Während anderenorts Fußballländerspiele aus Sicherheitsgründen abgesagt wurden, rockten die Donots mit Unterstützung der fabulösen The Baboon Show das Leipziger Werk 2. Die aktuelle „Karacho-Tour“ der Ibbenbürener zum gleichnamigen Album, hat bereits beträchtlich an Fahrt aufgenommen, sodass das Leipziger Konzert ausverkauft gemeldet werden konnte.
Den sächsischen Vorfeiertagsabend eröffneten die schwedischen Punk Rocker von The Baboon Show. Die agile Frontfrau Cecilia Boström rockte mit ihrer unverwechselbaren Stimme den Saal bis in die hintersten Reihen. Selbst die Donots gaben zu, dass sie sehr erstaunt waren, wie das Publikum bereits bei der Vorband so abgehen konnte. Die Zuschauer bekamen eine perfekte Rock`n´Roll Performance geliefert, bei der Cecilia wie ein wilder Derwisch über die Stage fegte.
Gegen 21:00 Uhr betraten dann die Donots zu Ich mach nicht mehr mit die Bühne. Auch die Westfalen hatten zuvor überlegt die nächsten Konzerte aufgrund des Pariser Massakers zu verschieben. Aber eines machte Frontmann Ingo eingangs klar, dass wir uns durch die Attentate nicht unsere Lebensweise verbieten lassen sollten und dass die Menschen, welche Zuflucht in Deutschland suchen, genau vor diesem Terror flüchten. Passend zum Thema ging es mit dem Eurovision Song Contest Beitrag Dann ohne mich weiter. Die Menge hing vom ersten Moment an Ingos Lippen und sang fast jeden Song textsicher mit. Natürlich bestimmte der aktuelle Long Player Karacho maßgeblich das Set, aber es gab noch reichlich Platz für den einen oder anderen Hit aus über 20 Jahren Bandgeschichte. Im Hauptset ragte vor allem der Mitsingohrwurm Stop The Clocks vom 2008er Album Coma Chameleon heraus.
Nur kurzzeitig verließen die Jungs nach Hier also weg die Bühne, bevor sie dann zum Zugabenblock übergingen. Die erste Zugabe Hansaring 2:10 spielten nur Guido und Ingo unplugged mit Akustikgitarre und ohne Mikrofon mitten im Publikum. Bei diesem Lied hatten sich die Fans eine Verschnaufpause verdient, daher saßen sie alle auf dem Hallenboden, während die beiden Musiker ihr Bestes gaben. Ausdauer brauchte die Crowd dann beim Deadly Medley aus den verschiedensten Hits der Band. Noch einmal richtig zur Sache ging es bei einem der größten Hits We´re Not Gonna Take It. Der Song So Long, welcher ursprünglich mit Frank Turner aufgenommen wurde, markierte dann das furiose Finale des Abends.
Als Fazit bleibt zu sagen, die sympathischen Donots gehören immer noch zu den besten Live Bands Deutschlands. Mit ihren eingängigen Hymnen und den Circel Pit Aktionen brachten sie „Die größte Flächensauna Leipzigs“, das Werk 2, wirklich zum Kochen.
Setlist: DONOTS @ Leipzig, Werk 2 (17.11.2015):
01. Ich mach nicht mehr mit
02. Dann ohne mich
03. Wake the Dogs
04. To Hell with Love
05. Junger Mann zum Mitleiden gesucht (“Junger Mann zum Entkleiden gesucht”)
06. High and Dry
07. Pick Up the Pieces
08. Straßenköter
09. Das Ende der Welt ist längst vorbei
10. Westerland (Die Ärzte cover)
11. Du darfst niemals glücklich sein
12. Solid Gold
13. Dead Man Walking
14. Calling
15. Stop the Clocks
16. You’re So Yesterday
17. Kaputt (mit Spenden-Circlepit)
18. Problem kein Problem
19. Hier also weg
20. Hansaring, 2:10 Uhr (Z)
21. Whatever Happened to the 80s (Z)
22. Superhero / We Got the Noise / Saccharine Smile / Today / Big Mouth (Z)
23. We’re Not Gonna Take It (Twisted Sister cover) (“Slayer – Raining Blood” outro) (Z)
24. So Long (Z)
Fotos: Alexander Jung