OUL – antipode

OUL – antipode
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8

Gesamtnote

8

Aus tiefstem Bedürfnis: Dark Wave!

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Für mich, und ich sage mal: für wen nicht? war OUL die musikalische Überraschung des Jahres. Denn, wer hätte es gedacht, dass sich Allen B. Konstanz ausgerechnet an einem Synthie-Pop-Album versuchen würde. Der bereits vor Ankündigung des Albums erschienene, sehr eingängige Song You Are All, gefolgt vom sehr tanzbaren mit ein paar schmissigen Gitarren-Riffs flankierten Dance-Track With A Fire ließen mich erst einmal, wenn auch recht kurz, mit meinen über die Jahre zärtlich, kultivierten Genre-Vorurteilen alleine. Als ich antipode dann zum ersten Mal hörte, war ich sehr angenehm überrascht, beim zweiten Mal schon war ich komplett gefangen im Sog dieser Mischung aus eingängigen Club-Perlen und schwermütigen, tiefen Wave-Songs, stets garniert mit seiner fesselnden, sonoren, immer etwas an den verblichenen Pete Steele erinnernden Stimme.

Es ist schon gar nicht so leicht antipode wieder aus den Ohren zu bekommen. Auffallend, und das ist durchaus intendiert, sind die eher reduzierten, zurückgenommenen Songstrukturen und nüchternen Arrangements. Das macht die Songs auf antipode aber nicht zu flachen oder austauschbaren Stücken. Denn je einfacher der Song konstruiert ist, umso mehr auf den Punkt muss er selbstverständlich komponiert sein. Unstimmigkeiten fallen viel schneller auf.  Man muss die Balance finden zwischen einfach, aber nicht einfallslos, reduziert, aber nicht uninspiriert und eingängig, aber nicht ausgelutscht. Und das gelingt OUL auf antipode fast immer. Hier profitiert der Vollblutmusiker von seiner Erfahrung, von seinem Können und nicht zuletzt von der exzellenten Produktionsstätte (Klangschmiede Studio E), in der das Album aufgenommen wurde und seinen letzten Schliff bekommen hat.

Fast könnte man Konstanz Kalkül unterstellen, als würde er mit antipode allen zeigen wollen: “Seht her, sowas kann ich auch!” Und, das möchte ich hinzufügen, auch noch deutlich besser als manch anderer. Songs, wie The Apocalypse, Dwell On The Other Side, You Are All, With A Fire, Let It Flow Again, und Antipode sind absolute Cub-Hits. Die bloße Aufzählung zeigt, dass die Dichte an solchen Songs auf antipode sehr hoch ist. Auf die Frage was hinter den Beweggründen für sein Solo-Projekt steht, antwortete der Künstler in einem kürzlich geführten Gespräch unter anderem: “OUL hat mir gezeigt wie ich klinge, ich ganz allein. Deswegen bedeutet OUL mir viel.” Zu hören ist dies vor allem auf den leisen, zerbrechlichen, ambient-artigen Stücken Void And Dark und Glassy Blubble Shell, die antipode wie eine Klammer umschließen.

Und so scheint antipode, das im Übrigen die Bezeichnung für einen Menschen ist, der am gegenüberliegenden Teil der Erde lebt, zur Projektionsfläche dessen geworden zu sein, was schon lange in Allen B. Konstanz geschlummert hat. Und das kann, ganz wörtlich, nämlich ganz “antipodische” von dem sein, was man musikalisch bisher so gemacht hat.

Anspieltipps: The Apocalypse, Void And Dark, The Antipode, With A Fire, Dwell On The Other Side

antipode wird am 13. April bei Golden Church erscheinen.

Das signierte Album kann man hier beziehen: http://oul666.bigcartel.com/

Tracklist OUL – antipode:

01. Void And Dark
02. The Apocalypse
03. Dwell On The Other Side
04. You Are All
05. My Elegy
06. With A Fire
07. On Elephants
08. Let It Flow Again
09. The Antipode
10. The Beauty Of The Snow
11. Glassy Blubble Shell

OUL - The Apocalypse (Official Video)

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Weblinks OUL:

Official: http://oul666.bigcartel.com/
Facebook: https://www.facebook.com/oulofficial/?ref=br_rs

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