
Am 11.03.16 stach der Eisbrecher mit seinen Mannen um Alex Wesselsky und Noel Pix im Leipziger Haus Auensee mit ihrer âVolle Kraft vorausâ-Tour in See. Bei einer AuĂentemperatur um die +4 Grad und leichtem Nieselregen war jeder froh, das sich die Schotten pĂŒnktlich öffneten. Gleich am Eingang bekam jeder Besucher, als Dankeschön fĂŒr 100.000 verkaufte Eisbrecher-Alben Die Hölle muss warten, eine goldene CD mit dem neuen, exklusiven Song Wir sind Gold als Geschenk ĂŒberreicht.
Bereits zur ersten Vorband war der Saal gut zur HĂ€lfte gefĂŒllt und in den vorderen Reihen stand man doch schon ziemlich beengt. Bevor es so richtig los ging, kam Alex kurz auf die BĂŒhne um sein Publikum zu begrĂŒĂen. Allerdings wurde dieser vom Bandtherapeut Dr. Dirty Dietz gleich wieder von der BĂŒhne verwiesen. Dr. Dirty Dietz teilte den Fans gewisse Regeln fĂŒr den Abend mit. Somit sollten sich feierunlustige Langweiler am Ende der Halle platzieren wie auch Fans mit pinkfarbenen T-Shirts. Eine sehr schöne Pausenunterhaltung.
Nach dieser kurzen Unterweisung ging es auch gleich mit dem ersten Act des Abends One I Cinema los. Die OsnabrĂŒcker Alternativ Rocker wurden mit verhaltenem Applaus auf der BĂŒhne begrĂŒĂt und legten auch gleich mit schweren Beatdowns und modernen Metal-Riffs los. FĂŒr viele im Publikum sicherlich eine Newcomer Band, die sie zum ersten Mal hörten und live sahen. Dies lieĂ sich zumindest aus der ZurĂŒckhaltung des Publikums deuten. SĂ€nger und Kopf der Band Marco Meyer beeindruckte mit einer wirklich guten Stimme und seinem leidenschaftlichen Gesang, wĂ€hrend seine Bandkollegen ihre Gitarren bearbeiteten und Ihre Köpfe in Metalmanier zum Beat bewegten. Bei einigen StĂŒcken war das Zusammenspiel zwischen geschranze, Melodie und Stimme nicht fĂŒr alle Ohren optimal – es ergab teilweise keine Symbiose. Vielleicht muss das bei dieser Art von Heavy Metal aber ja so sein. Nach zwei / drei Liedern fanden sich im Publikum doch einige, die ihre Köpfe mitbewegten und der Band applaudierten. Sicherlich Musik, die nicht bei jedem anwesenden Eisbrecher Fan im Haus Auensee ankam, aber dennoch wurden sie mit Beifall verabschiedet.
Setlist ONE I CINEMA @ Leipzig, Haus Auensee (11.03.2016)
(Intro)
01. Falling Into
02. The Mirror
03. Insidious
04. If Anyone Cared
05. I Will Never Say Goodbye
06. Not My Fault
Eine weitere Umbaupause stand auf dem Programm und der Saal fĂŒllte sich immer weiter. In den vorderen Reihen wurde das Platzangebot nun noch rarer. Einige Unzucht-Fans drĂ€ngten sich nach vorn und begrĂŒĂten den zweiten Act des Abends mit Gekreische und viel Applaus. Daniel Schulz (dieses Mal ohne seine obligatorische MĂŒtze) und seine Mannen enterten gut gelaunt und voller Energie die BĂŒhne. Der Mittelblock kam der Aufforderung von SĂ€nger Daniel âMacht mal lautâ sofort mit Gegröle nach – es herrschte bereits zu Beginn eine super Stimmung. Die Leute wurden von der leidenschaftlichen Performance der unzĂŒchtigen Jungs sofort mitgerissen. Sie feierten, tanzten, klatschten und sangen lautstark mit. WĂ€hrend Seifenblasen aus dem Publikum bei dem Song Schweigen empor stiegen, wurde bei den Songs Unzucht und  Deine Zeit lĂ€uft ab der Refrain lauthals mitgesungen. Gitarrist Daniel De Clercq animierte ebenfalls die Massen auf seine eigene Art und Weise und brachte diese mit seinem eindrucksvollen Gitarrensolo zum ausrasten. Unzucht haben es wieder mal geschafft das Publikum in ihren Bann zu ziehen und das Haus Auensee zu rocken. Die Band bedankte sich zum Schluss bei Eisbrecher und beim Publikum. Mit langanhaltendem Applaus und Unzucht-Rufen verlieĂen sie die BĂŒhne.
Setlist UNZUCHTÂ @ Leipzig, Haus Auensee (11.03.2016)
01. Unendlich
02. Seelenblind
03. Deine Zeit LĂ€uft Ab
04. Kettenhund
05. Schweigen
06. Unzucht
07. Nur Die Ewigkeit
08. Engel Der Vernichtung
Die letzte Umbaupause dauerte etwas lĂ€nger, da die BĂŒhne um einiges vergröĂert wurde. Viel Zeit, die die Eisbrecher-Fans nutzten, um weiter nach vorn zu kommen. Mittlerweile fĂŒhlte man sich am Rand des Saals wie eine Ălsardine, in der Mitte der Halle war das Platzangebot vielleicht sogar mal wieder, wie so oft, etwas besser. Auch Publikum, welches man eher auf einem Helene Fischer Konzert vermuten wĂŒrde, konnte man weit vorne sichten, die aktuelle MedienprĂ€senz tut so einiges dafĂŒr. Der Saal war mittlerweile bis hinten voll und Bandtherapeut Dr. Dirty Dietz unterhielt und animierte noch einmal kurz die Fans. Endlich war es dann soweit, jeder Musiker betrat unter tosendem Applaus einzeln die BĂŒhne und stellte sich in sein Spotlight. Als Alex als Letzter die BĂŒhne betrat, ging es auch gleich mit dem bekannten, rockigen, fetten Eisbrecher typischen Sound los. Der erste Song des Abends, VerrĂŒckt, brachte das Publikum von Beginn an zum Kochen. WĂ€hrend Alex, ganz passend dekadent, mit Eisbrecher-Dollar-Noten um sich schmiss, wurde in den vorderen Reihen mitgesungen und mit den Köpfen mitgenickt – zum Tanzen war eindeutig zu wenig Platz. Das Konzert war zwar nicht ausverkauft, aber trotzdem brechend voll. Wer Alex Wesselsky schon mal live gesehen hat, der weiĂ, dass es fĂŒr einige Songs immer nette GimÂmicks oder andere Outfits gibt. Das erhöht sichtlich den Unterhaltungswert und unterstreicht auch die Aussagen zu seinen Texten. WĂ€hrend sich Alex zu Eiszeit in warme Winterkleidung hĂŒllt und unter kĂŒnstlich rieselnden Schnee seine Fans begeistert oder bei Wir sind Gold goldener Glitterregen fĂ€llt, leitet er auch diesmal This is Deutsch mit dem Jagdhorn ein. Er hatte geĂŒbt, das konnte man deutlich hören. Eisbrecher gaben neue und alte, laute und auch ein paar ruhigere Songs zum Besten. Das Publikum feierte seine Band, rastete bei Himmel, Arsch und Zwirn aus und sang lautstark bei Vergissmeinnicht und MiststĂŒck mit. Ein wirklich gelungener Abend mit einer irre guten Stimmung, begeisterten Fans und einer verausgabten und sichtlich glĂŒcklichen Band. Mit âVielen Dank Leipzig, es war ein traumhafter Abendâ verabschiedeten sie sich von Ihrem Publikum.
Trotzdem konnte dieser Abend nicht an das Konzert im letzten Jahr im Werk 2 anknĂŒpfen. Die BĂŒhnendeko und die Lichtshow waren dieses Mal doch etwas weniger wuchtig und fulminant. Auch gab es keine COÂČ Tanks und LED Bildschirmleisten. Der Entertainer Alex war an diesem Abend ein wenig zurĂŒckhaltender, weniger gesprĂ€chig und locker. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau. DafĂŒr gibt es einen dicken Pluspunkt fĂŒr die gratis CD mit dem neuen Song, welcher sehr rockig daherkommt.
Mit Volle Kraft voraus kann die Fahrt mit dem Eisbrecher so weiter gehen.
Setlist EISBRECHERÂ @ Leipzig, Haus Auensee (11.03.2016)
01. VerrĂŒckt
02. Willkommen im nichts
03. Augen unter Null
04. Fehler Machen Leute
05. Mein Blut
06. Leider
07. Amok
08. Prototyp
09. Himmel, Arsch und Zwirn
10. Herzdieb
11. Wir sind gold
12. Angst
13. Eiszeit
14. Die Engel
15. 1000 Narben
16. MiststĂŒck (Megaherz Cover)
17. Volle Kraft voraus (Z)
18. Vergissmeinnicht (Z)
19. This is Deutsch (Z)
20. Ohne Dich (Z)