CHROM – Peak and Decay

CHROM - Peak and Decay
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10 Gesamtnote

10

Chrom sind endlich nach einer langen Durststrecke für ihre Fans zurück. Am 22.07.2016 erscheint nun endlich ihr drittes Album. Die Messlatte nach ihrem letzten Longplayer Synthetic Movement (2012) liegt sehr hoch. Endlich wird sie in den Plattenläden liegen und die Reise in eure Plattensammlung finden. Peak and Decay wird sie heißen. Chrom wurde im Mai 2007 von Christian Marquis und Thomas Winters gegründet. Der Bandname setzt sich aus den Vornamen der beiden Musiker CHRis und tOM zusammen. Chrom stehen seit ihrem Debütalbum Electroscope für eine geniale Mischung  aus Synthie Pop, EBM und ohrwurmtauglichen Club-Electro, das heißt: synthetische Klänge, druckvolle Bässe, garniert mit Ohrwurm-Melodien und gepaart mit einer einzigartigen und samtweichen Stimme des Sängers Chris. Fertig ist das Rezept eines Chrom-Songs. Im März 2012 veröffentlichen Chrom dann ihr zweites Album Synthetic Movement bei Out Of Line, auf dem sie ihren typischen chromischen Sound weiter perfektioniert haben. Somit dürfte die Erwartungshaltung bei den Fans ziemlich hoch liegen. Werden es die aus Düren stammenden Ausnahmemusiker wieder schaffen, ihre Fans vom Hocker zu reißen? Ich gebe es ehrlich zu, auch ich war mehr als nur neugierig. Ich befand mich im Urlaub in Österreich und konnte so ziemlich entspannt in ihr nunmehr drittes Album reinhören und ich muss zugeben ich bin hin und weg: Es gab für mich nichts Erholsameres und somit schöneres als die 11 Tracks, die tollen Melodien in Kombination mit der samtweichen Stimme, einer guten Flasche Wein und die Berge mit der untergehenden Sonne. Danke dafür an die Band für diese unbeschreiblichen Momente!

Schon einmal vor weg: die beiden kreierten nicht nur die üblichen hitverdächtigen Sounds, sondern auch die eine oder andere Ballade mischte sich unter die Trackliste Somit verspricht diese Scheibe nicht nur Abwechslung, sondern auch höchsten Musikgenuss. Ich freue mich jetzt schon euch live zu sehen, die lange Durststrecke ist endlich vorbei. Aber gut Ding will Weile haben oder was lange währt wird besonders gut. Als Opener wartet ein wirklich mitreißendes I Don’t Believe auf, das sofort Lust auf mehr macht. Glasklare Texte, eine samtweiche Stimme und eine bisweilen düstere Grundmelodie. Ein wirklich gelungener Start ins Album. Bereits nach dem ersten Refrain beginne ich automatisch mitzusingen. Hat etwas Ohrwurmtaugliches und setzt sich sofort in meinen Gehörgängen und im Gehirn fest. Das folgende Visions eignet sich perfekt zum Abtanzen, aber auch für gemütliche Stunden zuhause zum Träumen. Eine emotionale Synthie-Pop-Ballade, die unter die Haut geht und somit bei mir ein ordentliches Gänsehautfeeling verursacht. Tiefer geht das Ganze dann mit Down Below, hier kann man herrlich träumen und einfach nur genießen. Synthetische Klänge, eine klare Grundmelodie und die wohlige Stimme von Chris – Was will man mehr? Das nun folgende Heavenly versprüht einfach nur gute Laune und reißt einen beim Zuhören direkt mit. Mein Tanzbein beginnt sofort zu Schwingen. Bei Walked the Line (Albumversion) treffen Gitarrenriffs auf stampfende  Beats. die Melodie ist treibend und düster. Eine durchaus gelungene Mischung. Das nun folgende Regret and Testify  hat einen ordentlich stampfenden Beat und hervorragende elektronische Klänge, ein doch eher treibender Electro-Club-Track. Man will sich einfach nur noch zum Takt bewegen und den Beat durch den Körper fließen lassen. Sehr gute Musik um den Kopf richtig frei zu bekommen. Bei The Start of something New kann man sich direkt weiter bewegen. Der Sound ist einfach grandios, mit einer einzigartig klaren elektronischen Grundmelodie. Unbedingt sollte man zusätzlich auf den Text achten und bitte ganz laut hören. Das ist ein wahrer Genuss, sehr motivierend und treibend. Der Track ist mein persönlicher Favorit auf diesem Album, ich liebe ihn jetzt schon und kann gar nicht genug davon bekommen. Ich freue mich bereits jetzt, diesen Track live auf den Konzerten präsentiert zu bekommen. Mit dem anschließenden Murder Fantasie geht die Reise weiter. Jetzt gibt’s wirklich etwas auf die Ohren. Stampfender EBM-Sound trifft auf samtweiche Schmusestimme. Grundsätzlicher können die Kontraste nicht sein. Im Refrain bekommt Chris’ Stimme dann doch die so geniale Verzerrung. Steht ihm wirklich gut. Hier kann man sich mal richtig abreagieren und nur noch Abtanzen. Das nun folgende Obsession ist die wohl härteste Nummer auf diesem Album und einfach nur der Hammer. Verzerrte Stimme, stampfende Grundmelodie und sägender Sound schaffen eine geniale Club-Atmosphäre, hier ist Tanzen und Abreagieren angesagt! Das nun folgende Staring at the Sun kommt dann wieder etwas sanfter daher und der Synthie-Pop fließt in meine Ohren und lässt mich im Takt wiegen. Dieser Song versprüht einfach nur gute Laune. Der Abschluss dieses grandiosen Albums ist eine wirklich beeindruckende Ballade: Farewell Letter. Mit einfachen Worten kann man diesen Track wie folgt beschreiben: berührend und ergreifend wunderschön. Das eingesetzte, bauchige  Streichinstrument beschreibt eine tieftraurige Grundmelodie. Einfach nur grossartig. Was für ein gelungener Abschluss!

Fazit: Peak and decay ist nicht nur das dritte Album der Jungs aus Düren, es ist ein grandioses Meisterwerk, das unbedingt in eure Plattensammlung wandern muss! Dort sollte es aber nicht einfach nur stehen und verstauben, sondern man sollte sich jeden Tag seine Dröhnung Chrom gönnen. Die Jungs haben es einfach verdammt drauf und sollten nicht länger als Support spielen, nein, sie gehören als Main-Act auf die Bühnen der Republik. Mit diesem Album dürfte die Fangemeinschaft größer werden, denn Qualität steht ja bekanntlich über Quantität. Nun versteh ich auch, warum ihr uns so lange habt schmoren lassen. Dieses Album ist für Musikliebhaber geeignet, die auf eine perfekte Mischung aus Synthie-Pop, Electro, EBM und “ich träum mal zu Hause” stehen. Neu dabei sind die Gitarrenriffs und die perfekt platzierte, verzerrte Stimme von Chris. Einfach nur klasse, jeder Track ist großartig. Ich habe wirklich keine Kritikpunkte anzumerken und freue mich über ein wirklich rundum gelungenes Genussstück. Ihr habt für mich das beste Album in 2016 produziert!

Peak And Decay erscheint auch als Deluxe-Doppel-CD mit Bonus-Remixalbum (u.a. von Blutengel, Lord Of The Lost, Hocico, Erdling, Accessory, Massive Ego und vielen mehr).

Tracklist CHROM – Peak and Decay:

01. I Don’t Believe
02. Visions
03. Down Below
04. Heavenly
05. Walked The Line (Album Version)
06. Regret & Testify
07. The Start Of Something New
08. Murder Fantasies
09. Obsession
10. Staring At The Sun
11. Farewell Letter

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