WOLF ALICE – Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld (12.02.2016)

Fotos: WOLF ALICE
Wolf Alice, © André Techert
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Eigentlich hatte ich mir nach meiner letzten Pleite im CBE geschworen, diesen Laden nie wieder von innen sehen zu wollen. Aber als sich Wolf Alice zusammen mit dem Support Sundara Karma ankündigten, waren das zwei gute Argumente, um meinen trotzigen Entschluss vom Oktober letzten Jahres über Bord zu schmeißen.

Die vier Jungspunde Sundara Karma aus Reading haben mit ihrem 80s-Indie-Pop bereits ihre Heimat Großbritannien in Verzückung versetzt und werden als DAS nächste große Ding gehyped. In Köln konnte man auch erleben, warum: Trotz ihres zarten Alters klang das Quartett bereits sehr reif und wirkte sehr souverän auf der Bühne. Vor allem Sänger und Gitarrist Oscar Lulu avancierte mit seiner Optik, der den Grungelook mit femininen Details wie beispielsweise altrosafarbene Fingernägel vereinte, zum Blickfang. Bislang hat die Band die EPs EPI und EPII veröffentlicht, die es am Merchstand aber leider nicht käuflich zu erwerben gab. Schade eigentlich, da hätten sicher einige Leute nach ihrem Auftritt zugegriffen.

Was den Hauptact Wolf Alice angeht, handelt es sich um eine weitere vierköpfige Überfliegerband aus Großbritannien, die 2010 von Ellie Rowsell und Joff Oddie als Gitarrenduo gegründet wurde und sich zwei Jahre später um Theo Ellis und Joel Amey an Bass und Schlagzeug erweiterte. In diesem Jahr sind sie für den Grammy für “Best Rock Performance” nominiert und am Freitag stellten sie ihre Künste unter Beweis und ihr aktuelles Album My Love Is Cool vor. Gleich der Opener Your Loves Whore animierte das Publikum in dem gewölbten Raum zum Tanzen, aber auch bei ruhigeren Stücke wie z.B. Silk wurde das Geschehen auf der Bühne aufmerksam verfolgt. Besonders Gitarrist Joff zog im Verlauf des Abends öfter mal die Blicke auf sich, so ausgiebig wie er seine Fender bearbeitete. Auch Schlagzeuger Joel wurde bei dem sphärischen Swallowtail Aufmerksamkeit zuteil, denn dort übernahm er die Vocals und musste sich nicht hinter der hübschen Sängerin Ellie verstecken, die zuvor bei You’re a Germ richtig aufgedreht hatte. Einen heißen Satz Ohren gab es dann auch nochmal bei den letzten drei Liedern Fluffy, dem treibenden She, das wie eine hektische Version eines Esben and the Witch Songs wirkte und Moaning Lisa Smile. Nach diesem Song legten die vier ihre Instrumente/Drumsticks nieder und verschwanden winkend, aber ohne große Worte, von der Bühne.

Auf diese kehrten sie kurze Zeit später allerdings für die Zugabe zurück, die selbstverständlich von den Besuchern des CBEs gefordert wurde. Diese bestand aus Turn to Dust, Blush von der gleichnamigen EP und Giant Peach und im Anschluss verabschiedete sich die Band sichtbar ausgepowert in die Nacht.

Setlist WOLF ALICE @ Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld (12.02.2016)
  1. Your Loves Whore
  2. Freazy
  3. Bros
  4. Lisbon
  5. 90 Mile Beach
  6. Silk
  7. The Wonderwhy
  8. Storms
  9. You’re a Germ
  10. Swallowtail
  11. Fluffy
  12. She
  13. Moaning Lisa Smile
  14. Turn to Dust (Z)
  15. Blush (Z)
  16. Giant Peach(Z)

Fotos: André Techert

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