Der Startschuss für dieses verheißungsvolle Spektakel wird bereits am frühen Abend mit SECRETS gesetzt. Die Kalifornier mischen die bunt durchmischte Menge mit ihrem Post-Hardcore ordentlich auf und es dauert nicht lange, bis das E-Werk am brodeln ist. Die Freude der Jungs, die Show eröffnen zu dürften, ist deutlich zu spüren und schwappt nahtlos auf uns über. Mit den nächsten im Bunde wird es nicht weniger krachig.
Wer in der Pause kurz frische Luft im Biergarten schnappen wollte, wird von den bebenden Wänden der Halle zurück ins Gedränge gezogen. Crown The Empire ernten direkt zu Beginn schon eine riesige Portion Jubelstürme, so dass man beinahe glauben möchte, hier stünde bereits der Headliner vor uns. Die Herren aus Texas machen vom ersten Moment an energiegeladen Stimmung und hüpfen über die Bretter, die heute die Welt bedeuten. Diese Schwingungen schlagen auch auf die feierwütigen Fans über, so dass sie einfach mitspringen, mitfeiern müssen. Was für eine Show!
Setlist CROWN THE EMPIRE:
01. Call to Arms (Act I)
02. Initiation
03. Bloodline
04. Machines
05. Makeshift Chemistry
06. Rise of the Runaways
07. The Fallout
Mindestens genauso energisch feuern The Ghost Inside nach, die mit ihrem Metalcore ebenfalls aus Kalifornien angereist sind. Zwar kommen die Herrschaften um Jonathan Vigil etwas geerdeter und weniger verspielt als ihre Vorgänger daher, trotzdem findet das Trüppchen schnell Anklang bei dem offenen Publikum. In der guten halben Stunde Spielzeit zaubern sie ein tolles Set aus ihren verschiedenen Alben und sorgen dafür, dass nicht nur Hände, sondern auch – wie es sich für ein Metal-Konzert gehört – Haare in die Luft fliegen. Das muss der Headliner erst einmal toppen!
Setlist THE GHOST INSIDE:
01. Avalanche
02. Unspoken
03. The Great Unknown
04. Between the Lines
05. Thirty Three
06. Dark Horse
07. Dear Youth (Day 52)
08. Engine 45
The Final Countdown tönt durchs E-Werk und schlagartig wandelt sich alle Vorfreude in schreiende Energie um. Als sich die Bühne verdunkelt und ein untergründiges Grollen in die Ohren dringt, fängt die gut gelaunte Menge sofort zu kreischen an. Das ist ja fast wie auf einem Teenie-Konzert, auf dem man schon seit Stunden auf die beliebte Boyband wartet! Eine Boyband sind Asking Alexandria im Grund schon, nur dass sie keinen alltäglichen Pop machen, sondern mit ihrem Metalcore deutlich härtere Töne anschlagen. Es ist schon faszinierend, dass man Fans, die man optisch und vom Alter her auf eher poppigen Konzerten erwartet hätte, hier und heute bei den krachigen Briten antrifft. Zeiten ändern sich. Und wie „in“ Metalcore dieser Tage ist, davon kann der gesamte Abend ein Lied singen. Während die nicht zu übersehende Deutschlandflagge am Mikroständer hängend sich im Nebel wiegt, legen die Mannen um Fronter Danny Worsnop mit Stücken wie Don’t Pray For Me und Run Free stark los. Der Herr des Abends zeigt sich seinerseits auffällig in farbiger Kleidung und bemerkenswerter Kopfbedeckung, die er im Laufe der Show noch wechseln wird. Sein Gesicht können seine Fans dank seiner Hüte nicht sehen, seine Stimme jedoch klingt wie auf Platte, hier und da etwas unkoordinierter, aber grundsätzlich so vertraut, dass man dazu abfeiern möchte. Zwar scheint die Menge von den starken Supportacts bereits stimmungsmäßig etwas abgesättigt zu sein, immerhin haben es Asking Alexandria heute Abend nicht allzu leicht, nach jedem Song mit nicht enden wollenden Jubelstürmen beglückt zu werden. Doch egal! Man zieht sein Set durch, bleibt cool und schaukelt sich und alle, die dafür bereit sind, in berauschende Partysphären. Spätestens aber bei den Zugaben beweisen die Fans bei Krachern wie Killing You oder The Death Of Me wahre Textsicherheit, sind aber nicht allzu überrascht, dass die Show nach Poison bereits vorbei ist. Auch wenn wir heute beim Headliner nicht immer die allerhöchsten Stimmungshochs gefahren sind… es war ein genialer Abend mit jeder Menge mitreißender Energie und toller Musik!
Setlist ASKING ALEXANDRIA:
01. Don’t Pray for Me
02. Run Free
03. A Lesson Never Learned
04. Breathless
05. Break Down the Walls
06. To the Stage
07. Someone, Somewhere
08. Moving On
09. A Prophecy
10. Alerion
11. The Final Episode (Let’s Change the Channel)
12. Not the American Average
13. Killing You (Z)
14. The Death of Me (Z)
15. Poison (Z)
Fotos: Michael Gamon