Was gibt es Schöneres, als am Freitagabend nach getaner Arbeit endlich die Füße hochzulegen? Richtig, mit Scooter und fetten Beats so richtig die Sau raus zu lassen. Der 26.02.2016 ist bereits dick im Kalender markiert – das wird unser Abend! Faster, Harder, Scooter – das kennen wir schon. 2016 wird alles größer, alles lauter, alles krasser: alles Scooter! … und wir sind mittendrin. Der Abend in Düsseldorf ist der erste von insgesamt sechs Konzertterminen in Deutschland im Rahmen der „Can’t Stop The Hardcore Tour“ und mit ihrem neuen Album ACE im Gepäck schüren Scooter, aka H.P. Baxxter und seine Mannen Michael Simon und Phil Speiser, große Erwartungen und vor Ort beim offiziellen deutschen Tourauftakt in Düsseldorf ordentlich Spannung.
Die Mitsubishi Electric Halle ist bereits proppenvoll gefüllt, als Supporter DJ Micar die ersten Töne seiner Eröffnungsshow anstimmt. Auch wenn die kaum aushaltbare Vorfreude auf unsere Electro-/Hardcore-Helden deutlich spürbar ist, schafft es der Newcomer, die Menge mit seinen tanzbaren Melodien und Rhythmen zu packen. Trotzdem lässt er hier und da immer mal wieder genug Raum für die wohl bekannten „Dö Dö Dö Dödödö Dö Dö“-Gesänge, die ihm von allen Seiten um die Ohren fegen.
Was für eine Wahnsinnsstimmung, was für eine Wahnsinnsshow!
Und gerade als wir uns während der kurzen Umbaupause im Anschluss in unserem Warten etwas ausruhen wollen, schießt ein lauter, grell leuchtender Knall durch Mark und Bein. Es geht los! Wir überschlagen uns fast im Jubel, als die ersten Töne erklingen und wenig später der charismatische Scooter Fronter H.P. Baxxter auf die Bretter stürmt und den neuen Hit Oi! ins Gemenge pfeffert. Seine treuen Fans steigen direkt darauf ein und gröhlen die markanten Textstellen aus vollem Halse mit. Und während der platinblonde Mastermind uns immer mehr anfeuert, schleichen seine in roten Lack gehüllten Gespielinnen auf der Bühne auf und ab, lassen ihre weiblichen Reize spielen und sorgen für ordentlich Aufsehen. Ab hier ist die Show, wie so oft bei Auftritten dieser genretechnisch gesehenen Ausnahmeformation, ein wahrer Selbstläufer. Kracher wie One (Always Hardcore), How Much Is The Fish?, Nessaja oder Posse (I Need You On The Floor) gehen Hand in Hand mit neuen Hits wie Riot oder Mary Got No Lamb und lassen das Stimmungsbarometer und unsere Hände in die Höhe schnellen. Ruhig herumstehen oder sitzen tut hier niemand mehr, stattdessen steckt man sich energisch immer weiter an, noch ausdrucksstarker und inbrünstiger zu tanzen und mitzusingen. Die stark befeierte Szene lässt zudem hier und da immer mal wieder Feuer oder Druckluft in die Lüfte schnellen, was unsere Blicke immer wieder fixiert und uns begeistert. Hier passt wirklich eins zum anderen – eine wirklich geniale Sause, die wir hier fast ausnahmslos auf demselben Level feiern. Einzig das Sisters of Mercy Cover Marian, das H.P. mit den Worten „Goth is still alive“ eröffnet, fällt qualitativ etwas ab. Aber das macht nichts…immerhin zählt der Wille und dass der Electro-Pionier im privaten Stübchen doch einige Bands der düsteren Szene bevorzugt, sollte ebenfalls kein Geheimnis sein. Schwamm drüber! Dafür können wir bei Maria (I like it loud) wieder ordentlich abfeiern und endlich im überdimensionierten Chor die heute so oft geübten „Dö Dö Dö Dödödö Dö Dö“- Gesänge passend platzieren. Was für eine Wahnsinnsstimmung, was für eine Wahnsinnsshow! Und auch wenn das Parkett wenig später leerer wird… zuende ist die Party noch lange nicht, denn die Herren lassen es sich selbstverständlich nicht nehmen, noch ein paar weitere Songgranaten ins feierwütige Gemenge zu senden. Scooter überzeugen ein weiteres Mal auf voller Linie und lassen hier und heute jeden strahlen und glücklich ins noch junge Wochenende starten. Oi!
Setlist SCOOTER @ Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (26.02.2016):
01 Ten Seconds Before Sunrise / Carmina Burana: Fortuna Imperatrix Mundi / Ace
02. Oi!
03. Riot
04. One (Always Hardcore)
05. Weekend!
06. Stuck On Replay / Bit A Bad Boy
07. Ramp! (The Logical Song)
08. How Much Is the Fish?
09. Who’s That Rave?
10. Mary Got No Lamb
11. J’adore Hardcore
12. Jump That Rock (Whatever You Want) (Scooter vs. Status Quo cover)
13. Opium / 999 (Call The Police)
14. Bigroom Blitz
15. The Leading Horse
16. Marian (The Sisters of Mercy Cover)
17. Lass Uns Tanzen / Shake That!
18. Nessaja (Peter Maffay cover)
19. Posse (I Need You on the Floor)
20. Habanera / Fuck the Millennium / Call Me Mañana
21. Jigga Jigga!
22. Maria (I Like It Loud)
23. Fire (Z)
24. Hyper Hyper / Move Your Ass! (Z)
Fotos: Michael Gamon