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R.E.M. – Out Of Time (25th Anniversary Edition)

R.E.M. - Out Of Time (25th Anniversary Edition)

In den Vereinigten Staaten waren sie 1991 bereits eine Größe, der Sprung vom Alternative-Dasein in den Mainstream allerdings war ihnen bisher verwehrt geblieben. Wobei dies vor allem natürlich eine Erfolgskategorie darstellt, denn R.E.M. mit gängigem Mainstream-Sound gleichzusetzen wäre damals genauso wie heute ein Verbrechen gewesen. So oder so: Die Veröffentlichung von Out Of Time im Jahr 2016 änderte bei R.E.M. so einiges, denn mit Platz 1 in den US-Charts wie auch den britischen Charts sowie Top 3-Platzierungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehörte man plötzlich zu den ganz Großen im Geschäft. Hört man das Album, so merkt man auch direkt, warum dem so war. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums gibt es nun eine Neuauflage in verschiedenen Versionen. Wir betrachten an dieser Stelle die Doppel-CD-Variante.

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Rückblickend hat es fast eine gewisse Ironie, wenn „Hey, can’t find that on the radio“ als Ansprache beim Radio Song das Album eröffnet. Denn schließlich ist man genau in dieses mit massivem Airplay gelangt. Zwar nicht mit dieser Nummer, aber sie zeigt schon sehr gut auf, dass ein erfolgreicher Weg betreten wurde. Intelligenter Indie-Pop mit eingängigen Gitarrenmelodien, schleifende Orgeln, ein Michael Stipe mit hohem Wiedererkennungswert – all das macht es aus. Es folgt: Losing My Religion. Hier weniger schleifende Orgel, dafür Streicher im Hintergrund, Gänsehaut-Melodien, Moll, aber auch Hoffnung – ein Hit für die Ewigkeit. Und dann ist da ja auch noch der andere Hit Shiny Happy People, der tatsächlich für R.E.M.-Verhältnisse sehr positiv klingt.

Es wäre eben ein großer Fehler, das Album vor allem auf seine zwei großen Hits zu reduzieren. Man muss schließlich nur Nummern wie Near Wild Heaven hören und merkt, dass da noch viel mehr ist. Gitarrenläufe über geschlagenen Gitarren, treibendes Drumming und eine große Eingängigkeit dabei, ohne irgendwie anbiedernd an gerade angesagte Trends zu klingen. Das galt damals und das gilt auch noch heute, denn auch nach 25 Jahren klingt Out Of Time noch angenehm frisch. Kein Wunder, dass auch das renommierte Pitchfork-Magazin das Album als „ihre vielleicht wichtigste Platte” bezeichnet. Zwar gab es bis zur Auflösung 2011 noch viele hochkarätige Alben der Band, aber dieser Durchbruch markiert einen Meilenstein.

Auf der zweiten CD finden sich dann noch insgesamt 19 Demo-Versionen, die einen guten Einblick ins Entstehen des Albums geben. Viele davon sind als Instrumental gehalten, manche doppelt, aber auch dies macht es immer wieder interessant. Beispielsweise dann, wenn in Shiny Happy People einmal das Intro nicht von Streichern, sondern von der Gitarre oder vom Keyboard gespielt wird. Zudem gibt es beispielsweise abweichende Lyrics bei Losing My Religion sowie eine Aufnahme des Radio Song, wo man statt Michael Stipe auf einer Strophe Drummer Bill Berry am Mikrofon hört. So hat man neben einem sehr starken Album, dessen Wiederveröffentlichung mehr als berechtigt ist, noch einen Schwung interessanter Zeitdokumente zu hören. Sehr empfehlenswert – für R.E.M.-Hörer sowieso, aber auch für musikhistorisch interessierte Hörer allgemein.

Tracklist R.E.M. – Out Of Time (25the Anniversary Edition):

CD 1 (Out Of Time)
01. Radio Song
02. Losing My Religion
03. Low
04. Near Wild Heaven
05. Endgame
06. Shiny Happy People
07. Belong
08. Half A World Away
09. Texarkana
10. Country Feedback
11. Me In Honey

CD 2 (Demos)
01. Losing My Religion 1 (Demo)
02. Near Wild Heaven 1 (Demo)
03. Shiny Happy People 1 (Demo)
04. Texarkana 1 (Demo)
05. Untitled Demo 2
06. Radio – Acoustic (Radio Song 1 Demo)
07. Near Wild Heaven 2 (Demo)
08. Shiny Happy People 2 (Demo)
09. Slow Sad Rocker (Endgame Demo)
10. Radio – Band (Radio Song 3 Demo)
11. Losing My Religion 2 (Demo)
12. Belong (Demo)
13. Blackbirds (Half A World Away Demo)
14. Texarkana (Demo)
15. Country Feedback (Demo)
16. Me On Keyboard (Me In Honey Demo)
17. Low (Demo)
18. 40 Sec. (40 Second Song Demo)
19. Fretless 1 (Demo)

Weblinks R.E.M.:

Homepage: www.remhq.com
Facebook: www.facebook.com/REMhq
Twitter: www.twitter.com/remhq

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