Nach über fünfundzwanzig Jahren eine gute Idee?
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Apoptygma Berzerk wurde 1989 als Electropop-Band von Stephan Groth und Jon Erik Martinsen, der aber kurz danach wieder ausstieg, gegründet. Seitdem ist Apop eher als Soloprojekt mit wechselnder Besetzung zu betrachten. Im Jahre 2009 trennten sich mehrere Mitglieder von der Band. Seitdem wurden nur noch 3 Vinyl-Platten auf Emmobiz-Records veröffentlicht. Jetzt, zum mehr-als-25jährigen Bestehen der Band, beschloss Electrozombies eine Tribute-CD herauszubringen. Herausgekommen ist eine Sammlung von 20 Remixen mit leider recht durchwachsener Qualität:
Non stop violence – ein normalerweise treibender Song wurde hier von Walk With Anything And Mrs.Hands mit Trance-Elementen interpretiert. Text und Rhythmus stehen hier im starken Kontrast. Meiner Meinung nach wurde die Aussage hinter dem Song stark verwässert. Auch Technolorgy haben mit Eclipse kein echtes Meisterstück abgeliefert indem sie einen treibenden Dancefloor-Song in einen Schunkellied verwandelten.
Es gibt aber auch positive Beispiele die sich meiner Meinung nach durchaus zu Recht auf dieser Scheibe befinden:
Electronic Warhead (in der 2015er Version) sticht aus dieser Tribute-CD etwas heraus. Hier waren neben Technomancer auch Angst Pop beteiligt, wohinter sich niemand anderes als Per Aksel Lundgreen verbirgt, ein ehemaliges Mitglied von Apoptygma Berzerk. Bei diesem Track habe ich meine Anlage auch kurzzeitig etwas aufgedreht und wurde ein wenig an die “alten Tage” erinnert. Machinista scheinen sich einen alten C=64 geschnappt zu haben um Teile des Songs mit ihm zu unterlegen. Dass dies nichts Negatives ist, demonstrieren sie hier mit ihrer Version von You Keep Me From Breaking Apart. Dieser Track gehört noch zu den besseren auf diesem Album. Es hört sich so an, als ob sie nicht zu sehr an der Remix-Schraube gedreht hätten. Vogon Poetry liefern mit einer Neuinterpretation des Klassikers Mourn einen guten Remix ab der aus dieser Remix-Sammlung positiv heraussticht. Die Bezeichnung “Tribute”, mit dem sich die gesamte Compilation schmückt, passt hier sicher. Rroyce, die bald auf Tournee mit ihrer neuen CD gehen (siehe auch Konzert-Ankündigung für Augsburg am 29.10.2016), sind mit Green Queen ebenfalls auf dieser Scheibe vertreten. Die Dortmunder haben den Kern des Songs gut getroffen. Hier erkenne ich Apop wieder – genauso wie die Band, die hier ihren eigenen Sound mit einbrachte. Dieser Track gehört für mich zu den Highlights auf dieser Compilation.
Diese Compilation richtet sich wohl an langjährige Apop-Fans. Hier haben sich -bis auf eine Handvoll in der Szene bekannter Bands- viele (noch) eher unbekannte Künstler an alten Apop-Klassikern versucht. Die Remixe decken ein breites musikalisches Spektrum vom seichten Elektro-Pop bis zum hin zum Industrial ab. Einige Songs, wie z.B. Apollo (Live On Your TV) von Fatal Aim sind nur noch am Text zu erkennen. Bei dem recht tief angesetzten Preis von 8,99 Euro (Quelle: iTunes) kann man sich zwar die CD herunterladen ohne das Gefühl zu haben, das Geld in den Sand gesetzt zu haben; denjenigen, die lieber die Originale hören wollen sei aber lieber die immer noch aktuelle CD Rocket Science empfohlen – oder die Vinyl-Trilogie, deren letzter Teil am 15. Juli auf Emmobiz-Records erschien. Ab dem 07. Oktober 2016 gibt es diese Trilogie dann übigens zusammengefasst auf CD unter dem Namen Exit Popularity Contest.
Tracklist ELECTROZOMBIES APOP WE LOVE YOU:
01. Fatal Aim – Apollo (Live On Your TV)
02. Electrogenic – In This Together
03. Rroyce – Green Queen
04. Twisted Destiny – Suffer In Silence
05. Vogon Poetry – Mourn
06. Machinista – You Keep Me From Breakin Apart
07. IIOIOIOII – Kathy’s Song
08. Corlyx – Deep Red
09. Miranda Cartel – Shadow
10. Technolorgy – Eclipse
11. Mechatronic – Pikachu
12. Sad January – Until The End Of The World
13. Alphamay – Paranoia
14. Synapsyche – Bitch
15. Unique Strain – Lost In Translation
16. pendingPosition – Starsign
17. Walk With Anything And Mrs Hands – Non Stop Violence
18. Technomancer Feat. Angst Pop – Electronic Warfare (2015 Version)
19. Marque and Reprisal Feat. Jane Crow – Lost In Translation (Bonus Track)
20. S/E/X – Mourn (Bonus Track)
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Weblinks APOPTYGMA BERZERK:
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