Line im November kleine Festivals, bei denen sie unter Vertrag stehende
Bands präsentieren. Als Headliner konnte Out Of Line in diesem Jahr die französische
Ausnahmeband Die Form verpflichten, die seit Neustem beim Label ist.
Anlaufpunkt im Rhein-Main-Gebiet ist, wie auch in den Vorjahren, die
Frankfurter Batschkapp. Bereits gegen 18:30 Uhr traf ich hier ein. Jedoch
war es zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich leer. Dennoch wurden pünktlich
19:00 Uhr die Pforten geöffnet. So konnte ich mich schon mal am
Merchandising-Stand umschauen. Auf der Bühne lief bereits ein Video mit den
Acts von Out Of Line.
Bereits gegen 19:30 Uhr startete die schwedische Newcomer-Band Auto-Auto das
Festival. Auto-Auto wurden als vielversprechende Band angekündigt, die das in
die Jahre gekommene Elektro-Genre neu aufleben lassen sollte. Die Kritiken
haben nicht zu viel versprochen. Eingängige Melodien und tanzbare Rhythmen
kennzeichneten den Sound von Auto-Auto. Einige Leute in den vorderen Reihen
tanzten bereits mit. So richtig konnte zwar noch keiner mitsingen, aber mit
diesem Neuzugang gelang dem Veranstalter ein gelungener Auftakt.
Gegen 20:15 Uhr ging es dann weiter mit Amduscia. Auch die mexikanische
Elektro-Musikszene hat in den letzten Jahren einiges aufbieten können.
Während in Schweden jedoch eher Elektro-Pop und Old School EBM zu Hause
sind, geht es in Mexico um einiges härter zur Sache. Amduscia haben gerade
ihr 3. Album "Madness in Abyss" veröffentlicht. Harter Sound, treibender
Takt, verzerrte Stimme und eine düsteres Ambiente waren das Markenzeichen von
Amduscia. Mittlerweile war es auch etwas voller auf der Tanzfläche geworden.
Jetzt ging es musikalisch wieder nach Schweden. Ashbury Heights waren
bereits letztes Jahr auf dem Out Of Line Festival vertreten. Nach dem
Überraschungserfolg ihres Albums "Three cheers for the newly deads"
veröffentlichten sie in diesem Jahr die EP "Morningstar in a black car". Mit
dem Titelsong ging es auch gleich los. Jetzt war das Publikum wirklich
bereit zum Tanzen. Die Stücke von Ashbury Heights sind allesamt Ohrwürmer,
so dass schon fleißig mitgesungen wurde. Die 40 Minuten endeten mit "Die By
Numbers" und gingen viel zu schnell um. Bleibt noch zu erwähnen, dass die
Tour für Sängerin Yasmine die letzte mit Ashbury Heights war, da sie mit
einer eigenen Band neue musikalische Wege einschlagen wird. Doch Sänger und
Songwriter Anders hat bereits für Ersatz gesorgt und sitzt jetzt mit der neuen
Sängerin Kari Berg im Studio.
Als nächstes standen die deutschen Hardcore-Elektroniker Agonoize auf dem
Programm. Bei Agonoize geht es immer noch eine Spur härter zu. Provokative
Texte und eine Psychopaten-Show mit blutspritzenden Einlagen sind nichts für
schwache Nerven. Wenige Tage zuvor erschien ihre EP "For The Sick And
Disturbed", wovon gleich als erstes der Song "A Cut Inside My Soul"
präsentiert wurde. Aber auch "Femme Fatale" – ein Clubhit vom letzten Album
und "Koprolalie" durften nicht fehlen. Das Publikum tanzte begeistert mit,
und die vorderen Reihen blieben wohl auch nicht trocken.
Die französische Elektro-Formation um Mastermind Philippe Fichot existiert
mittlerweile seit 30 Jahren. Zum Jubiläum präsentieren sie ihre "Best Of XXX"
CD. Aber die 3-fach-CD ist mehr als nur ein Querschnitt durch die
Jahrzehnte. Alle Stücke wurden neu aufgenommen und werden in einer edlen
Leder-Look-Box mit Prägedruck zusammen mit den besten Fotostücken von
Philippe Fichot präsentiert.
Ich hatte bereits 1995 und 1999 das Glück, Die Form schon einmal live zu
erleben. Letztes Jahr haben sie nach 8 Jahren erstmalig wieder einige wenige
Liveauftritte gehabt. Um so mehr hat es mich gefreut, dass Die Form endlich
mal wieder auftreten.
Kurz nach 23:00 Uhr war es dann soweit. Zunächst wurde noch das Metallgitter
in Position gebracht und eine letzte technische Überprüfung durchgeführt.
Auffällig war, dass das Publikum im vorderen Bereich nun ein völlig anderes
war, als bei den Bands zuvor. Das Licht erlosch nahezu vollständig. Lediglich
die Videoleinwand und wenig Scheinwerfer sorgten für die gewünschte
Atmosphäre. Zunächst trat Philippe Fichot mit Maske ganz rechts an das
Keyboard. Der Hauptbereich der Bühne war für die Tänzerin reserviert, welche
die Show optisch und choreographisch untermalte.
Beim nächsten Titel trat auch Sängerin Eliane P. auf die Bühne, deren hohe
Sopranstimme wohl einmalig in der Electroszene ist. Sie stand ganz links und
war komplett in Lack und Leder gekleidet. Die Auswahl der Songs war
pünktlich zum Jubiläum auch vom feinsten: "Bite Of God", "Masochist" oder
"Savage Logic" sind mit Sicherheit nicht die einzigen Highlights in der
langjährigen Musikgeschichte. Besonders gut gefiel mir auch die Darbietung
des neueren Songs "Nature Destruction", wo die Tänzerin mit Zweigen und
einer Gasmaske eine wirklich atemberaubende Show ablieferte. Nach ca. 60
Minuten fiel Philippes Maske und Die Form verabschiedeten sich von ihren
Fans mit einer Verbeugung.
Damit war dann auch das diesjährige Out Of Line Festival in Frankfurt zu Ende. Insgesamt war es ein
gelungener Abend mit einem abwechslungsreichen Musikprogramm, einem
wunderbaren Publikum und einer angenehmen Atmosphäre.
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Die Form:
Agonoize:
Ashbury Heights:
Amduscia:
Auto-Auto:
Autor und Fotos : Thomas Bunge