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Konzertberichte

NEW MODEL ARMY – Köln, Palladium (20.12.2025)

byMarcus Nathofer

29. Dezember 2025

NEW MODEL ARMY, ©Marcus Nathofer

Lesedauer: 4 Minuten

Am 20.12.2025 erwartet uns das traditionelle Weihnachtskonzert von New Model Army im Palladium in Köln. Das Event ist schon seit Monaten ausverkauft. Dennoch bleibt man der Location treu und behält die Tradition bei. Dieses Jahr gibt es etwas Besonderes: The Levellers spielen vor Army. Aber das ist noch nicht alles. Denn wie das Publikum mit Begeisterung feststellen darf, ist auch die erste Band des Abends ein Highlight. Die noch recht unbekannten Preyrs bekommen die Ehre erteilt das Event zu eröffnen.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Die von der immer grünen Insel stammenden Preyrs starten um Punkt 19 Uhr das Abendprogramm. Schlagzeuger Michael Mormecha und Sängerin Amy Montgomery gründeten die Band und veröffentlichten gerade erst ihr Debüt Album „The Wounded Healer“. Zu diesem Zeitpunkt ist das Palladium gerade mal zur Hälfte gefüllt und viele stehen noch im Vorraum am Merch oder an der Bar oder rauchen noch in der Zone. Dies ändert sich jedoch schnell, als dir Iren beginnen. Schon mit den ersten Tönen und der brachialen Stimmgewallt von Amy zieht es die anwesenden Mithörer in die Halle. Der Musik-Stil der vier Musiker lässt sich mit aggressiven, melancholischen Chaos beschreiben. Dies im positiven Sinn entfaltet eine Art Alternativ Rock mit Metall-Einflüssen. Durchdringende Melodien und die kraftvolle Stimme von Amy fügen sich harmonisch zusammen. Mit dem ersten Song „Change Change“ hat die Band die volle Aufmerksamkeit der anwesenden Personen. Musik die sowohl auf dem Plattenteller (für die junge Generation: Im Streaming) begeistert als auch für die Bühne geschaffen ist. In knapp 30 Minuten spielen sich die Preyrs in die Herzen vieler neuer Mithörer.

Preyrs, ©Marcus Nathofer

Setlist: PREYRS – Palladium, Köln (20.12.2025)

1. Change Change
2. Into the Blue
3. ASTIL
4. Wave of Wisdom
5. Nova
6. Life is Kind
7. Crucify
8. Zero, Ones and Lies
9. Sinnerman (Nina Simone Cover)

Weblinks PREYRS

Homepage: Preyrs – Pelagic Records
Facebook: (PREYRS) Facebook
Instagram: Preyrs-Instagram

Als nächstes Highlight stehen die aus Brighton in England stammenden The Levellers auf dem Spielfeld des Palladiums. Spätestens jetzt hat auch der letzte den Weg vor die Bühne gefunden, um in der Halle die Musiklegenden zu feiern. In den 90ern waren sie ein Garant für ausverkaufte Hallen und ein Publikums-Magnet für Festivals. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde es etwas ruhiger um die Folk-Rocker, doch jetzt sind sie wieder da. Und wie…

Ein Set aus vielen alten Hits der Band steht auf dem Programm. Mit „Another Man’s Cause“, „Battle of the Beanfield“, „Fifteen Years“, „Liberty Song“, „The Boatman“, „The Road“ und „The Riverflow“ spielt die Band acht Stücke von ihrem besten Album „Levelling the Land“. Auch vom Erfolgsalbum „Zeitgeist“ stehen vier Stücke auf der Setlist. Mit diesem Sound fühlt man sich um Jahre zurückversetzt. Wer jetzt noch nicht Fan der alten Stunde ist wird es nach dem Auftritt sein. Die Stimme von Sänger Mark Chadwick klingt noch exakt wie zur Anfangszeit der Band und auch sonst merkt man keinem der Musiker das gesetzte Alter an. Die Menge feiert und bewegt sich so gut es eben im ausverkauften Palladium geht zur Musik. Nach etwas über einer Stunde Spielzeit verlassen die Engländer unter Zugabe-Forderungen die Spielfläche. Ein Indiz, dass Musik und Band immer noch begeistern.

THE LEVELLERS, ©Marcus Nathofer

Setlist: THE LEVELLERS – Palladium, Köln (20.12.2025)

1. The Fear
2. Hope St.
3. Battle of the Beanfield
4. The Road
5. Alive
6. Men-an-Tol
7. The Boatman
8. Jig
9. One Way
10. Another Man’s Cause
11. Carry Me
12. World Freak Show
13. Fifteen Years
14. Dirty Davey (McDermott’s 2 Hours Cover)
15. Liberty Song
16. The Riverflow

Weblinks THE LEVELLERS

Homepage: Levellers
Facebook: (The Levellers) Facebook
Instagram: The Levellers Instagram

Das Publikum wirkt zu diesem Zeitpunkt schon recht erschöpft und viele füllen ihren Energiehaushalt nun erstmal an der Bar wieder auf, bevor es dann mit der Neuen Modell Armee in die Endrunde geht. Es ist kurz vor Zehn, als Justin Sullivan, der Kopf von New Model Army, die Bühne betritt. Er startet den Auftritt mit zwei ruhigen, unplugged-Stücken: „Snelsmore Wood“ und „Another Imperial Day“, die melancholisch-ruhig beginnen, bevor mit „Christian Militia“ und „Echo November“ die Taktfrequenz steigt. Die Band spielt Stücke aus 13 der 16 Studioalben, und wie gewohnt überrascht die Setlist bei jedem Auftritt – sie bleiben sich treu und wählen unerwartete Songs, was bei diesem Repertoire keineswegs langweilig wird.

NEW MODEL ARMY, ©Marcus Nathofer

Mit „First Summer After“ gibt es außerdem das erste Lied vom aktuellen Album „Unbroken“. Auf die Frage eines New Model Army-Kenners, welches das schlechteste Album der Band sei, hätte man lange überlegen müssen, denn alle Longplayer seien genial – eine passende Antwort, die die Konstante hervorragender Songs von Justin und der Band über die Jahre betont. So ist auch dieser Abend mit der Songauswahl ein Highlight: Der Wechsel von alten Hits wie „No Rest“ zu einem neuen Stück „Do You Really Want to Go There“ ist geschickt gesetzt. „Here Comes the War“ trifft zu jeder Zeit den Nerv der Zeit.

Gegen Ende wird es erneut emotional brillant: „Purity“, „51st State“, „225“ und der Evergreen „Green and Grey“ lassen die Herzen der Fans der ersten Stunde aufhorchen und bescheren den klassischen Gänsehaut-Moment. Unter Zugabe-Rufen gibt es drei weitere Klassiker, die passend mit „Wonderful Way to Go“ den Abend beenden. Dieses wundervolle Event markiert das Ende des Jahres 2025. Ein solches Highlight könnte gerne auch im nächsten Jahr wiederkommen, wenn es erneut heißt: Das Weihnachtskonzert 2026 von New Model Army im Palladium in Köln. Wir wünschen allen einen guten Übergang und ein rockiges Jahr 2026.

NEW MODEL ARMY, ©Marcus Nathofer

Setlist: NEW MODEL ARMY – Palladium, Köln (20.12.2025)

1. Snelsmore Wood
2. Another Imperial Day
3. Christian Militia
4. Echo November
5. First Summer After
6. Winter
7. Never Arriving
8. No Rest
9. Do You Really Want to Go There
10. Here Comes the War
11. Notice Me
12. Before I Get Old
13. Stormclouds
14. Purity
15. Lust for Power
16. 51st State
17. 225
18. Green and Grey
19. Idumea (Z)
20. Stupid Questions (Z)
21. Wonderful Way to Go (Z)