
Mit ihrem Debütalbum Alpha State liefern Omen Code eines der bemerkenswertesten Newcomer-Werke des Jahres im Bereich elektronischer Dunkelmusik. Das internationale Duo – bestehend aus Kevin Gould und Agi Taralas – verbindet klassische EBM- und Industrial-Elemente mit einer filmischen Atmosphäre, die von den dystopischen Visionen eines Philip K. Dick ebenso inspiriert ist wie von Ridley Scotts „Blade Runner“. Erscheinen wird Alpha State am 5. Dezember 2025 über Dependent Records – einem Label, das seit Jahren als Heimat für hochwertige elektronische Klangkunst gilt.
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Der Klang einer dunklen Zukunft
Alpha State ist ein Werk, das auf Vergangenheit aufbaut, um die Zukunft zu vertonen. Gould, einst Gründungsmitglied der britischen Formationen Johnson Engineering Co. und Electro Assassin, konstruiert den Sound mit der Präzision eines Ingenieurs und der Intuition eines Geschichtenerzählers. Die elf Stücke des Albums sind geprägt von maschineller Kälte, druckvollen Midtempo-Beats und einem dichten Sounddesign, das zwischen Clubtauglichkeit und Cinemascope schwankt.
Tracks wie „Dead Zone“, „Tensor“ oder „Incubate“ greifen den klassischen EBM-Puls der späten Achtziger auf, während Stücke wie „Ultra Fear“ oder „Apartment 213“ an die atmosphärische Tiefe der frühen Werke von Front Line Assembly oder Clock DVA erinnern. Dabei setzen Omen Code weniger auf Aggression als auf Kontrolle – jeder Beat sitzt, jede Fläche trägt. Die Produktion, aufgenommen und gemischt im Londoner Trauma Lab, wirkt klinisch klar und zugleich von einer unterschwelligen Bedrohung durchzogen.
Frontmann Agi Taralas – zuvor aktiv mit dem Projekt Our Banshee – verleiht den Songs mit seiner dunklen, präzise modulierten Stimme ein starkes menschliches Zentrum. Seine Texte bewegen sich zwischen technologischem Verfall und emotionaler Isolation, ohne in plakative Dystopie abzugleiten. Das Ergebnis ist eine Klangwelt, die sowohl auf dem Dancefloor funktioniert als auch beim konzentrierten Hören entfaltet, was man in dieser Form zuletzt bei frühen Werken von Skinny Puppy oder Mentallo & The Fixer erlebt hat.
Konzeption und Gestaltung
Der Titel Alpha State verweist auf einen Zustand zwischen Bewusstsein und Traum – eine Metapher, die sich durch das gesamte Album zieht. Goulds Soundarchitektur und Taralas’ Texte beschreiben eine Gesellschaft im Übergang, gefangen zwischen digitaler Überreizung und innerer Leere. Diese Dualität spiegelt sich auch in der visuellen Gestaltung des Albums wider: Das Artwork, entworfen von Nico Janse van Rensburg und Sinan Jafan, verbindet kalte Industrieästhetik mit organischen Fragmenten – eine visuelle Verlängerung des musikalischen Themas.
Alpha State erscheint in mehreren Formaten, darunter ein aufwendig gestaltetes 48-seitiges Hardcover-Artbook mit einer Bonus-CD namens Beta State, die erweiterte Versionen von acht Albumtracks enthält. Diese Veröffentlichung unterstreicht den Anspruch des Duos, elektronische Musik nicht nur als Klang, sondern als vollständiges ästhetisches Konzept zu begreifen.

Tracklist:
01. Isolate
02. Deform
03. Dead Zone
04. Ultra Fear
05. Apartment 213
06. Submerge
07. Tensor
08. Atrophy
09. Incubate
10. Contagion
11. Paralyze
12. Brutal + Pure
Weblinks OMEN CODE:
Webseite: omencode.bandcamp.com
Facebook: omencodeofficial
Instagram: omen_code
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