DOWN BELOW – Mutter Sturm

DOWN BELOW - Mutter Sturm
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7 Bewertung

7

Die Band:
Down Below existieren jetzt nunmehr seit 2003. Aus dem beschaulichen Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt kommt das Quartett, um Gothicszene aber auch Mainstream gleichermaßen zu erobern. Seit ihrem Erfolg beim Bundesvision Song Contest 2008 verabschiedeten sich die Dark Rocker von englischsprachigen Texten. Fortan erscheinen alle ihre Songs ausschließlich in deutscher Sprache. Ihr Ziel ist die bessere Verständlichkeit und Vermittlung von „starken Botschaften zu Themen wie Verantwortung, Selbstvertrauen, Freiheit und natürlich Liebe in einer Welt der Entfremdung und Schnelllebigkeit.”

Aktuelle Besetzung:
Gesang: Neo Scope
Gitarre: Carter
Bass: Convex
Schlagzeug: Mr. Mahony.


Das Album:

Am 30. Oktober diesen Jahres werden die Dessauer Band Down Below ihr nun mehr neuestes Werk veröffentlichen. Es wird den imposanten Namen Mutter Sturm tragen. Bereits auf Amazon sind die Bestellungen im Bereich „Dark Wave“ für das neue Album von Down Below so begehrt, dass die „Deluxe Box“ vor Veröffentlichung bereits auf Platz zwei landet. Als erster Genuss ist seit wenigen Tagen das Video zum Song Schenk mir dein Herz offiziell online. Es wurde auf einem Kreuzrittergut im Landkreis Wittenberg gedreht.

Das Thema der ergreifenden zwölf Songs beinhaltet die stürmische Gewalt des Wassers und die dazu gehörige unbändige Kraft des Windes. Erkennbar ist dies schon in der Wahl der Songtitel, Sturmflut, Leuchtturm, Nach der Flut sowie Mutter Sturm. Dies zieht sich wie ein roter Faden durchs komplette Album. Somit ein wirklich rundes und gelungenes Werk.

Down Below besinnen sich wieder auf ihre Wurzeln und verbinden dies einfach mit einer melancholischen Härte und großartigen Melodien. Die Stimme des Sängers Neo passt dazu harmonisch. Spielerisch setzt er seine markante Stimme ein. Orchestrale, aber auch härtere Gitarrenriffs finden gleichberechtigt ihren Platz neben synthetischen Klängen. Mutter Sturm beweist erneut den Mut zu großen Klängen und ihren dazugehörigen Geschichten.

Besonders erwähnenswert ist der Titel Eismond. Wer Down Below von seinen Vorgängeralben insbesondere von Sinfonie 23 kennt, dürfte hier Parallelen erkennen. Dieser Titel hat Ohrwurmpotential und darf meiner Meinung nach auf keinem Konzert dieser Band fehlen. Es kommt nahe an ein Sand in meiner Hand heran. Mit diesem Titel feierten die Dessauer ihren bisher größten Erfolg und zwar mit Recht. Bei der Teilnahme am Bundesvision–Song–Contest am 14.02.2008 für ihr Heimatbundesland Sachsen–Anhalt belegten sie immerhin den dritten Platz.

Der anschließende Titel Seerosen schmiegt sich harmonisch in die Reihe mit ein. Der etwas melancholische Text lässt die Tiefe des Songs erkennen. Insbesondere durch die Stimme des Sängers kommt ein kribbeliges Gänsehautfeeling auf. Hut ab vor so viel Gedankentiefgang.

Das Herz schlägt wild hat meiner Meinung auch ein gewisses Mainstreampotential. Hier sind ebenfalls Parallelen an die Vorgängeralben erkennbar. Mit dem Titel Belüge mich warten Down Below auch mit einer Ballade auf. Dies dürfte vor allem die weiblichen Fans der Band gewiss verzücken. Den Abschluss bildet der Song Zu Haus. Eine Hymne an die Heimat und an das Zurückbesinnen an die eigenen Wurzeln und das Vergängliche im Leben. Alles hat seinen Sinn. Ein wirklich mehr als nur gelungener Abschluss.

Fazit:
Meiner Meinung nach ein gutes Album. Der rote Faden des Leitthemas zieht sich durch das gesamte Werk. Die Band bekennt sich wieder zu seinen Wurzeln und das macht Spaß beim Zuhören. Wer die Jungs als Vorband schon einmal genießen konnte, wird dies auch zu schätzen wissen, denn die Songs sind nicht mehr so sehr weich gespült, wie vielleicht auf anderen Alben. Sie sind individueller geworden. Freunde von Unheilig werden an diesem Album viel Freude haben. Durch gewisse Medienpräsenz in Radio bzw. Fernsehen dürfte der eine oder andere Fan neu dazu kommen, der nicht in der Gothic–Szene beheimatet ist. Das ist auch richtig so, denn das Album Mutter Sturm am Rande bemerkt, darf man ruhig etwas lauter genießen, die Dessauer Band macht so am meisten Spaß beim Anhören. Genügend Material habe sie ja jetzt, um auch das eine oder andere Konzert nicht mehr nur als Vorband bestreiten zu können. Ich würde mich freuen. Jungs macht bitte weiter so.

Tracklist :
01. Sturmflut
02. Leuchtturm
03. Schenk Mir Dein Herz
04. Mutter Sturm
05. Festland
06. Eismond
07. Seerosen
08. Nach Der Flut
09. Lichterloh
10. Das Herz Schlägt Wild Im Sturm
11. Belüge Mich
12. Blut Bleibt Rot
13. Zu Haus


Hinweis der Band zur ursprünglich geplanten Tour mit Joachim Witt:

„Neo ist an einer ärztlich diagnostizierten Kehlkopfentzündung erkrankt. Wir als Band und Freunde von Neo haben uns deshalb gemeinsam dazu entschlossen die Notbremse zu ziehen und die kommende Tour abzusagen. Die nächsten 6 Wochen wird er seine Stimme unumgänglich schonen müssen.“ Als Ersatz Supportband konnte ein heißer Geheimtipp der Berliner Alternative Szene gewonnen werden: die Newcomer Band Intrasonic.

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