YOU – Electric Day & YOU – Time Code
Gegründet von Udo Hanten (Compu- & Loopboards) und Ulrich Weber (Gitarre, Guitar Polysizer, Gong), später dann bereichert durch Albin Meskes (Synthesizer, Sequenzer) nahmen die Herren das Album Electric Day auf. Für einige Stücke konnte man zudem Lhan Gopal am Schlagzeug dazugewinnen, der unter seinem echten Namen Harald Großkopf bereits u.a. bei Ash Ra Tempel und Klaus Schulze auf die Felle haute. Da die Band sich im Dunstkreis solch illustrer Namen wie Peter Baumann (Drummer bei Tangerine Dream) und Conny Plank (Karlheinz Stockhausen, Kraftwerk, Guru Guru, Ultravox u.v.a.) bewegte, verwundert es nicht, dass ihr Sound der „Berliner Schule“ verpflichtet war. Bands und Künstler wie Tangerine Dream, Klaus Schulze u.a. standen somit deutlich Pate. Und so hört man auf Electric Day genau das, was zu erwarten war: sphärische Soundscapes, Arpeggiator- und Sequenzer Sounds und treibende Drums. Dennoch muss man sagen, dass die Band ihren eigenen Stempel aufgedrückt hat. Denn wenn man sich Zeit nimmt, wird man z.B. bei „Slow Go“ mit auf eine Reise genommen, von der man ungern zurückkehrt. Wie ein gutgemachter Soundtrack wird hier eine Stimmung erzeugt, die ihresgleichen sucht. Zero-Eighty-Four punktet mit gruseligem experimentellen Charme und distorted Guitar, bevor die anderen Bonustrack („Yousless“ – Star Wars lässt grüßen) den Hörer wieder in den sphärischen Kosmos entführt, in dem man sich auch ohne sinneserweiternde Drogen gerne aufhält.
Vier Jahre später, als Duo geschrumpft (Ohne Großkopf und Weber) veröffentlichten Hanten und Meskes das Nachfolgewerk „Time Code“ und nicht nur aufgrund „fehlender“ Gitarre und Drums wirkt das Album reifer, elektronischer. Der erste Track „Time Code“ beinhaltet „Samples“ der Zeitansage, bevor „Der Telefonanruf“ von Kraftwerk auf deren Album „Electric Café“ erschien. „Time Code“ ist deutlich abwechslungsreicher als sein Vorgänger, es wechseln sich hier atmosphärische Stücke mit recht poppigen Melodien ab und aufgrund dessen kommt kaum Langweile auf. Das Werk hatte wohl große Einfluss auf spätere House- und Technostücke, denn der Song “Live Line“ wurde immer wieder auf Grundlage für Dancetracks benutzt. (U.a. von Gigi D´Agostino).
Auch die CD- und Download Edition wird mit guten Bonustiteln geadelt, sodass es hier einiges zu entdecken gibt. Vielen Dank an das Label „Bureau B“, dass es diese beiden Alben der Nachwelt zugänglich gemacht hat.
Diese CDs könnten Euch gefallen, wenn ihr Tangerine Dream, Kraftwerk und Krautrock mögt.
Tracklist „Electric Day“
01. Electric Day
02. Magooba
03. Son of a True Star
04. Sequential Spectrum Part 1
05. Sequential Spectrum Part 2
06. Slow Go
07. Zero-Eighty-Four
08. E-Night *
09. H.Rays Identity *
10. Hallucination Engine *
11. Yousless *
Tracklist „Time Code“
01. Time Code
02. Future/Past
03. 20/11/28
04. Deep Range
05. Taurus-Fantasia
06. Metallique
07. Live Line
08. Bluewater Dream
09. Mission:Possible
10. Controlled Demolition*
11. Zone Black*
* Bonus Track CD Edition
Autor: Frank Stienen
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Weblink:
www.bureau-b.com