20 Jahre L’Âme Immortelle. Das muss gefeiert werden – dachten sich Sonja Kraushofer und Thomas Rainer und haben entsprechend bereits eine neue CD mit überarbeiteten Versionen von Stücken aus ihrem Back-Katalog veröffentlicht, um diese anschließend auch auf Tour zu präsentieren. Erste Station dabei: München, Backstage. Dabei wurde im Publikum schnell ersichtlich: a) Die Band wurde eindeutig bereits erwartet und b) hatte man es hier mit einem Publikum zu tun, das die Band nicht erst seit gestern kennt. Eher war es ein Publikum, das die Band über die Jahre begleitet hat und sich entsprechend freute. Gute Rahmenbedingungen also, von denen auch die beiden Support-Acts des Abends profitieren konnten.
Den Anfang machten dabei JanRevolution. Mit angenehm tanzbarem Elektro eröffneten sie den Abend mit insgesamt sechs Stücken, die harmonisch begegneten, bei denen auch die Stimme glänzen konnte. Eingängiger Elektro war es, der hier einen würdigen Opener gab. Stücke wie Here Forever mit seinen pulsierenden Beats machten neugierig auf die Klänge von JanRevolution und wurden von den Zuschauern wohlwollend angenommen, hier und da war auch bereits Bewegung in den vorderen Reihen vor der Bühne zu sehen. Bis zum finalen Amnesia konnte man hier einen würdigen ersten Auftritt sehen, der der Tatsache, dass ein Konzert unter der Woche mit zwei Support-Acts nicht jedermanns Sache ist, erfolgreich trotzte.
Setlist JANREVOLUTION – München, Backstage (03.03.2016)
01. Man without Return
02. Here Forever
03. Freier Fall
04. Our Time
05. Reminiscence
06. Amnesia
An zweiter Stelle gab es dann eine Band, die auch inzwischen zu den eingesesseneren Acts gehört. Die Metallspürhunde aus der Schweiz präsentierten an diesem Abend ihre EP Schwarzer Hund sowie einige Stücke aus ihrer bisherigen Laufbahn. Mit ihren elektronisch inspirierten düsteren Rock-Klängen konnten auch sie punkten. Eröffnet mit Metamorph aus dem 2006er-Album Amokmensch spielten sie eine halbe Stunde lang ein ansprechendes Set, das trotz der kurzen Zeit eine gute Werkschau darstellen konnte. Alte Nummern wie Blut&Spiele standen dabei harmonisch neben Stücken wie dem neuen Kalaschnikow-Liebe von der aktuellen EP, bis Moloch das Set beendete und man das gute Gefühl hatte, hier zwei Support-Acts gesehen zu haben, die nicht Beiwerk waren, sondern gute Auftritte boten.
Setlist METALLSPÜRHUNDE– München, Backstage (03.03.2016)
01. Metamorph
02. Disharmonie
03. Blut&Spiele
04. Obszöne Neue Welt
05. Kalaschnikow-Liebe
06. Moloch
Dann aber war es soweit und L’Âme Immortelle betraten als Headliner des Abends die Bühne. Und das, ganz ohne lange um den heißen Brei herumzuspielen. Man ging direkt in die Vollen – direkt zu Beginn gab es den Klassiker Life will never be the same again zu hören und man wusste schon jetzt: Mit L’Âme Immortelle ist nach wie vor zu rechnen. Ausdrucksstark wie immer die Darbietung von Sonja Kraushofer, druckvoll wie eh und je präsentierte sich dann auch ab dem zweiten Stück Stumme Schreie wieder die Stimme von Thomas Rainer. Es war der erwartete und erwünschte melancholische dunkle Elektro in all seinen Facetten, den die Band an diesem Abend spielte und dabei eine Setlist wählte, die durch und durch das Prädikat „Best Of“ verdiente.
Bereits an dritter Stelle begegnete dann auch Phönix, das nach all der Skepsis bei der Veröffentlichung damals inzwischen zum festen Repertoire gehört. Und wenn eine Band ein solches Stück so früh spielen kann, dann ist es entweder strategisch schlecht gewählt oder die Band hat genug Material, um auch Highlights früh spielen zu können. An diesem Abend war es glücklicherweise letzteres. Die Band gab einen guten Überblick über das bisherige Schaffen und spielte auch gekonnt mit den wechselnden Dynamiken. Sei es das druckvolle Tiefster Winter mit seinem hohen Tempo, das pulsierende Judgement oder auch eine Ballade wie Ich gab Dir alles. Man merkte, dass die Band Spaß dran hat, wieder auf der Bühne zu stehen und ihr Publikum zu erfreuen.
Erfreut war das Publikum auch durch und durch ob der gelungenen Performance und der Auswahl der Stücke. Zum Finale hin wurde mit Requiem noch einmal das Tempo angezogen, bevor Einsamkeit den balladesken Schlusspunkt setzte. Vorerst – denn natürlich war auch an eine Zugabe gedacht worden. Für Eye of the storm, Es tut mir leid und 5 Jahre kam die Band noch einmal zurück. 5 Jahre beendete den Überblick über 20 Jahre L’Âme Immortelle, der Lust auf mehr machte. So schön eine Werkschau mit überarbeiteten Versionen bekannter Stücke ist, so sehr freut man sich nach dieser Show darauf, auch baldigst neue Stücke hören zu können. Ein rundum gelungener Konzertabend!
Setlist L’ÂME IMMORTELLE – München, Backstage (03.03.2016)
01. Life will never be the same again
02. Stumme Schreie
03. Phönix
04. Drown them
05. Aus den Ruinen
06. Tiefster Winter
07. Ich fang Dich auf
08. Judgement
09. Bitterkeit
10. Changes
11. Fallen Angel
12. Gefallen
13. Wie Tränen im Regen
14. Ich gab Dir alles
15. Love is lost
16. Requiem
17. Einsamkeit
18. Eye of the storm (Z)
19. Es tut mir leid (Z)
20. 5 Jahre (Z)