Der Umbau ist im Handumdrehen fertig. Das Instrument eines einzelnen Künstlers ist schnell weggeräumt und der Bühnenschmuck für den Hauptact schon längst dekoriert. Plastikblumen, Gartenzwerge, Plüschtiere, grüne Federboas und jede Menge andere Accessoires verwanden die Kulisse zu einem Bild aus einer Fabelwelt. In diesen farbenfrohen Rahmen treten wenig später die beiden Musiker, die sich zusammen Mrs. Greenbird nennen, ins bunte Scheinwerferlicht. Die weibliche Hälfte trägt ein geblümtes, bodenlanges Kleid, der Herr ein geblümtes Hemd und Weste. Außer dem Blumenmuster hat das Duo noch eine modische Gemeinsamkeit und zwar einen Hut als Kopfbedeckung.
Nach einer kleinen Begrüßung legen sie los. Drei weitere Musiker unterstützen den Liveklang von Mrs. Greenbird. Bei einer Show des Kölner Duos wird alles was schlechte Laune erzeugen könnte einfach weggelassen. Rings um uns herum trägt jeder ein Dauerlächeln im Gesicht, genauso wie Frontfrau Sarah Nücken. Die Folk- Pop- Country Lieder vom ersten selbstbetitelten Album und dem Nachfolger Postcards sorgen sichtlich für diese Wohlfühlatmosphäre die mit Everyone´s the Same die Besucher zum mitwippen stimuliert. Auch die weniger taktvollen Sachen wie One Little Heart etwa, die nur vom akustischen Klang leben, werden genüsslich mitgeträllert.
Zu vielen Songs des heutigen Abends, wie Ricky dem Eichhörnchen, erzählen Sarah und Steffen kleine Anekdoten, die mit einem herzlichen Lachen des Publikums quittiert werden. Natürlich muss bei passender Gelegenheit auch erwähnt werden, dass das neue Album in den berühmten RCA Studios in Nashville eingespielt wurde. Aus den Wänden der Räume hört man dort immer noch leise die Stimme von Dolly Parton, also ist der nächste Song des Set mit Joline kein Zufall. Bei einer Coverversion bleibt es natürlich nicht und der Punk der Ramones muss den folkigen Klängen von Mrs. Greenbird weichen. Nach knapp zwei Stunden verabschiedet sich die Band mit Take My Hand von einem glücklichen Publikum.
Fotos: Martina Peitz