Symphonic Metal war über viele Jahre hinweg eine gefühlt fast rein niederländische Domäne. Doch seit dem letzten Jahr mischen auch die Deutschen wieder ganz oben mit, denn Beyond The Black haben sich als wahre Senkrechtstarter in der Szene erwiesen. Denn die Band aus Mannheim bringt wirklich alles mit, was man in diesem Genre haben muss: eingängig rockige Melodien, die auch gerne einmal episch ausgelebt werden dürfen, ruhige gefühlvolle Balladen und mit Jennifer Haben sogar eine talentierte und attraktive Frontfrau. Kein Wunder, dass Beyond The Black in den letzten 1,5 Jahren auch live allgegenwärtig waren und sogar auf so manchem großen Festival wie Rock Im Revier oder dem Wacken Open Air anzutreffen waren. Derzeit supporten sie übrigens die altehrwürdigen Scorpions auf ihrer Tour zum 50. Bandjubiläum [Tickets]! Wie engagiert die Band dabei vorgeht, zeigt sich neben den vielen Live Auftritten auch daran, dass man schon jetzt mit Lost in Forever einen Nachfolger zum letztjährigen Debüt Album Songs Of Love And Death veröffentlicht.
Metal-Ballads sind zurück!
Das Erfolgsrezept bleibt dabei relativ unangetastet, wieder setzt man auf Jennifers helle Stimme, dezent eingesetzte, aggressiv-drohende Backingvocals und ein mystisch-rockendes Klangwerk mit Düstereinschlag. Das Rad des Metals erfinden die Baden-Württemberger natürlich auch auf dem neuen Werk nicht neu, entfernen sich stattdessen sogar ein kleines bisschen weiter vom harten Genre. Aber das dürfte ihre Fans kaum stören und Ihnen sicher auch wieder einige neue Anhänger bescheren. Ein Song wie Forget My Name erinnert in seiner poppigen Strophe schon fast an Chart-Vertreter wie Silbermond & Co. und führt das so angelockte Publikum im Refrain dann sanft weiter in das Symphonic Metal Genre hinein. Sicher nicht die schlechteste Idee, zumal man ansonsten wie bei Dies Irae, Burning In Flames, Shine And Shade oder dem abwechslungsreichen Heaven In Hell auch einige härtere Gegenpole auf dem Album setzt. Insgesamt bleibt das Album aber eher im Mid-Tempo angesiedelt und auch der Härtegrad ist eher Medium-Rare. Beautiful Lies lädt gemäßigt zum Kuscheln ein und sogar eine reinrassige Akustikballade hat mit Love’s A Burden ihren Weg auf den Longplayer gefunden und sorgt für den Schlusspunkt unter ein sehr angenehmes Album, dessen einzige Schwäche wohl eine seiner Stärken ist: Die Eingängigkeit. Die eine oder andere Kante mehr, hätte Lost In Forever sicher noch ganz gut zu Gesicht gestanden, trübt den Spaß aber nur geringfügig. Meine Highlights sind trotzdem eher die etwas härteren Stücke, allem voran Shine And Shade sowie der sich tief im Gehörgang festsetzende Titeltrack.
Tracklist BEYOND THE BLACK – Lost In Forever
01. Lost In Forever
02. Beautiful Lies
03. Written In Blood
04. Against The World
05. Beyond The Mirror
06. Halo Of The Dark
07. Dies Irae
08. Forget My Name
09. Burning In Flames
10. Nevermore
11. Shine And Shade
12. Heaven In Hell
13. Love’s A Burden