Die rheinische Band Lotus Feed war fleißig und hat nach ihrem Debüt in 2011 und einer EP Ende letzten Jahres ihr zweites Studioalbum nachgeschoben. Das Quartett, welches seit 1995 an seinem eigenen Style arbeitet, hat sich grundsätzlich solidem Wave-Rock verschrieben und mischt gerne mal eine Prise Post-Punk der frühen Achtziger sowie sehr dezente Synthieeinlagen in ihre Geräuschauswürfe. Und sie tun gut daran, ihren Weg weiter zu gehen. Die Songs auf So Close … So Far wirken im Gegensatz zum Debüt ausgereifter, aber immer noch rau genug, um nicht glatt zu wirken. Treibende Dunkelrocker wie Slow Motion oder Tranquility sind klassische Referenzen des Genre. Schon das melancholisch wirkende Intro Drift führt den Hörer in das eingängige und flotte I Could und sollte Freunde dieser Musikrichtung erfreuen. Die Gitarrenarbeit sowie die Rhythmusinstrumente wirken in Songs wie Wake Up ausgereifter und den Gesang von Alex Landsberg mit Hall und Echo zu unterlegen, war ein echt kluger Schachzug. Dies gibt den ruhigeren Songs wie Chance eine gewisse Tiefe. Die prägnanten Songs Seasick und Upon A Hill sind Besitzern der E.P. der Band natürlich vertraut und fügen sich gut in die Tracklist ein. Als Favoriten des Zweitwerks schwanke ich zwischen dem melodiösen Perception und dem tollen, aufreibenden Song Loveshock – DIE Tracks zum Reinschnuppern. Ihre Verbeugung zu der Band The Chameleons wird im abschließenden Cover von dem bekannten Lied Second Skin kundgetan und Fans dieser Band können mit diesem Wave-Rock made in Germany wunderbaren Hörgenuß finden – Traut euch!
Tracklist:
01. Drift
02. I could
03. Seasick
04. Loveshock
05. Home of the watchmen
06. Grow in use
07. Tranquility
08. Upon a hill
09. Slow motion
10. Wake up
11. Chance
12. Perception
13. Second Skin
Autor: Ralf Michael Benfer