APOPTYGMA BERZERK – Nein Danke!

APOPTYGMA BERZERK - Nein Danke!
Apoptygma Berzerk - Nein Danke!
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Und wieder mal was Neues aus dem Hause Apoptygma Berzerk. Diesmal sogar etwas ganz, ganz Neues. Nach der Remixplatte SGDXXV und der experimentellen Instrumental-Compilation Exit Popularity Contest kommt nun endlich neue Musik aus dem Hause Groth, die sich “nach Apop” anhört, wie es manch ein Altfan wohl formulieren möge. Vier Songs mit Pop-Strukturen erwarten die Hörer in der ersten Hälfte von Nein Danke! Was sofort auffällt: Die Gitarren, die die APB-Releases seit der Single In This Together 2005  prägten, sind gänzlich verschwunden. Das dürfte viele, die den Norwegen seit der Debütplatte Soli Deo Gloria von 1993 die Treue halten, freuen. Schließlich waren die Rock-orientierten Stücke nicht Wenigen ein Dorn im Auge.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Nein Danke! startet stattdessen mit dem vielleicht clubbigsten Apop-Song seit Until The End Of The World. Soma Coma geht mit einem mächtig stampfenden Hi-NRG-Beat (gefühltes Baujahr 1989) nach vorne. Dazu ein äußerst eingängiger Refrain – fertig ist der Disco-Kracher. Wenn man jetzt noch wieder in Discos gehen dürfte …

Die weiteren neuen Lieder lassen es da schon gemütlicher angehen. Atom & Eve ist eine wirklich schöne Midtempo-Synth-Pop-Nummer mit ganz großem Refrain, auch A Battle For The Crown bleibt dank drückender Keyboardmelodie gut im Ohr. Das letzte gänzlich neue Stück, Jennifer Corvino, ist ein viereinhalbminütiges, atmosphärisches Instrumental, mit dem man gut einen gruseligen Märchenfilm unterlegen könnte.

Live-Liebling endlich als Studiofassung

Wer in den vergangenen Jahren ein Konzert der Band besucht hatte, kam sicherlich in den Genuss von Performances der Ballade Nearer. Die erschien ursprünglich auf dem Album 7. Live sang Stephans Bruder Jonas das Stück und erntete dafür nicht selten lautstarken Applaus. Es gab zahlreiche Bitten, davon doch mal eine Studioaufnahme zu veröffentlichen. Voilà, hier ist sie! Unter dem Namen Nearest kriegt Jonas, eigentlich vor allem als Keyboarder mit dabei, bei Track 4 seinen großen Auftritt. Eine tolle neue Version des Klassikers.

Dazu gibt’s einen sehr ruhigen, etwas langatmigen Remix von Deep Red der damaligen Vorband Vile Electrodes, einen eher technoiden Mix von A Battle For The Crown und eine instrumentale C-64-Version von Atom & Eve, bei der Welle:Erdball garantiert nicht die Finger mit im Spiel hatten. 😉 Summa summarum müsste fast jeder Liebhaber elektronischer Musik auf Nein Danke! irgendetwas finden, was ihm gefällt. Im beigelegten Promotext spricht Stephan Groth übrigens von “Indizien, in welche Richtung wir zukünftig mit Apop gehen werden. Hi-NRG-Basslines, harte Bassdrums und Old-School-New-Wave-Synth-Pop.” Das erklärt dann auch das Covermotiv dieser überaus gelungenen EP.

Tracklist APOPTYGMA BERZERK – Nein Danke!

01. Soma Coma
02. Atom & Eve
03. A Battle For The Crown
04. Nearest
05. Deep Red (The Long Cut by Vile Electrodes)
06. A Battle For The Crown (Drugwar Remix)
07. Atom & Eve (C-64 Version)
08. Jennifer Corvino

PS: Zeitgleich mit Nein Danke! erschien das 2009er-Album Rocket Science endlich auch auf Vinyl. Ebenfalls noch recht frisch auf dem (leider nur digitalen) Markt: Die B-Seiten- und Raritäten-Compilations Faceless Fear und Disarm.

Weblinks APOPTYGMA BERZERK

Facebook: https://www.facebook.com/ApoptygmaBerzerk
Homepage: http://www.theapboffice.com/
Bandcamp: https://pitchblackdrive.bandcamp.com/

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