OUT OF LINE WEEKENDER WARM-UP 2014 (COMBICHRIST, RABIA SORDA…) – Bochum, Matrix (26.03.2014)

OUT OF LINE WEEKENDER WARM-UP 2014 (COMBICHRIST, RABIA SORDA...) - Bochum, Matrix (26.03.2014)
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Eine Warm-Up-Party mit Combichrist Beteiligung… Klingt eher komisch, da die Truppe um Sänger Andy LaPlegua immer ein Garant für verschwitzte Körper ist. Aber nein, es war eine Warm-Up-Party für den in Berlin stattfindenden Out Of Line-Weekender, und das mitten im Ruhrgebiet.

Scheinbar wollten Miss Construction mit der überladenen Bühne, die an einen „1-Euro-Shop“ zu Halloween erinnerte, von ihren nicht vorhandenen gesanglichen Qualitäten ablenken, denn anders war dieses Szenario auf der Stage nicht zu erklären. Zombigleich – nicht nur ein Wort für die geschminkten Menschen auf der Bühne, OUT OF LINE WEEKENDER WARM-UP 2014 (COMBICHRIST, RABIA SORDA...) - Bochum, Matrix (26.03.2014)sondern auch eins für den Gesang, der irgendwo zwischen grunzen und shouten anzusiedeln ist. Eine musikalische Darbietung, die auch nur mäßigen Beifall und Erwähnung verdient, auch wenn Miss Construction mit „I like to move it. Move it“ bemüht sind, die Stimmung aufzulockern oder gar zu entfachen.

Wenn man die Gesangsqualität an der Bühnenshow misst und sich noch einmal dieses überladene Etwas von Miss Construction vor Augen ruft, dann kann man echt bei Rabia Sorda auf Gutes hoffen. Und sogleich springt Sänger Erk Aicrag flummigleich von rechts nach links und wieder zurück. Eye M the Blacksheep schmettert dem Publikum entgegen. Die Energie überträgt sich sofort auch in die Füße seiner Anhänger. Sichtbare positive Gefühlsregungen in den Gesichtern und ein nicht stillstehender Animationsmeister Erk brachten endlich die Stimmung sowie die Wendung in das Kellergewölbe. Songs wie Out Of Control, Radio Paranoia oder Walking On Nails verfehlten ihre Wirkung nicht und machten so richtig Lust auf den Headliner des Abends.

Setlist Rabia Sorda:
01. Eye M The Blacksheep
02. Out of Control
03. Deaf
04. Radio Paranoia
05. Save me from my curse
06. Turbulence
07. Walking on nails
08. Hotel Suicide
09. Somewhere along the road
10. Money Talks (Z)

Mit Combichrist löste sich dann auch endgültig jede imaginär gezogene Stimmungshandbremse. Jeder in der Matrix in Bochum folgte dem „Party! Party! Fucking Party!“ Ruf von Sänger Andy La Plegua. Doch anfangs sorgten auch die Jungs von Combichrist für etwas Verwirrung. Eine dunkle Bühne beim Opener und einen maskierter Frontmann hatte man zum Opener We were made to love you nun wirklich nicht erwartet. Aber bereits beim zweiten Song wurde die Maske durch sein einnehmendes Lächeln eingetauscht, was sicherlich gerade die weiblichen Fans entzücken lässt. Spielfreude, ein neues Album im Gepäck, ein Sänger in Lächel- und Plauderlaune ließen schon recht früh die Erwartungen steigen. Der Mix aus neuen und alten Stücken war durchaus sehr gut gewählt. Ebenso wie die Verstärkung durch eine zusätzliche Gitarre auf der Bühne, die vom flirtwilligen Erik13 zum Klingen gebracht worden ist.OUT OF LINE WEEKENDER WARM-UP 2014 (COMBICHRIST, RABIA SORDA...) - Bochum, Matrix (26.03.2014) Generell betrachtet hatten die Augen im Publikum einiges zu tun an diesem Abend. Ein kreisender, bangender und mitsingender Abbey Nex an der zweiten Gitarre, ein augenflirtender Erik13, ein Drumstick schleudernder Joe Letz sowie ein ebenfalls nicht stillstehender Andy La Plegua. Lediglich Keyboarder Z. Marr ging für die Augen etwas unter.

Spätestens an diesem Abend dürfte einigen aufgefallen sein, dass sich die neue Platte von Combichrist etwas anders anhört als noch seine Vorgänger. Etwas härter eben. Was auch Frontsau Andy zu einem kleinen Statement hinreißen ließ. Nämlich, dass man weder Industrial noch Metal machen würde, sondern einfach Musik, die man liebt. Dies wurde natürlich durchweg mit Applaus honoriert. Vielleicht lag es wirklich nur daran, dass das Publikum die alten Songs wie Shut up and Swallow, Blut Royale oder auch Get your Body beat einfach doch noch besser kennt, denn zu eben diesen Stücken war die Stimmung an diesem Abend doch am besten. Bei Love is a Razorblade hüpfte Sänger Andy in den Graben, um von dort seinen aufgeforderten Moshpit vor der Bühne besser zu dirigieren.

Ein wundervoller Abend, der viel zu schnell im Zugabenblock und einem wunderbar zu belauschenden Wortgefecht zwischen Andy und Drummer Joe Letz endete. Warm wurde an diesem Abend sicherlich jedem.

Setlist Combichrist:
01. We were made to love you
02. Every day is war
03. The rain of blood
04. Blut royale
05. Can’t control
06. Throat full of glass (beyond)
07. Maggots at the party
08. Denial
09. What the fuck is wrong with you?
10. No redemption
11. Follow the trail of blood
12. Shut up and swallow
13. Get your body beat
14. Love is a razorblade
15. From my cold dead hands (Z)
16. Fuck that shit (Z)
17. Sent to destroy (Z)

Bilder des Events befinden sich in unserer Konzertfotos-Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos.

Combichrist:

Rabia Sorda:

Miss Construction:

Fotos: Michael Gamon

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