“Female fronted hardrock – giftig und auf den Punkt”
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Große Erwartungen warfen ihre Schatten voraus.
Obwohl die Hard-Rock Formation erst im letzten Jahr aus der Taufe gehoben wurde, verdienten sich Dool bereits erste Vorschusslorbeeren bei zahlreichen Festivals. Die Spannung und Neugier auf den neuen Geheimtipp aus dem niederländischen Untergrund wuchs. Das verwundert ein wenig, sind die Dool-Protagonisten selbst längst keine Unbekannten mehr. So geht ein okkultes Oeuvre der Rhytmusfraktion voraus, denn ihre Sporen verdienten sich Job van de Zande (Bass) und Micha Haring (Schlagzeug) bereits bei niemanden geringeren als den Düster-Rockern von The Devil’s Blood. Für die hypnotischen, wie dynamischen Gitarrenlinien zeichnen sich Nick Polak (Gold) und Reinier Vermeulen (The New Media) verantwortlich. Das Quintett wird komplettiert durch Ryanne van Dorst (Elle Bandita), eine der schillernsten und berüchtigsten Stimmen der niederländischen Szene.
Van Dorst drückt Dool nicht allein durch ihr Songwriting ihren Stempel auf, sondern auch durch ihre bemerkenswerte Stimme, die in den Songs sowohl sanft und zerbrechlich als auch dreckig und röhrig daherkommt. Als musikalischen Einfluss nennen Dool unter anderem Sonic Youth und The Sisters of Mercy, obwohl es mir persönlich schwerfiel letztere im Sound von Here Now, There Then auszumachen. Ohne weitere Anleihen zu bemühen, die dem Original sowieso selten gerecht werden, könnte man den Sound der Niederländer in etwa so beschreiben: roh, aber präzise, energiegeladen und doch zerbrechlich, wütend und melancholisch.
„Es geht um Träume, Ambitionen und Willenskraft“, erklärt Ryanne van Dorst Here Now, There Then. Verhaltensmuster werden durchbrochen, Grenzen überschritten. Kein anderer Song des Albums steht dafür so exemplarisch wie Vantablack. Bedrohlich, ausufernd schwelt er heran, Gitarrenwände türmen sich auf. Der Hörer wird an einen Ort geführt, der so viel schwärzer als schwarz ist, dass er alles Licht zu absorbieren scheint. Ganz anders Death of Love, das von einer zerbrochenen Liebe und der damit verbundenen abgrundtiefen Trauer handelt. Der wohl eingängigste Titel des Albums ist das vorwärts treibende She Goat, bestens geeignet die Clubs zu erobern. Dass Dool aber auch mystisch können, zeigt der bereits vor einigen Monaten als Single erschienene Song Oweynagat. „Die Höhle der Katzen“ soll einmal ein Tor zu einer anderen Welt gewesen sein, in der uralte Geister heute immer noch hausen.
Here Now, There Then ist vielseitig und ambivalent und dabei musikalisch auf höchstem Genre-Niveau. Dool sind eine Band für alle, die sich und die Welt immer wieder neu entdecken und hinterfragen, oder wie es die Niederländer selbst ausdrücken: „All those who wander are Dool“.
Here Now, There Then erscheint am 17. Februar 2017 bei prophecy productions.
Anspieltipp: She Goat
Titellist DOOL – Here Now There Then:
01. Vantablack
02. Golden Serpents
03. Words On Paper
04. In Her Darkest Hour
05. Oweynagat
06. The Alpha
07. The Death Of Love
08. She Goat
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Weblink Dool:
Webside: http://allthosewhowanderaredool.com
Facebook: http://www.facebook.com/allthosewhowanderaredool
Bandcamp: http://dool-nl.bandcamp.com