THE FOREIGN RESORT – Scattered & Buried

THE FOREIGN RESORT - Scattered & Buried
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9 Bewertung

9

The Foreign Resort – Scattered & Buried

„Ein Album das die Vergangenheit ehrt, sich der Zukunft aber nicht verwehrt!“

Mal wieder etwas aus dem Bereich Shoegaze, New Wave und Post Punk. Fragen inwiefern eine solche Rückbesinnung auf „die gute alte Zeit“ bei den heutigen technischen Möglichkeiten überhaupt noch notwendig ist, sind bei Scattered & Buried, dem aktuellen Album von The Foreign Resort, absolut fehl am Platz. Ganz neu sind die Songs dabei allerdings nicht unbedingt alle, denn es handelt sich hier um eine Zusammenstellung von Re-Recordings, Remixen und einigen neuen Tracks der Dänen, die gleich eine ganze Menge von Einflüssen zu einem eigenständigen Ganzen verfeinern und so durchweg abwechslungsreiche Kost auf den (Musik-) verwöhnten Teller bringen.

Schon mit dem ersten Track Delayed geht es richtig gut los, präsentiert der Track doch gleich einige jener Stärken, die dieses Release auszeichnen: Gitarrenwälle, die für die düstere Grundstimmung sorgen, Tempowechsel mit treibenden Drumschlägen und die eindringliche Stimme von Sänger Mikkel Jakobsen, dessen Organ angenehm und kantig zugleich klingt und sich damit perfekt ins Gesamtbild einfügt. Dunkel, aber nicht zu düster geht es zu und auch eintönig ist Scattered & Buried wirklich absolut nicht, denn gleich das nachfolgende Buried geht einiges schneller und aggressiver zur Sache und dürfte so sogar Fans der altehrwürdigen Christian Death zu Begeisterungsstürmen animieren – ein klasse Song! Ein weiteres Indiz für die Wandlungsfähigkeit des Dänenvierers ist die 2012er Version des ursprünglich auf dem 2010 erschienenen Debüt Offshore enthaltenen Lost My Way, das etwas frischer, fast poppiger daherkommt, aber trotzdem über jene Intensität verfügt, die auch ihre anderen Songs auszeichnet. Hier denkt man fast unweigerlich an eine andere, feine Referenz: The Horrors aus dem britischen Southend. Eher zum Träumen mutet hingegen das nachfolgende Tide mit seiner durchaus als Programm zu verstehenden Aussage „We’re gonna drown before we give in“ an, bei dem man so richtig in tiefen Emotionen schwelgen kann.

Früher hätte man gesagt, dass damit die A-Seite abgeschlossen ist, kommen wir also noch kurz zur gedachten B-Seite und damit zu fünf alternativen Mixen, die zumeist noch atmosphärischer daherkommen. Die Originale der Remixe von Novachild (Orange Glow), Sway (Heart Breaks Down) sowie von Take A Walk –hier im Runners Mix- stammen von der The Foreign Resort EP aus 2011, während Opening Act seinerzeit passenderweise das Debüt eröffnete. Allen Alternativversionen ist gemein, dass sie sich gut einpassen und durchweg gefällig klingen, benötigt hätte ich sie allerdings angesichts der Qualität der Originale nicht unbedingt. Für den Abschluss und damit quasi die harmonische Vollendung des musikalischen Kreises sorgt der Radio Edit vom aktuellen Opener Delayed, der auf radiotaugliche 4 Minuten zurechtgestutzt wurde, diese Kürzung aber ebenfalls gar nicht nötig hatte, denn auch hier klingt schon die Originalversion absolut stimmig und ohne jede unnötige Länge.

Hut ab vor dem, was da aus dem Norden kommt: Ein Album das die Vergangenheit ehrt, sich der Zukunft aber nicht verwehrt! Derzeit arbeiten die Jungs übrigens bereits mit niemand Geringerem als John Fryer (Depeche Mode, Nine Inch Nails, Cocteau Twins) an Nachschub. Fryer wird das Album produzieren und mixen – Nur her damit!

Tracklist:
01. Delayed
02. Buried
03. Rocky Mountains
04. Lost My Way (2012)
05. Tide
06. Orange Glow (Novachild Remix)
07. Heart Breaks Down (Sway Remix)
08. Opening Act (Evol Temptation Mix)
09. Take A Walk (Runners Mix)
10. Delayed ( Radio Edit)

Autor: Michael Gamon

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