MANIC STREET PREACHERS & THE FOG JOGGERS – Köln, Live Music Hall (25.04.2016)

Fotos: MANIC STREET PREACHERS
Manic Street Preachers, © Michael Gamon
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Es ist ein Trend, dass jetzt immer mehr Künstler ihre Alben in kompletter Reihenfolge spielen. Egal ob Bruce Springsteen, der gerade mit seinem Album The River aus dem Jahre 1980 tourt oder Fish, der jüngst das Marillion Album Misplaced Childhood an dessen 30. Geburtstag feierte. Da ist es nur Recht und billig, dass auch die Manic Street Preachers es den Genannten gleich tun und ein prägendes Album, dass vor beinahe genau 20 Jahren, am 20. Mai 1996 veröffentlicht wurde, zum Besten geben. Everything must go, das vierte Album der Waliser und das erste, das nach dem immer noch nicht aufgeklärten Verschwinden des Gründers Richey James Edwards, war natürlich ein Einschnitt für die Manic Street Preachers, die sich Mitte der 1990er Jahre zwischen Auflösung und Weitermachen, genau für die richtige Sache entscheiden konnten. Ehe die Preachers aber das Rad der Musikgeschichte um 20 oder 30 Jahre, solange ist die Bandgründung inzwischen her, drehten, durfte man sich noch über einen deutschen Support freuen.

The Fog Joggers aus Krefeld, sind eine deutsche Indie Pop Band, die mit der Nummer Waiting in the wings, jedem Fan der Fußball-Nationalmannschaft bekannt sein sollte, da dieses Lied von einer bekannten Bierfirma, die auch die Länderspiele sponsort, ausgewählt wurde. Dass die Band um Sänger Jan Büttner aber mehr ist, als eine Jingle Band, das bewiesen die Fog Joggers mit Songs wie Saturday Night, Take away oder Waterfalls, bei denen sie feinen Indie Pop boten und das Publikum schnell für sich gewinnen konnten. Kein Wunder, dass es nach 6 Songs und knapp einer halben Stunde Spielzeit mehr als nur den üblichen Höflichkeitsapplaus für die sympathischen Jungs aus der Seidensadt gab.

Setlist The Fog Joggers @ Köln, Live Music Hall (25.04.2016):

01. Forever and a day
02. Saturday night
03. What time is it
04. Take it away
05. Waiting in the wings
06. Waterfalls

Nach diesem Appetitmacher war es dann soweit für die Herren James Dean Bradfield, Nicky Wire und Sean Moore und schon mit den ersten Tönen von Elvis Impersonator: Blackpool Pier stellten sich die gleichen Gefühle ein, wie vor 20 Jahren. Es wird einem wieder mal klar, wie wichtig Everything must go war und was für grandiose Tracks etwa A Design for Life oder Kevin Carter noch immer sind.

Die zweite Hälfte des Sets beansprucht die Stimmbänder in der vollen Live Music Hall dann umso mehr, denn jetzt folgt Hit auf Hit. Suicide is Painless (Theme from M.A.S.H.), Motorcycle Emptiness, Your Love alone is not enough oder Roses in Hospital, alle diese Klassiker stehen auf der Setlist und werden sowohl von der Band als auch von dem euphorisierten Publikum zelebriert. Mit dem Song If you tolerate this your children will be next geht ein Konzert zu Ende, das einen mal wieder emotional voll gepackt hat.

Setlist Manic Street Preachers @ Köln, Live Music Hall (25.04.2016)

Everything must go:
01. Elvis Impersonator: Blackpool Pier
02. A Design for life
03. Kevin Carter
04. Enola/Alone
05. Everything must go
06. Small black flowers that grow in the sky
07. The girl who wanted to be God
08. Removables
09. Australia
10. Interiors (Song for Wilhelm de Kooning)
11. Further Away
12. No surface all feeling
Hits:
13. Patience (Guns & Roses Cover)
14. Suicide is painless (Theme from M.A.S.H.) – Johnny Mandel Cover
15. Motorcyle Emptiness
16. Walk me to the Bridge
17. Your love alone is not enough
18. Ocean Spray
19. Nat West-Barclays-Midlands-Lloyds
20. You stole the sun from my heart
21. Roses in the hospital
22. You´re tender and you´re tired
23. You love us
24. If you tolerate this your children will be next

Fotos: Michael Gamon

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