Bevor Ace Frehley Bochum rockt, heizen vier Niederländer das Publikum in Bochum ein. Das Quartett nennt sich Rebelstar und versorgt das Publikum mit handgemachtem, schnörkellosen Old School Rocksound. Zu den Bands die ihren Sound beeinflussen werden Namen wie AC/DC, Van Halen und natürlich Kiss aufgelistet. Schnelle Gitarren, ein basslastiger Untergrund mit einem treibenden Schlagzeug verkürzen die Wartezeit auf den Hauptact. Nach sagenhaften 50 Minuten Supportzeit werden Rebelstar vom Bochumer Publikum lautstark umjubelt und verabschiedet. Die Rocker aus dem königlichen Nachbarland können sicher sein, dass sie einige neue Fans im Ruhrgebiet gefunden haben.
Eigentlich macht es keinen guten Eindruck, wenn man lange auf sich warten lässt. In den vorderen Reihen der Zeche Bochum ist es eng und die Luft im Raum wird zunehmend dünner. Doch außer ein paar Ace-Rufe und einigen Pfiffe bleiben die Leute ruhig und harren aus. Obwohl die Bühne und die Instrumente dort schon lange für die Show des Amerikaners hergerichtet sind, dauert es bis kurz vor 22 Uhr, bis sich das Licht für Ace Frehley endlich verdunkelt.
Das Erscheinen des Musikers und die ersten Riffs des Intros lassen das Warten vergessen. Unzählige Arme recken sich, mit zur Pommesgabel geformten Faust, in die Luft. Am anderen Arm halten viele der Anwesenden ein Smartphone in der Hand, um ein geknipstes Souvenir mit nach Hause zu nehmen.
Im ersten Drittel greift Ace Frehley mit Parasite und Love Gun vermehrt in die Vergangenheitskiste der Kiss- Klassiker. Der betagte Fan, sowie die jüngere Hardrock Generation ist außer Rand und Band. Doch nicht nur die alte Zeit, sondern auch die aktuellen Stücke vom letzten Soloalbum Space Invaders lassen die Zeche Bochum beben.
Neben Ace Frehley zieht Gitarrist Richie Scarlett alle Blicke auf sich. Bassist Chris Wyse bleibt meist verhalten, auch wenn er am Rand der Bühne steht und sein Instrument beim Spielen in die Luft reißt. Damit man ihn nicht nur wummernd hört, stellt sich Drummer Scott Coogan oftmals in voller Größe hinter sein Schlagwerk.
Auch der Abschluss des Auftritts zelebriert die erfolgreiche Zeit der Monsterrocker, inclusive Frehleys Gitarrensolo.
Das unkaputtbare Detroid Rock City führt den finalen Zugabeblock an. Ohne Glamour und Feuerwerk, aber vielleicht genauso laut wie 1975 beendet Deuce das Konzert von Spaceman Ace und seiner Band.
Setlist ACE FREHLEY @ Bochum, Zeche (15.06.2015):
Fractured Mirror
01. Rocket Ride (KISS song)
02. Gimme a Feelin’
03. Toys
04. Parasite (KISS song)
05. Love Gun (KISS song)
06. Breakout
07. Space Invader
08. 2000 Man (The Rolling Stones cover)
09. Strutter (KISS song)
10. Snowblind
11. Rock Soldiers
12. Bass Solo
13. Strange Ways (KISS song)
14. New York Groove (Hello cover)
15. 2 Young 2 Die
16. Shock Me (KISS song)
17. Ace Frehley Guitar Solo
18. Cold Gin (KISS song)
19. Rip It Out
20. Detroit Rock City (KISS song) (Z)
21. Deuce (KISS song) (Z)
Fotos: Martina Peitz