IGORRR - Dresden, Scheune (29.10.2017)

Schneller – härter – virtuoser. Igorrr, die kreativ-vielseitigen Lautgemälde der Gedanken Gautier Serres, lockten in die Dresdner Scheune. Der nahezu alle Genres bedienende Act, dem übrigens 2012 ein Eintrag auf weirdestbandintheworld.com zuteilwurde, steht für das, was Kreativität ausmacht: das Beste aus dem Bestehenden filtern und eloquent, neu zusammenfügen. Dies lässt ein ebenso offenes, wie vielseitiges Publikum erwarten, dessen Bewegungskonsens im Laufe des Abends irgendwo zwischen hektischen Tanzschritten und derben Headbangen lag. Ich bin hochmotiviert dem Sturm zu trotzen und dem unterschwelligen Unterhaltungsversprechen zwischen mir und dem frisch erschienen dynamischen Variabilitätsmeisterwerk Savage Sinusoid erwartungsvoll entgegen zu treten.

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Den verregneten Abend eröffnete das Dresdner Duo Subact, deren Melodien deutlich seichter im Vergleich zu ihren französischen Bühnenkollegen die Ohren und die (mindestens)wippenden Füße durchdringen. Sie haben in ihrem Drum’n’Bass-Universum auch eine Idee von Vielfalt, machen es sich aber hierbei mit dem scheinbar selbstgewählten Support für – bzw. Referenzwert – Igorrr nicht besonders leicht.

Auf die konzeptionell wirksamen Piano-Melodien der Umbaupause folgt eine laute, wie nahe Bühnenperformance aus treibenden Beats, schnellen Drums, sopranen Operngesängen und derben Schreien. Die vier Präsenten erzeugen Gänsehaut und Tanzwut, Härte und Leichtfüßigkeit, Wahnsinn und Dynamik, Offenbarung und Delirium, Stimmigkeit und Kontroverse. Igorrr sind alles und auf einmal, von dem man dennoch mehr will! Die knappen 60 Minuten, die das Konzert, umfasste, fielen erst nach dem Rausch – und als einzig negatives Detail – auf.