Castle Rock 16 – Aus mehreren Gründen eines der heißesten Festivals 2015!
Bei stets locker über 30 Grad im Schatten versammelten sich jede Menge gutgelaunte Menschen auf Schloss Broich zum diesjährigen Castle Rock-Festival. Das ansprechende Line-Up hielt neben bekannten alten Hasen einige positive Überraschungen parat was neue Bands angeht. Hier an der Stelle direkt ein großes Lob an den Veranstalter Michael Bohnes dafür, dass ihm die Förderung noch unbekannterer Bands so sehr am Herzen liegt.
Freitag, 03.07.2015:
Am Freitag eröffneten Aeon Sable [GALLERY] aus Essen das Festival um 17:30 Uhr. Sänger Nino Sable entschied sich mutig bei den Temperaturen zu Beginn der Show für Jeans und Kapuzenpullover, bereute diese Kombi nach dem ersten Song aber direkt und zog, zumindest was das T-Shirt anging, mit seinen Bandkollegen gleich. Nachdem die klimatischen Bedingungen geklärt waren, konnte es so richtig losgehen mit einem Mix aus treibenden und tragenden Klängen, gepaart mit satten Gitarrenriffs. Die Band gibt es seit 5 Jahren und es wurde viel aus dem 2014 erschienen Album Visionaers gespielt. Aeon Sable agieren auf der Bühne sowhl kraftvoll, als auch geheimnisvoll – halb im Nebel- versunken und stellten mit Elysion zudem einen bisher unveröffentlichten Track vor. Dem Publikum gefiel es gut, auch wenn man sich aufgrund der Hitze darauf beschränkt hatte, diese Zustimmung durch ein fleißiges Kopfnicken kund zu tun.
Setlist AEON SABLE @ Castle Rock 2015:
01. Intro
02. Dancefloor
03. Elysion
04. Garden of Light
05. Star Casualies
06. Quaalude Tango
07. Visions
Als nächste Band betreten Visions of Atlantis [GALLERY] um 18:30 Uhr die Bühne. Die Sonne lacht weiterhin vom Himmel und zwingt die meisten Besucher leider immer wieder in den Schatten zurück. Visions of Atlantis lassen sich davon aber nicht beirren und legen direkt fulminant los. Clémentine Delauney setzt sich als Power-Frontfrau gekonnt in Szene und harmoniert stimmlich gut mit Leadsänger Siegfried Samer, beide sind seit 2013 bei der Band, ursprünglich gibt es Visions of Atlantis schon seit 2000. Sie animieren ihr Publikum immer wieder zum Mitmachen, die Schattenlinie wandert weiter Richtung Bühne, die Leute wandern mit. Symphonic Metal, der sich im Gehörgang einnistet und dort für gute Stimmung sorgt. Mit einem Handtuch auf der Bühne lässt es sich gut aushalten und auch die Festivalbesucher kommen in Bewegung.
Setlist VISIONS OF ATLANTIS @ Castle Rock 2015:
01. At the Back
02. Through my Eyes
03. Seven Seas
04. Lost
05. Winternight
06. Last Shut of your eyes
07. Passing dead end
08. New Dawn
An nächster Stelle hätte es eigentlich geheißen, Bühne frei für Beloved Enemy, leider waren diese aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dabei. Stattdessen haben sich kurzfristig Megaherz [GALLERY] angekündigt, die ihrerseits beste Genesungswünsche an Peter von Beloved Enemy gerichtet haben. Das Castle Rock wurde eingeladen dem Zombieland beizuwohnen. Einem düsteren, kraftvollen, lauten und faszinierenden Land, wie es schien. Es versammelten sich so viele Zuschauer vor der Bühne, wie heute noch nie zuvor und es gab mit Titeln wie Fanatisch, Blender oder Mann im Mond viel Anlass um eine gute Party zu feiern. Im Endeffekt ist der gesamte Burginnenhof voll bis hinten zum Zelt der Licht und Tontechnik. Alexander Wohnhaas und seine Recken machen ordentlich Meter auf der Bühne und liefern eine gute Show. Das Publikum kontert mit einer Menge in die Höhe gestreckter Arme, Klatschen, Jubel, Headbangen, Kopfnicken und Tanzen. Bei Gegen den Wind gibt so langsam die Schminke der Megaherz-Titanen auf, bis die aber die Bühne aufgeben, dauert es noch… und zwar bis zum abschließendem Miststück. Ein rundum gelungener Auftritt!
Setlist MEGAHERZ @ Castle Rock 2015:
01. Zombieland
02. Fanatisch
03. Blender
04. Mann im Mond
05. 5.März
06. Gegen den Wind
07. Schwarzer Engel
08. Jagdzeit
09. Himmelsstürmer
10. Für immer
11. Miststück
Headliner am Freitag sind Poisonblack [GALLERY] aus Finnland, ihnen gehört ab 20:45 Uhr die Bühne. Mit ihrem „Dark Rock“ gehen Sie direkt brachial nach vorne, kein großes Intro, einfach ehrlicher Rock. Der Burginnenhof füllt sich gut zur Hälfte und wenn man in die Gesichter der Festivalbesucher schaut, kann man an nicht wenigen ablesen, dass es schon ein langer und sehr sehr warmer Tag war. Die harten Gitarrenriffs kitzeln uns aber wach!! Die Musiker verstehen ihr Handwerk sichtlich gut, egal ob laut oder leise, schnell oder langsam. Es nicken die Köpfe im Takt, hier und da wird mitgesungen und es wird gejubelt und geklatscht. Der Auftritt kommt gut an und vollendet so einen tollen Auftakt ins Castle Rock 2015.
Setlist POISONBLACK @ Castle Rock 2015:
01. Home ist where the Sty is
02. Bear the Cross
03. Nothing else remains
04. The State
05. Buried Alive
06. Scars
07. The Halfway Bar
08. Soul in Flames
09. Left Behind
10. Lover Infernal
11. Raivotar
12. Invisible
13. Mercury Falling
14. Rush
Samstag, 04.07.2015:
Aber nicht nur deren Musik macht Eindruck, auch die Band selber ist sehr kommunikativ, nimmt direkt Kontakt zu ihrem Publikum auf und animiert zum Mitmachen, getreu dem Motto „Wenn wir arbeiten müssen, dann ihr auch“ (O-Ton). Und dass das so früh am Tag so hervorragend klappt spricht für sich. Das Publikum tummelt sich in der prallen Sonne vor der Bühne und feiert. Diesen Anblick belohnte Michael Bohnes dann auch sehr gerne mit dem ersten Einsatz des allseits heiß ersehnten Gartenschlauches. Wasser Marsch in die Menge! Als der Auftritt dann vorbei ist, gehen Aeverium mit lang anhaltendem Applaus.
Setlist AEVERNUM @ Castle Rock 2015:
01. Do you remember
02. Distrust
03. The Other Side
04. To live Forever
05. Rest in Peace
06. What are you waiting for
07. Break out
08. Heavens Burning
Kurz nach 14 Uhr heißt es dann "Bühne frei" für Vlad in Tears [GALLERY]! Längst keine Unbekannten mehr und sie legen die Vermutung nah, zum Frühstück den einen oder anderen Duracell-Hasen verputzt zu haben. Mit einem rasanten Tempo fegen die Jungs aus Italien über die Bühne und geben Vollgas. Die Gitarren bringen die Luft zum Vibrieren und Kris Vlad überzeugt mit seiner Stimme. Die Verlockung nach Abkühlung durch Wasser aus der Konserve lockt immer mehr Menschen wieder in die pralle Sonne zurück vor die Bühne. An dieser Stelle sei aber mal positiv erwähnt, dass man von so gut wie jeder Ecke im Innenhof einen guten Blick auf die Bühne hatte.
Dem Publikum gefällt es und die Band bindet es nach den Songs durch direkte Ansprachen immer wieder ein. Neben eigenen Songs gab es auch das Stück Wicked Game von „HIM“ in einer Cover-Version zu hören.
Setlist VLAD IN TEARS @ Castle Rock 2015:
01. Die Today
02. Kiss my soul
03. Wicked Game (HIM Cover)
04. Mary
05. Fallen Angel
06. Fade Away
07. Burning Bright
08. Runor fight
09. Glad to be dead
10. Feed on me
The Other [GALLERY] klopfen um kurz nach 15 Uhr an die Tür, sie bringen feinsten Horrorpunk mit. Und die Bandmitglieder genießen unser Mitleid, wenn sie da mit Masken und Gugel auf der Bühne stehen – es muss sehr sehr warm darunter gewesen sein. Nichts desto trotz rocken sie das Schloss in gewohnter Weise! Mal deutsche Texte, dann wieder englische, die Musik direkt und rotzig. An sich würde sich das Repertoire von The Other hervorragend zum Pogen eignen, die Sonne hat aber ein Veto eingelegt, so bleibt es bei anerkennendem und fast ein bisschen enthusiastischem Kopfnicken der Zuschauer. Die Schminke hält durch und das Publikum im ersten Viertel des Schlossinnenhofes auch.
Setlist THE OTHER @ Castle Rock 2015:
01. Nie mehr
02. Bloodsucker
03. Back to the Cemetery
04. Transsylvania
05. Der Tod steht Dir gut
06. Dreaming of the Devil
07. Puppet on a string
08. Castle Rock
09. Doll Island
10. Black Sails
11. Beware of Ghouls
12. Lovers Lane
Es ist warm, unglaublich warm und an diesem Zustand ändern auch Heldmaschine [GALLERY] um 16:20 Uhr nichts, im Gegenteil. René Anlauff betritt die Bühne nach seinen Bandkollegen und gemeinsam feuern sie direkt aus allen Rohren, verbal und später auch per Pyrotechnik.
Das Publikum erscheint zahlreich und es gefällt der Menge gut. Beim dritten Lied Doktor erscheint der Leadsänger im hübsch besudelten rot/weißen Doktorkittel und springt durch den Graben hin zu den Fans im Publikum. Der wohldosierte und allseits geliebte Gartenschlauch tut sein Übriges zur guten Stimmung dazu. An der Stelle ein großes Dankeschön an die Security und an Michael Bohnes, die sich stets darum gekümmert haben, dass keiner überhitzt bei knapp 35 Grad im Schatten! Das Publikum ist begeistert, singt und klatscht mit, René Anlauff und seine Mannen geben auf der Bühne alles und holen sich zum letzten Song auch noch zwei fahnenschwingende Mädels auf die Bühne.
Setlist HELDMASCHINE @ Castle Rock 2015:
01. Radioaktiv
02. Es brennt
03. Doktor
04. Kreuzzug
05. Ich komme
06. Kollateral
07. Weiter !
08. … Nachts am Kanal
+ Herz aus Stein (nicht in der richtigen Reihenfolge)
17:30 Uhr – Whispers In The Shadow [GALLERY] aus Österreich spielen auf, begleitet von einem langen, akustischen Intro. Ihre Stilrichtung unterscheidet sich auf dem Festival von allen anderen, es geht eher in den Dark Wave mit Rockelementen, mehr getragen und introvertiert, abgesehen von den teilweise recht dominanten Gitarrenelementen. Das Publikum hat sich locker auf dem Burginnenhof verteilt und sieht interessiert zu, was auf der Bühne geschieht. Im Gegensatz zu den anderen Bands bleiben Whispers in the Shadow eher für sich, ziehen ihr Ding durch und das straight. Viel Bewegung kommt nicht auf, weder auf der Bühne noch vor der Bühne, aber wie jede Musikrichtung hat auch diese ihre Fans, also gab es auch für die Band um Sänger Ashley Dayour anerkennenden Beifall.
Setlist WHISPERS IN THE SHADOW @ Castle Rock 2015:
01. Lilitu’s Claws
02. The Arrival
03. If Uriel Falls
04. The lost Souls
05. Agent of Chaos
06. Back to the wound
07. His Name is Legion
08. The Tempest
09. Left Hand Anthem
10. Damned Nation
11. The Departure
12. Drowning like the moon
Mit Staubkind [GALLERY] um 18:55 Uhr kündigt sich einer der Highlights des Tages an. Nicht, dass man es nicht schon vorher an den zahlreich getragenen Bandshirts hätte erahnen können. Die Fans sollten nicht enttäuscht werden und dass auf äußerst kreative Art und Weise.
Deutsche Texte, direkt und ohne Schnickschnack, dafür mit Anspruch, kommen gut an. Jeder der Staubkind kennt, kennt auch die unverwechselbare Stimme von Sven Manke, er kann gut leise, aber auch laut und was er auch kann ist lustig, denn bei dem Lied Durch den Regen kam ihm die Sonne grad nicht so recht, dafür der Gartenschlauch. Der Refrain des Liedes wurde also zu einem 4-D Erlebnis – jedoch nicht nur für das Publikum, denn dieses hatte aufgerüstet und schoss mit Wasserpistolen zurück auf die Bühne. Im Anschluss haben Staubkind noch zwei Geburtstagskinder an dem Tag sehr glücklich gemacht, indem sie diese auf die Bühne geholt haben. Und nachdem das Publikum mit den Gymnastikübungen (in die Hocke und springen) fertig war, gab es für alle noch Ballons in die Menge zum „spielen“.
Kurzum, Staubkind haben mit ihren Fans gefeiert und hatten Spaß, nebenbei gab es tolle Musik und am Ende ein dickes, berechtigtes Lob an den Veranstalter Michael Bohnes.
Setlist STAUBKIND @ Castle Rock 2015:
01. Bis ans Ende der Welt
02. Nur ein Tag
03. Gnadenlos
04. Alles was ich bin
05. Warum
06. So still
07. Fühlst du
08. Den Träumen so nah
09. Durch den Regen
10. Irgendwann
11. Angekommen
12. So nah bei mir
13. Wunder
Fehlt also nur noch der Großmeister des Abends. Joachim Witt [GALLERY]. So wie man ihm zwar die Zeit ansieht, die er schon dabei ist im großen Musikzirkus, so zeitlos dagegen ist die Musik, die er macht. Egal ob jung oder alt, Metaller, Rocker, „Schmusebarde“, er kriegt sie alle. Um 20:30 Uhr war es dann soweit.
Setlist JOACHIM WITT @ Castle Rock 2015:
01. Intro
02. Aufstehn
03. Die Erde brennt
04. Mein Herz
05. Es regnet in mir
06. Spät
07. Ohne Dich
08. Dein Lied
09. Gloria
10. Königreich
11. Das geht tief
12. Bataillon Dámour
13. Die Flut
14. Supergestört und Superversaut
15. Eisenherz
16. Goldener Reiter
17. Herbergsvater
Danke an alle Mitwirkenden, die das möglich gemacht haben!
Bilder des Festivals und der beteiligten Bands befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind dort durch Anklicken der gelben Sprechblase oben rechts möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Gallery-Links bzw. Fotos.
Fotos: Daniel Beiderwieden
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