Vor einigen Tagen habe ich ein Album entdeckt, das schon im Frühjahr diesen Jahres veröffentlicht wurde. Da es mich aber wirklich begeistert und durchaus hörenswert ist, ist es auch zu diesem Zeitpunkt noch wert, ein paar Worte darüber zu verlieren. Als ich hologram_s geometrical keys das erste Mal gehört habe, hatte ich ein Gefühl, das zwischen „Willst du mich veralbern?“ (im guten Sinne) und „Ohrgansmus“ (wer hätte gedacht, dass ich dieses Wort jemals verwenden würde) lag. Da explodierten Klänge in meinen Ohren, deren Kombination ich bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht für stilvoll gehalten habe. Ich wandelte auf einem magischen Klangteppich aus unterirdisch tiefen bis plärrenden Bässen, fast ins Unerträgliche getriebenen Störgeräuschen, knarrenden Dielen, Pianos und Streichern (aus einer Zeit, von der ich nicht einmal weiß, ob sie in der Zukunft oder der Vergangenheit anzusiedeln ist) und schlicht und ergreifend wundervollen Melodien. hologram_, stilistisch irgendwo angesiedelt zwischen Dirty K und Sonic Area, schickt uns auf eine atmosphärische Reise, die mysteriös, ein bisschen gruselig und auf eine gewisse Art und Weise auch meditativ ist. Das macht geometrical keys zu einem Gesamtkunstwerk, das teilweise dahin fließt wie ein Bächlein in einem Zen-Garten, nur um einen kurz darauf in einen reißenden Fluss infernoartigen Ausmaßes zu stürzen. Hier gibt es keine Pausen – nur geschickte Überleitungen von Stimmungen, von einem Teil der Geschichte zum nächsten. Was ich damit sagen will: Ich war knapp eine Stunde und 15 Minuten in einer anderen Welt. Und ich war unglaublich gern dort und will immer dorthin wieder zurück. hologram_, seid vorgewarnt, hat Suchtpotential.
Klingt bombastisch? Ist es auch. Ich vergebe trotzdem nur 9 von 10 Punkten, da mich die Repetition, mit der das Projekt sehr gern arbeitet, von Zeit zu Zeit ein klitzekleines Bisschen stört. Das ist allerdings Geschmackssache und sollte niemanden von euch abhalten, wenigstens die Hörproben einmal anzuklicken. Und wenn ihr das Album dann nicht kaufen möchtet, ist irgendwas mit euren Ohren nicht richtig…
Tracklist:
01. Fall into the Maze?
02. First Piece of the Puzzle?
03. Origamia?
04. Last Day of Happiness
05. ?? Enigma ???
06. Time to March of Riddle
07. Endless Passage
08. Symmetric Lines
09. Hypnotic Equation?
10. Holy Haunted Box?
11. Second Piece of the Puzzle?
12. Before the Sun will Rise?
13. The Ballet of Abstract Motion
?14. Third Piece of the Puzzle?
15. Parasite / Paradox / Paralysis
?16. Room 586
English review:
A few days ago I discovered an album that already got released in spring this year. But since it really got me I thought it still might be worth it to spread the word. When I was listening to hologram_s album geometrical keys for the first time my feelings were lying somewhere between “Are you kidding me?” (you know, the good kind) and “eargasm” (and who would have thought I ever use that word). Combinations of sounds I did not even consider to be tasteful before exploded in my ears. I was walking on a magical carpet whose strings were made from deep growling to bawling basses, nearly unbearable disturbing noises, creaky hallway boards, pianos and strings (from a time I don’t even know if it’s the past or the future) and simply beautiful melodies. hologram_, stylistically somewhere between Dirty K and Sonic Area, is sending us on an atmospheric journey which is mysterious, a bit scary and somehow even ruminant. This lets geometrical keys become a work of art that is flowing like a little brook in a Zen garden just to tear you into a river of infernal extend a little later. There are no breaks – only very smart bridges from one atmosphere, from one part of the story to another. What I’m trying to say: For one hour and 15 minutes I was in another world. And I loved it and I want to go back there all the time. hologram_, I might warn you, has the potential to become addictive.
Sounds bombastic? Well it is. However, because the repetitive elements the project likes to work with a lot bother me a tiny tiny bit from time to time I give geometrical keys 9 out of 10 points. But that clearly is a matter of taste and should not keep you from at least checking out the listening samples. And if you’re not willing to buy the album after you did, there must be something very wrong with your ears…