20 Jahre Bunker! Der beliebte Dresdner Szeneclub Bunker Strasse E® feierte am 27. Februar in der Reithalle sein 20. Jubiläum zusammen mit Caisaron, Beyond Obsession und als Hauptact Solar Fake, mit Ihrem letzten Auftritt im Rahmen ihrer Manic Episodes Tour 2016. Wir von Monkeypress waren für euch live dabei. Neben dem gewohnten Konzertbericht gibt es für alle Solar-Fake-Fans auch noch ein Videointerview. Während das eine Team Sven Friedrich und Andre Feller im Backstage besuchten und mit Ihnen nett plauderten, schaute sich das zweite Team die Vorbands für euch an.
Pünktlich 20 Uhr öffneten sich die Türen und auch die erste Band Caisaron begann wenig später zu spielen. Leider kollidierte die Einlasszeit etwas mit der Startzeit der ersten Band, so dass noch nicht sehr viel Publikum in der Reithalle anwesend war. Während des Intros betrat Sängerin Angela Blackfield im hautengen schwarzen Anzug die Bühne und schwang effektvoll Ihre leuchtenden Flügel. Als die restliche Band die Bühne betrat, gab es verhaltenen Applaus aus dem doch noch übersichtlichen Publikum. Anfangs wirkten Caisaron noch ein wenig nervös und unsicher, was sich aber von Song zu Song legte. Auch ein paar Fans waren in den vorderen Reihen anwesend, die textsicher mitsangen und mit Jubel und Applaus ein wenig Stimmung in die noch recht leere Halle brachten. Musikalisch erinnern sie ein wenig an Blutengel mit melancholischem Gesang auf Deutsch und Englisch und eingängigen Melodien mit Ohrwurm-Charakter. Hinter mir meinte jemand, dass ein paar Lieder nach Gothic Schlager klingen. Trotz einer guten soliden gesanglichen Leistung von Frank und Angela fehlte es mir noch an Emotionen und Interaktionen mit dem Publikum. Als sie unter Applaus von der Bühne gingen, war die Halle dann auch gut zur Hälfte gefüllt. Die Schlange am Einlass war aber immer noch sehr lang.
Setlist CAISARON @ Dresden, Reithalle Straße E (27.02.2016)
Intro: Return
01. Forgotten Souls
02. Preis der Wahrheit
03. To Souls
04. Don’t run away
05. Deep inside
06. Jagdzeit
07. Einsam
Nach der kurzen Umbaupause ging es auch gleich mit Beyond Obsession weiter. Diese wurden mit anfangs verhaltenen Applaus auf der Bühne begrüßt und legten sogleich los. Sänger Nils Uphal, mit blonden Haaren und weißen Stiefeln versprühte von Beginn an gute Laune und seine Energie ging auch gleich auf das Publikum über. Zumindest im vorderen Bereich kamen die Leute in Bewegung und tanzten zu Synthie Pop mit Einflüssen aus den 80ern. Bandkollege André am Keyboard suchte immer wieder Kontakt zu Nils und animierte das Publikum ebenfalls. Die Bühnenpräsenz und die Performance von Nils erinnerten mich ein wenig an Jimmy Somerville oder Andy Bell, was ich als sehr positiv empfunden habe. Man spürte seine Emotionen und dass er völlig in seiner Musik aufgeht. Zwischen jedem Song gab es viel Beifall. Die Gesangsleistung war sehr gut und auch das Publikum ließ sich von seiner sympathischen Art und den Interaktionen mitreißen. Besonders zu on my way ging die Menge so richtig ab und beim letzten Song Tokyo Underground wurde mitgeklatscht und die Leute feierten die zwei Akteure. Zum Schluss bedankten Sie sich bei Solar Fake, dass sie es möglich gemacht haben, mit Ihnen hier spielen zu können. Dies wurde mit viel Jubel, Applaus und “Solar Fake” Rufen von den Fans honoriert.
Setlist BEYOND OBSESSION @ Dresden, Reithalle Straße E (27.02.2016)
01. Pieces of Machinery
02. On My Way
03. Song for the Dead
04. Black White Hearts
05. Unwinnable War
06. The Moment of Truth
07. Tokio Underground
Schon während Beyond Obsession spielten, wurde die Reithalle voller, in den vorderen Reihen wurde es auch enger und die Fans waren bereit für den Hauptact des Abends: Solar Fake. Während der kurzen Umbaupause kamen immer wieder “Solar Fake” Rufe auf, welche durch Klatschen und Pfiffe untermalt wurden. Als die beiden Akteure die Bühne betraten, gab es kein Halten mehr. Unter Jubel und Kreischen begann Sven Friedrich mit Not what I want. Bereits beim ersten Lied wurde mitgesungen, getanzt und das Publikum ließ sich von der Spielfreude und dem Engagement anstecken. Während Andre Feller hinter seinem Keyboard hin und her sprang und es dabei ordentlich bearbeitete, sprang und tanzte Sven Friedrich auf der Bühne zu neuen und alten Songs. Sänger Sven sah man seine gute Laune und Spaß an, er lächelte was das Zeug hielt und genoss die Stimmung sichtlich. Etwas verblüfft über diese Reaktionen seiner Fans, wusste er auch zwischen den Liedern gar nicht so recht was er dazu sagen sollte, gerührt kam dann doch ein “ihr seid fantastisch” heraus. Immer wieder kam Andre Feller nach vorn um das Publikum noch mehr zu animieren, was aber eigentlich gar nicht von Nöten war. Die Massen feierten die Band, tanzten und verausgabten sich unter anderem zu I hate you more than my life, dem The Killers Cover Somebody told me und Radical.
Aber auch bei den leiseren Liedern wie Here i stand, dem David Bowie Klassiker Heroes, Stay und Until it’s over zog Leadsänger Sven Friedrich das Publikum mit seiner tollen, dunklen Stimme in den Bann und gab der Reithalle eine heimelige Atmosphäre. Die Fans mochten gar nicht an das Ende dieser Show denken, aber nach guten 18 Liedern war es dann doch soweit. Da die Emotionen immer noch kochten und die Fans nicht genug bekamen, wurde nach Zugabe verlangt und auch gewährt. Die beiden sammelten Ihre Kräfte und kehrten noch zweimal für Zugaben auf die Bühne zurück. Mit The Pages verabschiedeten sie sich mit ruhigen Klängen dankbar und ergriffen von ihrem Publikum.
Solar Fake beeindruckten wieder mal mit ihren bekannt treibenden progressiven Beats aber auch mit ruhigen, schwermütigen und melodischen Klängen, einer wundervollen Stimme und mit einer einzigartigen, sympathischen und herzlichen Bühnenpräsenz ihr Publikum. Ich freue mich bereits auf das WGT und auf das Gothic meets Klassik, wo Solar Fake ebenfalls mit dabei sein werden.
Es war ein großartiger Abend, mit guten und tollen Bands und ein gelungener Auftakt zur Jubiläumsfeier des Bunkers. Wer nach dem Konzert noch genügend Kraft und Energie hatte, der konnte sich anschließend bei der After-Show-Party im Bunker verausgaben. Ein ganz großes Lob auch noch an die Akustik, die war einfach nur Top,was man leider sonst recht selten hat. Manchen schien es zwar nicht laut genug gewesen zu sein, doch für meinen Geschmack war es so genau richtig!
Noch mehr zu Solar Fake findet ihr später im Video-Interview auf Monkeypress – demnächst hier!
Setlist SOLAR FAKE @ Dresden, Reithalle Straße E (27.02.2016)
01. Not What I Wanted
02. Fake To Be Alive
03. No Apologies
04. Here I Stand
05. All the Things You Say
06. Parasites
07. More Than This
08. Under Control
09. Observer
10. I Don’t Want You In Here
11. Gods & Monsters (Lana Del Rey cover)
12. I Hate You More Than My Life
13. The Race Of The Rats
14. Reset to Default
15. Somebody Told Me (The Killers cover)
16. “Heroes” (David Bowie cover)
17. My Spaces
18. Stay
19. Under the Skies (Z)
20. (You Think You’re) Radical (Z)
21. Where Are You (Z)
22. If I Were You (ZZ)
23. Until It’s Over (ZZ)
24. The Pages (ZZ)
Fotos: Thomas Leine & Danny Sotzny
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