ENTER SHIKARI – Köln, Live Music Hall (13.04.2019)

Fotos: ENTER SHIKARI
Enter Shikari © Michael Gamon
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An diesem Abend, ein Tag nach dem ausverkauften Gig in Dortmund, bekommt der Fan in der Live Music Hall was geboten für sein Geld. Insgesamt spielen in der Location in Köln-Ehrenfeld drei Bands zu einem akzeptablen Preis von unter 30 €. Das ist preis- und wünschenswert. Allerdings ist es ungünstig, wenn der erste Support Flash Forward 30 Minuten vor der auf dem Ticket aufgedruckten Zeit beginnt. Kein Wunder, dass die Jungs dann vor relativ wenig Publikum spielten. Dabei ist es die einzige am heutigen Abend aus hiesigen Landen, die passablen alternativen Rock spielt und auch längst nicht mehr so unbekannt ist. Flash Forward hätten jedenfalls mehr Aufmerksamkeit verdient, da sie sich sehr fannah präsentieren. Frontmann und Sänger Stefan Weigel geht während des Gigs mehrfach in das Publikum und heizt die Stimmung an. Flash Forward nutzen ihre Chance sehr gut und empfehlen sich so für einen Besuch auf ihrer eigenen Tour im Herbst.

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Auch As It Is aus Brighton wissen den Großteil des Publikums zu überzeugen und punkten mit rockig-punkigen Songs und selbstsicheren und ironischem Auftreten. Die Songs sind eingängig, ähneln sich aber auch sehr und bieten wenig Überraschendes. Doch um die Stimmung in der inzwischen immer voller werdenden Live Music Hall weiter anzuheizen und hochzuhalten, ist es genau die richtige Musik. Insgesamt erledigen beide Vorgruppen ihren Job sehr souverän.

Als Enter Shikari die Bühne entern, beginnen sie mit The Sights, einem sehr soften und poppigen Song. Über den Abend verteilt ist eindrucksvoll zu bemerken, dass das Quartett eine auffällig große Bandbreite von Genres bedient und spielt. Mit den Jahren sind sie auf den Alben stetig poppiger geworden, sodass es manchmal schwer zu glauben ist, dass es sich um dieselbe Band handelt, wenn zwischendurch alte Trancecore-Granaten wie Mothership erklingen. Musikalisch sind die Jungs Profis, erlauben sich keine Fehler und schaffen den Spagat, Songs aus all ihren Phasen zu berücksichtigen. Aber an diesem Abend wird auch klar, dass einem bei einem ausverkauften Konzert Enter Shikaris einiges abverlangt wird. Lautstärke, Beats und eine Lichtshow, die ihresgleichen sucht, muss man aushalten können. Gelingt das, so geht man ab, tanzt und fühlt sich gut. Rollstuhlfahrer, die die ganze Zeit im Fotograben stehen dürfen, sind dem Blitzlichtgewitter und der Konfettikanone hilflos ausgeliefert, natürlich im positiven Sinne. Reizüberflutung und Partystimmung pur, wie sie sonst vielleicht nur The Prodigy bietet, beziehungsweise bot.

Fazit: Gerne wieder! Und sollten kommende Werke noch softer als die aktuelle LP The Spark werden, ist nicht gesagt, dass man das live groß merken wird.

Setlist ENTER SHIKARI @ Köln, Live Music Hall (13.04.2019)

01. The Sights
02. Step Up
03. Labyrinth
04. Arguing With Thermometers
05. Rabble Rouser
06. Hectic
07. Gap in the Fence
08. Shinrin-Yoku
09. The Revolt of the Atoms
10. Slipshod
11. Gandhi Mate, Gandhi
12. Mothership
13. Insomnia
14. Havoc B
15. Airfield
16. Undercover Agents
17. No Sleep Tonight [Rou Solo] 18. Stop the Clocks
19. Sorry, You’re Not a Winner
20. The Last Garrison
21. …Meltdown
22. Anaesthetist
23. Take My Country Back [Rou solo] (Z)
24. Juggernauts (Z)
25. Live Outside (Z)

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