Jeden Monat erreichen uns eine Vielzahl von Neuveröffentlichungen und getreu des Mottos “So many records – so little time” würden die meisten davon untergehen. In unserer Rubrik >Reingehört< stellen wir Euch daher einige Releases im “Schnelldurchlauf” vor:
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
2CELLOS – Score
Crossover? Das war doch mal dieses Genre, in dem harte, metallische Sounds auf gerappte Strophen trafen, oder? Mooooment… Crossover geht auch ganz anders, wie die 2Cellos bereits 2011 bewiesen, als sie mit ihrer Cello-Version von Michael Jacksons Smooth Criminal über 22 Millionen Views bei YouTube erreichen konnten. Seitdem waren sie nicht untätig, sodass nun mit Score ein neues Album veröffentlicht wurde. Der Name ist hierbei Programm, denn hier werden Film-Soundtracks auf den Cellos verarbeitet. Eröffnet mit einem Medley aus Game Of Thrones wird auf ganzer Spielzeit nicht enttäuscht. Man merkt schnell, warum die Band so eine Breitenwirkung hat, schließlich werden Freunde gut gemachter Musik, Klassik-Hörer und Film-Freunde gleichermaßen abgeholt. Selbst bei Kitsch-anfälligen Titeln wie My Heart Will Go On machen die 2Cellos noch eine gute Figur. Das muss ihnen erst einmal jemand nachmachen! (Website: www.2cellos.com, Facebook: www.facebook.com/2Cellos) (MM)
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
ARRESTED MIND – Frontal
16 Jahre Pause… Eine lange Zeit. Man war sich damals eben nicht so ganz einig. Umso erfreulicher, dass es möglich ist, auch nach einer derart langen Phase wieder als Band zusammenzufinden, wie es nun eben auch Arrested Mind taten. Nachdem man 2015 wieder anfing, gemeinsam zu arbeiten, steht nun Frontal in den Startlöchern. Darauf zu finden: Sieben Stücke, die dem „File Under: Hardcore“ in der Beschreibung alle Ehre machen. Zudem zeigen sie auch eine klare Positionierung, denn Songtitel wie Neue braune Mitte zeigen klar, wofür – oder eher: wogegen – Arrested Mind stehen. Untermauert wird das mit harten Riffs irgendwo zwischen New York Hardcore und Bay Area und auf den Punkt gebrachtem deutschen Gesang. Auch, wenn das alles ziemlich aggressiv begegnet, kann man eine gewisse Eingängigkeit und Melodiösität dabei nicht verleugnen. Schade, dass es nur eine EP ist.(Facebook: www.facebook.com/Arrested-MIND-1398306527101267) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
PETTER CARLSON – Glimt
Der Norweger Petter Carlsen ist einigen vielleicht bereits durch seine ersten drei Soloalben oder seine Kollaboration mit der deutschen Band Long Distance Calling bekannt, bei der er auf dem Album Trips zu hören ist. Glimt ist sein viertes Soloalbum und das erste komplett in seiner Heimatsprache. Das gibt den intimen Popsongs des talentierten Songwriters sogar noch das gewisse zusätzliche Etwas, welches das Album mit seinem Charme endgültig aus der Masse der Neuveröffentlichungen herausstechen lässt. Wundervoll dazu übrigens die Beschreibung seiner Instrumentierung, die aus knisternden Drum-Maschinen, einem etwas verstimmten Klavier und Vera, einer alte Gitarre mit Nylonsaiten aus dem Jahre 1948 besteht. Die so kreierte Musik lässt sich mit der wohligen Stimme Petters sowohl an einem gemütlichen Abend vor dem Kamin (oder der warmen Zentralheizung), als auch angenehm als Hintergrunduntermalung zum Abschalten nach einem harten Arbeitstag genießen. Ein wirklich schönes Album für stille Stunden. (Homepage: http://www.pettercarlsen.com, Facebook: https://www.facebook.com/PetterCarlsen) – Michael Gamon
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
CYANIDE PILLS – Sliced And Diced
Geradewegs auf den Punkt. Und das 18 Mal in insgesamt nicht ganz 40 Minuten. Selbst die längste Nummer auf dem Album schafft es dabei nicht auf drei Minuten Spieldauer. Ganz eindeutig: Die Cyanide Pills möchten nicht lange umherschweifen, hier geht es direkt in die Vollen. Man merkt dabei auf dem neuen Album, dass sie eben nicht nur eine eingespielte Live-Band sind, sondern ihren Sound auch auf Platte gut einzufangen wissen. Druckvoller Punk-Sound, der den Hörer von Anfang an mitreißt, begegnet auf dem neuen Album Sliced And Diced, der ohne Schwachstelle daherkommt. Wenn dazu dann in der Album-Info noch „Powerpop“ mit in der Genre-Beschreibung steht, so ist auch das kein Zufall: Tatsächlich ist hier und da ein poppiger Charme zu hören. Dieser aber begegnet ganz ohne Verleugnung der eigenen Wurzeln, sondern unterstreicht stattdessen auch für den eingesessenen Punk-Hörer noch einmal die Eingängigkeit der Band. Wer knackigen Punkrock mag, ist hier eindeutig an der richtigen Adresse! (Website: www.cyanidepills.com, Facebook: www.facebook.com/cyanidepillsuk) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
THE NEAL MORSE BAND – Morsefest 2015
Freunde des Progrock dürften beim Namen Neal Morse hellhörig werden. Nachdem er sein gefeiertes Album The Similitude of a Dream veröffentlichte, folgte das Morsefest 2015 – und somit gleich ein weiteres Highlight. Strahlend steht er auf der Bühne und genießt das, was passiert, wie die Doppel-Blu-ray gut beweisen kann. An zwei Abenden auf einer Gesamtlänge von über fünf Stunden zelebriert er hier mit einer Art Live-Prog-Orchester, die neben der Neal Morse Band aus 38 Livemusikern besteht, seine Stücke, was teilweise epische Ausmaße annimmt. Filigrane Arrangements, gerne auch mal verschachtelter, eine gesunde Härte schimmert durch, Zeit für Soli ist gegeben und auch Zeit für Überraschungen ist da, wie beispielsweise beim Auftritt der Gitarrenlegende Phil Keaggy. Mit ins Set fließen dabei auch Stücke von Spock’s Beard und Transatlantik ein. Man sieht hier Live-Shows, in denen eine Menge Vorbereitung steckt, die viel Aufwand erfordert haben – und man sieht: Der Plan ging durch und durch auf! Dass die Musiker ihre gute Laune dabei nicht verbergen konnten, ist kein Wunder. Diese überträgt sich beim Schauen auch schnell auf den Zuschauer. Eine hervorragende Veröffentlichung!
(Website: www.nealmorse.com, Facebook: www.facebook.com/nealmorse) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
JAKUB ONDRA – Old Town Square
Man muss es mal zugeben: Wenn man gerne und viel über Musik schreibt, erkennt man zwar viele Potenziale, Qualitäten und Finessen in den verschiedensten Genres, aber doch ist es eben manchmal anstrengend. An diesem Punkt angelangt, weiß man es zwischendurch zu schätzen, einfach mal gut gemachte Pop-Musik zu hören. Da kommt einem einer wie Jakub Ondra gerade recht. Einer, der die harte Schule des Lebensdurchlaufen hat und dabei eine erstaunliche Leichtigkeit an den Tag legt. Elternhaus verlassen, Prag durchquert und auf geschäftigen Plätzen die Gitarre ausgepackt – ein Weg, der nun zum ersten Album geführt hat. Darauf zu finden ist eben genau das, was bereits erwähnt wurde: Pop-Musik, aber eben gut gemachte. Eine dominierende Gitarre, Eingängigkeit, eine Stimme mit Wiedererkennungswert, treibende Melodien, aber eben auch nicht das, was man tagein tagaus im Radio zu hören bekommt. Ein schönes Album, das einen nicht zu sehr fordert, dabei aber sehr zu begeistern weiß. (Website: www.jakubondramusic.com, Facebook: www.facebook.com/jakubondraofficial ) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
ONE OK ROCK – Ambitions
Ein weiser Mann formulierte einst die These, dass nichts beständiger als der Wandel sei. Ein Ansatz, der sich auch in der Musikszene gerne widerspiegelt. Beispielsweise bei den japanischen Musikern von One OK Rock, die sich auf jedem Album weiterentwickelten und einen neuen Anstrich verpasst haben. Auf ihrem neuesten Streich Ambitions zeigen sie sich dabei von einer sehr zugänglichen Seite, vergessen aber keineswegs rockige Tugenden. Eingängiger Alternative Rock, der gut nach vorne geht, begegnet hier, dennoch merkt man der Band an, dass sie sich nicht plump zugänglichen Formaten zuwenden wollten, sondern hinter dem stehen, was sie da machen. Auf insgesamt elf Stücken bieten sie alternative Rock-Sounds, die hier und da einen Abstecher in den Pop-Rock machen, dabei aber nie vergessen, ihren ganz eigenen Sound fortzuführen. Ein Fest für Freunde des treibenden Gitarren-Sounds! (Website: www.oneokrock.com, Facebook: www.facebook.com/ONEOKROCK) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
WINTERHART – European Masterplan
In Superlativen gesprochen wäre Winterhart beinah eine „All-Star-Band“: Mit dabei sind hier Falgalas Duus und Gary Wagner, die man von Dance Or Die kennt sowie Chris L., den man von Agonoize, Funker Vogt und The Sexorcist aus einem gänzlich anderen musikalischen Metier kennt. Hier befindet man sich im Bereich von Neofolk und Neoklassik, lässt hin und wieder Industrial einfließen, hier und da kommt noch ein bisschen Martial mit dazu. Man merkt dabei, dass die Band bereits länger zusammenarbeitet – der Stil wurde gefunden und gefestigt. Die verschiedenen Bestandteile fügen sich gut zusammen, der rote Faden ist erkennbar und auch ein Spannungsbogen ist erkennbar. Insgesamt ist das Album angenehm zu hören, aber auf verstörende Zwischenklänge wurde hier ebenso nicht verzichtet. Es ist kein Album, das man einfach mal so nebenbei hört, sondern eines, das vom Hörer auch Beschäftigung damit erfordert. Nimmt man sich diese Zeit, so wird man schnell merken: Es lohnt sich! (Website: www.winter-hart.com, Facebook: www.facebook.com/WinterhardBand) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.