Man könnte böse beginnen und schreiben: „Die 80er haben angerufen, sie möchten ihren Metal wiederhaben.“ Damit wäre man aber auch lediglich flüchtig einem ersten Eindruck gefolgt, denn die schwedische Metal-Band Cromonic funktioniert auch im Hier und Jetzt wunderbar. Diverse Vorbilder aus früheren musikalischen Zeiten sind nicht zu verleugnen, aber gut in die heutige Zeit transponiert und dabei auch um Dinge angereichert, die eben heutzutage im Grunde häufig zu kurz kommen.
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Mit Another World geht es los und man ist direkt mittendrin: hohes Tempo, verzerrte Gitarren mit Freude am Riff, ein peitschendes Schlagzeug und ein zielstrebiger Gesang von Sänger Pasi Humppi – so sieht es aus in der Welt von Cromonic. Der „old school“-Touch (was direkt viel angenehmer klingt als „80er“) ist nicht zu verleugnen, aber man merkt einfach, dass die Musiker – salopp gesagt – richtig Bock auf das haben, was sie da machen. Gerade das gibt dem Sound eine angenehme Frische. Dass man zudem auch gerne mal Gitarrensoli bringt, wo heute häufig der Mut zu fehlt, ist der Band dabei ebenfalls hoch anzurechnen.
Wenn es dann weiter geht mit Time, sozusagen dem Titeltrack des Albums, bei dem direkt wieder die wuchtigen Gitarren begegnen und auch das mitreißende Moment des Albums gut zum Vorschein kommt. Zudem kommt das Keyboard hier auch gut zur Geltung. Hört man sich so durch das Album, dann kann man sich das schnell auch in großen Stadien vorstellen – eine große Schnittmenge unter den Freunden der härteren Klänge dürfte hier definitiv auszumachen sein. Manchmal wird die Härte auch deutlich angezogen, wie in der brachialen Passage in Mental Cry, zum Ausgleich gibt es mit dem Dragon Song die klassische Metal-Ballade zum Schluss.
Ansonsten regiert auf den insgesamt neun Stücken aber vorwiegend das Tempo. Klingt „neun Stücke“ erst einmal wenig, so ist wichtig, dazuzusagen, dass die Stücke im Schnitt die Fünf-Minuten-Grenze überschreiten. Es ist eben ein Album mit Album-Format – und so hat man am Ende eine gute Dreiviertelstunde der härteren Gangart. Hierbei wird zwar vielleicht nicht das Rad neu erfunden, aber das wäre bei diesem Album auch ein vermessener Anspruch. Stattdessen hat man ein ansprechendes Power-Metal-Album einer Band, die spürbar Spaß an ihrer Musik hat.
Tracklist CROMONIC – Time:
01. Another World
02. Time
03. Tale Of Pain
04. Mental Cry
05. Prophecy
06. Revenant
07. Paradise
08. The Hunt
09. Dragon Song
Weblinks CROMONIC:
Homepage: www.cromonic.com
Facebook: www.facebook.com/cromonicsweden