BLOOD RED SHOES – Bochum, Zeche (28.11.2012)

BLOOD RED SHOES - Bochum, Zeche (28.11.2012)
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Hossa. Das war eine Dampflok, welche da am Mittwoch in der Zeche Bochum über die Zuschauer rollte.

Die Blood Red Shoes aus Brighton/UK erklommen die Bühne für den letzten Auftritt in Deutschland ihrer sehr ausgedehnten Europa Tour. Rote Schuhe gab es leider nicht, dafür eine Menge rotes und blaues Licht, Schlagzeug at its best, das alles gepaart mit krachigen Gitarren und dem Gesang der beiden Blood Red Shoes. Der Combo aus England eilt der Ruf voraus, bei ihren Auftritten eine überaus exzellente Liveperformance an den Tag zu legen. BLOOD RED SHOES - Bochum, Zeche (28.11.2012)Durch etliche Auftritte, es sollen mittlerweile über 600 sein, hat sich der Sound, sowie die Professionalität, mit der die Beiden ans Werk gehen, manifestiert und lässt keine Zweifel an ihren musikalischen Fähigkeiten aufkommen. Davon konnten sich auch die Zuschauer in der mit schätzungsweise 400 Leuten sehr gut gefüllten Zeche Bochum überzeugen.

Los ging es mit dem krachigen „It’s boring by the sea“, bei der die schüchterne Laura-Mary Carter, überwiegend im Dunkeln stehend, gewohnt gekonnt die Gitarren schrammelte, während der perfekt ausgeleuchtete Drummer Steven Ansell ebenso perfekt die Felle seines Drumkits bearbeitete.

Man arbeitete sich langsam voran, mit „Don’t ask“ vom zweiten Album, „Fire like this“ aus dem Jahre 2010, gefolgt von „Heartsink“ vom gleichen Album, kamen schon echte Schwergewichte aus dem Repertoire der beiden Vollblutmusiker.

War das Publikum noch nicht richtig warm gelaufen, so änderte sich das spätestens bei letztgenanntem Song. Es gab kein Halten mehr und es bildete sich der erste Moshpit des Abends. Der Bann war gebrochen, der Funke auf das Parkett übergesprungen. Ein Song nach dem anderen wird dem dankbaren Publikum in die Ohren gepresst, was die Gäste wiederum mit lautem Applaus und jeder Menge Bewegung vor der Bühne honorierten. Auch wenn die Musik der Blood Red Shoes deutliche Wurzeln im Punk besitzt, ist sie doch sehr tanzbar.

Die Interaktion mit dem Publikum auf dem Parkett hält sich bei Blood Red Shoes in Grenzen, es werden kaum Lieder angekündigt, gesprochen wird wenig. Daran könnte das Duo noch arbeiten, nötig scheinen sie es aber nicht zu haben, sieht man sich die Stimmung auf ihren Konzerten an.  Mit „When we wake“ lief auch die Gitarre von Laura zu Hochtouren auf, um dann über das smoothBLOOD RED SHOES - Bochum, Zeche (28.11.2012) gespielte „In time to voices“, sowie die absoluten Kracher „You bring me down“ und „Colours fade“ das Hauptsets zu beenden.

Lange Zeit zum Erholen blieb den auf Dauerhüpfen eingestellten Fans in den ersten, dichtgedränten Reihen aber nicht. Nur kurz verschwanden die beiden Protagonisten hinter dem blutroten Vorhang, der die Bühne zum Backstage-Bereich abtrennte, um dann mit (vermutlich) Saft und einer Tasse Kaffee in der Hand wieder zurückzukehren.

Beim „Surf Song“, der ersten von drei Zugaben, tauschten die Beiden zu meiner Überraschung die Rollen. Laura setzte sich an die Drums und Steven übernahm die Gitarre. Auch das meisterten sie mit Leichtigkeit, wobei der Sieg an den Drums eindeutig an Steven geht und ebenso die goldene Gitarre an Laura verliehen wird. Das Konzert ging mit den beiden großartigen Stücken „I wish I was someone better“ und „Je me perds“ viel zu schnell zu Ende. Gerade beim letzten Song wurden noch mal alle Register des Alternative-Punk-Rocks gezogen. Krachig, bombastisch, gut!

Es ist schon sehr erstaunlich, was die Band aus den beiden Instrumenten heraus holt und mit welcher Wucht das in die Ohren der Konzertgäste transportiert wird. Gerne wieder! Ich für meinen Teil hätte gern noch mehr gesehen. Die Blood Red Shoes waren ein echtes Erlebnis.


Setlist:

01. It’s getting boring by the Sea
02. Don’t ask
03. Heartsink
04. Say something, say anything
05. Lost kids
06. It is a happening again
07. Cold
08. When we wake
09. This is not for you
10. Light it up
11. In time to voices
12. Keeping it close
13. You bring me down
14. Colours fade
15. Surf Song (Z)
16. I wish I was someone better (Z)
17. Je me perds (Z)

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