht und einfach an das Original gehalten und Klavierklänge werden durch die Stimme von Amy Lee durch den Song getragen.
Diese großartigen Inszenierungen schaffen eine einzigartige Grundstimmung, die durch die klassichen Klanggewänder perfekt zueinander passen. Dies zieht sich wie ein roter Faden komplett durch das gesamte Album. Mit Lost in Paradise gibt es wieder ordentlich Druck aus den Boxen und wird durch die Streicher und die Stimme von Amy Lee zum Gänsehautgenuss. Mit Your Star verliert das Album dann etwas an Kraft, doch gleich im Anschluss gibt es mit My Immortal wieder Gänsehautfeeling und einen wahren Hörgenuss. Klavierklänge, Streicher und eine enorm verletzlich wirkende Stimme von Amy Lee verleihen dem Song eine enorme Tragweite. Für mich der absolute Favorit auf diesem Album. Da ich diesen Song auch schon im Original einfach nur großartig finde.
Zum spannenden Albumabschluss gibt es noch den zweiten neuen Song Imperfection. Dominierende elektronische Klänge tragen durch den Song und kommen durchaus bedrohlich rüber. Auch die im Sprechgesang vorgetragenen Strophen und der durchaus hymnenartige Refrain stehen für ein Musikexperiment, das auch nach mehrfachen Hören einen durchaus starken Eindruck hinterlässt und doch etwas gewöhnungsbedürftig ist, da er ohne klassiche Elemente auskommt. Ich bin erst einmal etwas irritiert, da er nicht so wirklich auf das Album passt. Er ist trotzdem ein starker und enorm druckvoller und großartiger Song.
Fazit: Lange mussten Fans auf das Album warten. Hier habt Ihr eine Perle der Musik in den Händen und dann unweigerlich in eurem Playlisten. Ja, es ist anders, aber genau das macht es besonders. Die Kraft der Songs lässt zum Schluss etwas nach. Die Inszenierung der Synthese aus klassischen und elektronischen Klängen zieht sich wie ein roter Faden durch das komplette Album. Somit klingt dann irgendwie jeder Track gleich. Eine kleine Ausnahme sind die beiden neuen Songs, die kleine Verschnaufpausen in einem epischen Album darstellen. Das ist aber wirklich jammern auf hohem Niveau. Hervorragend ist neben den klassichen Elementen die Stimme von Amy Lee. Eine enorme Verletzlichkeit und eine extreme Emotionalität verschafft dem geneigten Musikhörer bei dem einen oder anderen Song ein Gänsehautfeeling – und zwar von Kopf bis Fuss. Ein Muss für jeden Musikliebhaber, der auch gerne einmal fernab jeder Normailtät etwas Besonderes genießen möchte.
Dieser Musikgenuss wird am 10. November als Limitierte Deluxe Box, Vinyl LP und Deluxe CD + DVD erscheinen. Der Redaktion lag das Standard Album zur Rezension bereit.
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Tracklist EVANESCENCE Synthesis:
01. Overture
02. Never Go Back
03. Hi-Lo
04. My Heart Is Broken
05. Lacrymosa
06. The End of the Dream
07. Bring Me to Life
08. Unraveling (Interlude)
09. Imaginary
10. Secret Door
11. Lithium
12. Lost in Paradise
13. Your Star
14. My Immortal
15. The In-Between (Piano Solo)
16. Imperfection
Cover: Pressefreigabe
Weblinks EVANESCENCE:
Official: http://www.evanescence.com/
Facebokk: https://www.facebook.com/Evanescence/