25 Jahre Jump Around – so das Jubiläum, das House of Pain zu feiern hatten. Dass sie längst nicht in Vergessenheit geraten sind, war schnell ersichtlich. So mag man sich zunächst gewundert haben, dass mit der Muffathalle ein recht großer Veranstaltungsort gewählt wurde für diesen regnerischen Abend in München, aber bereits als man die Schlange derjenigen, die sich spontan entschieden hatten, an der Abendkasse sah, bekam man eine Ahnung davon, dass das sehr berechtigt war. Wenig später in der Halle füllte es sich zusehends, Spannung und Vorfreude waren zu spüren und wurden auch nicht davon getrübt, dass mit Danny Boy an diesem Abend ein Mitglied fehlte.
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Im Vorprogramm aber stand zunächst einmal Taiga Trece auf der Bühne, die einen selbstbewussten Auftritt hinlegte. Die Deutsch-Mexikanerin präsentierte sich von den ersten Tönen an mit einer Menge Energie, die das Publikum nach und nach immer mehr ansteckte. Ihren Raps, die sowohl auf Deutsch als auch auf Spanisch begegneten, wurden von druckvollen und treibenden Beats untermalt und konnten mitreißen. Selbst wenn man die spanischen Parts nicht verstand, so war es die pure Wortgewalt, die einen der Frau an den Lippen hängen ließ. Nach einer guten halben Stunde war mit La familia bereits wieder Schluss – aber der gute Eindruck blieb.
Eine Umbaupause später war der Jubel groß, als zunächst ein wenig auflegt wurde, bis alsbald die Rufe nach der Band immer größer wurden. So betraten sie die Bühne und wurden direkt herzlich Willkommen zurückgeheißen. Nach dem Intro begegnete direkt Back From The Dead – klarer Fall: Tot waren sie ganz und gar nicht. Das gut gemischte Publikum – längst nicht nur HipHop-Hörer waren hier zu finden – war direkt begeistertund reagierte mit viel Bewegung auf das Dargebotene. Der Sound war old school, aber hatte dabei keinerlei Probleme, im Hier und Jetzt mitzuhalten. Stücke wie Danny Boy (trotz seines Fehlens) oder auch Put on Your S**t Kickers wurden gefeiert.
Dabei begegneten nicht nur House of Pain-Stücke an diesem Abend: Durch Special Guest Sick Jacken waren bereits Stücke des noch jungen Projekts Warporn Industries zu hören, Titel wie Fuck Tony Montana von La Coka Nostra flossen ein und vor allem das kurze Solo-Intermezzo von Everlast war ein Highlight. Wobei solo hier nicht ganz stimmt, denn es war trotzdem eine Band-Performance. Zunächst einmal war da die launige Johnny Cash-Interpretation des Folsom Prison Blues, danach mit What It’s Like ein absoluter Gänsehaut-Moment des Abends. Es mag ein HipHop-Umfeld gewesen sein, aber die klaren Gitarren-Pickings und der hier sehr einfühlsame Gesang konnten die ganze Muffathalle begeistern. Der Bart mag grauer geworden sein, der Song ist zeitlos.
So war es eine gute Mischung aus einem House of Pain-Konzert und Einsprengseln damit verbundener Acts, die es auf der Bühne zu sehen gab. Was natürlich ganz am Ende noch fehlte, war das bereits eingangs erwähnte Jubiläum… Jump Around hatte man sich dabei bis zum Schluss aufgehoben. Der Spannungsbogen funktionierte und mit dem Klassiker entließ man ein gut gelauntes Publikum in die Nacht.
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