„Sollten wir auf dem Wacken Open Air antreten – oder doch besser bei einem Festival für elektronische Musik? Oder können wir gar auf beiden mitmachen?“ So die Frage, die sich Onmens in ihrer Album-Info selbst stellen. Und das ist auch sehr berechtigt. Der musikalische Kosmos, in dem sich die Belgier bewegen, ist der Noise Rock, elektronische Mittel fließen hier deutlich mit ein. So kreiert die Band um Sigfried Burroughs und Gitarrist Kasper Van Esbroek einen Sound, der vieles macht, es dem Hörer aber sicherlich nicht einfach, denn es ist eine deutliche Härte darin zu finden und man wendet sich vom Strophe-Refrain-Strophe-Muster ganz bewusst ab.
Es benötigt ein wenig, um sich mit dem Album zu akklimatisieren, denn wenn die ersten Töne des Openers Unit 11 erklingen, so stellt sich erstmal ein Effekt von „oha, was ist denn das?“ ein. Psychotisch anmutende Elektro-Sounds, eine verzerrte Gitarre, ein noisiges Grundrauschen und die verzerrte Stimme Burroughs verlangen einem einiges ab. Durch und durch unbarmherzig gehen Onmens – Flämisch für „Unmensch“ – hier zu Werke. Auch Take a Life zeigt es gut, wenn unberechenbare Noise-Sounds auf Elektro-Spielereien treffen und Burroughs auch hier mehr schreit als singt. Man weiß nie, was einen als nächstes erwartet. Selbst, wenn man denkt, man hätte es bei How It Appeals mit einem ruhigen Stück zu tun, so wird man eines besseren belehrt, wenn plötzlich unerwartet Noise-Flächen auftauchen und die Gitarre unheilvolle Melodieläufe spielt.
Ganz klar ist bei Onmens: Man muss ein Faible für derartige Musik haben. Hat man aber diese Ader für derartige Klänge, so entdeckt man eine gewaltige Finesse in dem, was das Duo da auf einen loslässt. Vergleiche anzustellen ist schwer, aber wer Bands wie Atari Teenage Riot und Ambassador21 mag und vielleicht auch verschachtelten Elektro der Marke Aphex Twin und Autechre gerne mal hört, der sollte bei Onmens ebenfalls an der richtigen Adresse sein.
Tracklist ONMENS – Witruimte:
01. Unit 11
02. Inner Bitch
03. Take a Life
04. Voice of God
05. Whining Cross
06. Heritage
07. How It Appeals
08. My Brother’s Blood
09. Bathe
10. Must Be My Mind
11. Only Flesh
Weblinks ONMENS:
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