Ausgerechnet am 11. September ist es soweit: Gemeinsam mit dem Support AFI präsentieren sich Linkin Park und Thirty Seconds To Mars im Verizon Wireless Amphitheater Irvine, gut 50km südlich von Los Angeles. Recht nah würde man meinen, doch die Strecke von dort kann gut und gerne mal 3 Stunden und mehr dauern, so dass auch so mancher Besucher offensichtlich später als geplant im wundervollen Rund ankommt. Da AFI, wie auch ihre beiden Headliner, aus Kalifornien stammen, fällt es ihnen leicht, die Massen schon frühzeitig zu animieren und spätestens mit dem Schlusstrack, ihrem Hit Miss Murder, sind alle hier nicht nur wegen der noch immer heißen Temperaturen vollkommen aufgewärmt.
Setlist AFI:
01. The Leaving Song Pt. II
02. Girl’s Not Grey
03. I Hope You Suffer
04. Medicate
05. Love Like Winter
06. 17 Crimes
07. The Days of the Phoenix
08. Silver and Cold
09. Miss Murder
Beste Voraussetzungen also für Jared Leto, dem in diesem Jahr frisch gebackenen Oskar-Gewinner und seine Mannen um mit Thirty Seconds To Mars ein wahres Feuerwerk abzufackeln. Zur Carl Orff Hymne O Fortuna aus Carmina Burana betritt die Band die Bühne und dann ist er da: Wie der fleischgewordene Jesus steht Jared Leto jetzt ganz klar im Mittelpunkt und vom ersten Ton an hat er seine Fans voll im Griff. Diese sind bestens vorbereitet, schwenken Fahnen und jubeln so laut, dass es auch darum nicht ganz unsinnig ist, heute Gehörschutz zu tragen. Dank Hits wie Kings And Queens, City Of Angels, der Akustikversion von The Kill (Bury Me) oder einem instrumentalen Cover-Medley von Metallicas Enter Sandman und Panteras Cowboys From Hell kennt die Begeisterung bei den Fans keine Grenzen und auch die Band selbst ist sichtlich bestens gelaunt. Jared Leto heizt die Stimmung immer wieder durch seine Ansagen an, beschwört die Fans geradezu mit der amerikanischen Fahne, betont wie schön es ist in Kalifornien zu leben und erntet jeweils lautstarken Beifall, der bis zum abschließenden Closer To The Edge anhält, bei dem wieder einige Fans die Bühne betreten dürfen und gemeinsam mit ihren Helden tanzen und feiern.
Setlist THIRTY SECONDS TO MARS:
Intro: Carmina Burana: O Fortuna (Carl Orff)
01. Up in the Air
02. Search and Destroy
03. This Is War
04. Conquistador
05. Kings and Queens
06. Do or Die
07. City of Angels
08. End of All Days
09. The Kill (Bury Me)
10. Cowboys From Hell (Pantera cover)
11. Closer to the Edge
Nach dem Auftritt von Thirty Seconds To Mars hatte ich wirklich meine Zweifel, ob dies noch zu toppen wäre, doch kaum haben Linkin Park die Bühne betreten, sind diese Bedenken wie weggeblasen, denn nun geht es erst so richtig ab! Mit einem Mash-up Intro heißen sie ihre Fans willkommen und dann folgt Kracher auf Kracher. Guilty All The Same vereint die Fans in einem einzigen Trog der Begeisterung und ganz gleich ob Mike Shinoda danach rappt oder Chester Bennington mit seiner unverwechselbaren Stimme so richtig rockt, hier wird nur noch gefeiert. Im Sauseschritt und mit teils verkürzten, dafür umso kraftvolleren Versionen geht es hier zur Sache. Was für ein Glück, dass es im Mittelteil einen Balladenblock mit Castle of Glass und einem Medley aus Leave Out All the Rest, Shadow of the Day und Iridescent zum Durchatmen gibt, denn sonst wären hier wohl einige Ausfällen zu verzeichnen gewesen. So aber hat man wieder neue Kraft gewonnen und ist bereit für Numb, Somewhere I Belong oder das extrem abgefeierte In The End, bevor sich die Band nach Faint eine kleine Auszeit zur Entspannung gönnt. Natürlich haben die Fans aber noch nicht genug und wollen mehr. Und das sollen sie bekommen, denn Linkin Park kommen noch einmal für weitere 6 Songs zurück, bei denen der Gesang der Fans wahrhaftig das gesamte Stadtgebiet von Irvine überschallt. Einfach nur Wahnsinn was hier an dieser Anhöhe abgeht, ein Event, das ich sicher für sehr lange Zeit in Erinnerung behalten werde. Kein Wunder also, dass die Deutschlandtour der Jungs natürlich längst zum Pflichttermin avanciert ist!
Setlist LINKIN PARK:
01. Mashup Intro #2
02. Guilty All the Same
03. Given Up
04. With You
05. One Step Closer
06. Blackout
07. Papercut
08. Rebellion
09. Runaway
10. Wastelands
11. Castle of Glass
12. Leave Out All the Rest / Shadow of the Day / Iridescent (Balladen Medley)
13. Robot Boy
14. Joe Hahn Solo
15. Numb
16. Waiting for the End
17. Final Masquerade
18. Wretches and Kings / Remember the Name
19. Dirt Off Your Shoulder / Lying From You
20. Somewhere I Belong
21. In the End
22. Faint
23. Burn It Down (Z)
24. Lost in the Echo (Z)
25. New Divide (Z)
26. Until It’s Gone (Z)
27. What I’ve Done (Z)
28. Bleed It Out (Z)
Fotos: Michael Gamon