25 Jahre Die Sterne. Die großen Heroen der Hamburger Schule – so lange Zeit sind sie bereits aktiv und dabei nie müde geworden, weiter ihren Weg zu gehen, musikalisch neue Einflüsse zu integrieren und ihr Ding durchzuziehen. 25 Jahre. Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Das machen auch Die Sterne. Aber weniger aktiv, indem man simpel eine Best Of herausbringen würde, sondern viel besser, indem man sich feiern lässt. Unter dem Motto Mach’s Besser: 25 Jahre Die Sterne erscheint jetzt eine Zusammenstellung von Coverversionen, wo andere Acts den Hamburgern ihre Ehre erweisen. Dabei sind sowohl näherliegende als auch etwas fernerliegende Künstler dabei – geografisch wie auch musikalisch.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Wenngleich lokal nicht ganz so nah, sind natürlich Bands wie Family 5 und Fehlfarben schon näherliegend auf dieser Compilation. In diesem Sinn beispielsweise von Family 5 ist recht nah am Original, die Bläsersätze stehen dem Stück sehr gut zu Gesicht und auch die Stimme passt zu der Nummer. Mit Fehlfarben ist dann zum späteren Zeitpunkt Nach fest kommt lose dran, das einen leicht hypnotischen Charakter erhält. Im Chorus kommen auch die Gitarren zur Geltung und Peter Hein demonstriert seine Stimmgewalt. Andere Acts aus dem Gitarren-Indie-Bereich sind unter anderem auch Naked Lunch, die Bis neun bist Du O.K. in einer sehr charmanten Version mit schleifender Orgel in ihrem ureigenen Stil präsentieren wie auch Die Aeronauten, die Risikobiographie in einen noisigen Stampfer verwandeln. Faszinierend, was man aus den Stücken von Die Sterne so alles machen kann.
Dann sind da aber auch Bands, die musikalisch entfernter sind. Stereo Total beispielsweise, die bei Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt erstaunlich nah am Original bleiben, aber ihre ganz eigene Note durch den Gesang der Françoise Cactus beisteuern. Bei Egotronic sieht das anders aus – sie verwandeln Scheiß auf deutsche Texte in ein bedrohliches Beatmonster, das eindeutig ihre Handschrift trägt. Finster klingt auch das, was Boy Division aus Die Interessanten machen. Düster, verzerrt und gerne mal leicht atonal muss man hier teilweise schon genauer hinhören, um zu erkennen, was da eigentlich gerade gespielt wird. Dass es auch ganz anders geht, zeigt wiederum Peter Licht mit seiner Piano-Version von Universal Tellerwäscher.
Natürlich kann man im Rahmen einer Rezension nun nicht alle einzelnen Stücke herausgreifen. Was man aber sagen kann: Die Zusammenstellung ist sehr lohnenswert, denn die Vielseitigkeit dessen, was aus den Stücken gemacht wurde, ist beachtlich. Die Künstlerauswahl ist dabei sehr gut getroffen, die Umsetzung überwiegend auch sehr ansprechend. Es kann dabei wohl nicht jedem jedes Stück gefallen, dafür ist die Stilvielfalt einfach zu groß. Aber dennoch spricht diese dabei eben auch für die Compilation. Freuen wir uns auf die nächsten 25 Jahre!
Tracklist VARIOUS ARTISTS – Mach’s besser: 25 Jahre Die Sterne:
01. Nicolas Sturm – Deine Pläne
02. Björn Beton – Depressionen aus der Hölle
03. Kreisky – Aber andererseits
04. Family 5 – In diesem Sinn
05. Stereo Total – Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt
06. Peter Licht – Universal Tellerwäscher
07. Max Müller – Ich will nichts mehr von dir hören
08. Egotronic – Scheiß auf deutsche Texte
09. Die Zimmermänner – Passwort
10. Isolation Berlin – Irrlicht
11. Mint Mind – Stell die Verbindung her
12. Die Aeronauten – Risikobiographie
13. Der Mann – Klebrig vermutlich
14. Locas In Love – Anfang verpasst
15. The Blood Arm – Ihr wollt mich töten
16. Naked Lunch – Bis neun bist Du O.K.
17. Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen – Widerschein
18. Der Bürgermeister der Nacht – Am Pol der Macht
19. Lambert – Ganz normaler Tag
20. Kiesgroup – Abstrakt
21. Boy Division – Die Interessanten
22. Lafote – Wahr ist was wahr ist
23. Fehlfarben – Nach fest kommt lose
24. Die Zimmermänner – Nüchtern
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