Los geht es mit Akanoid, deren Weg wir ja schon seit längerem verfolgen. Hilton Theissen und Uwe Lübbers können bereits auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken, die sie 1999 als alternatives Dance Duo zusammenführte. Nach dem tollen Album Cocktail Pop trennten sich allerdings ihre Wege zunächst wieder und Hilton Theissen steuerte das Projekt in rockigere Gewässer. Jetzt ist Uwe Lübbers zurück und mit ihm hält auch der elektronische Ansatz wieder Einzug in das Klanggewand von Akanoid. Und das ist gut so, denn was die beiden hier und heute abliefern klingt schon wieder sehr vielversprechend. Tolle bekannte Songs wie Nexx oder On Air Again von Cocktail Pop überzeugen ebenso wie die ersten Songs vom kommenden Album. Wir sind schon jetzt sehr gespannt auf das neue Material der beiden sympathischen Musiker, da kommt Großes auf uns zu!
Zweite und letzte Band des Abends ist Sixth June aus Serbien, wobei die beiden Protagonisten Lidija Andonov und Laslo Antal mittlerweile in der deutschen Hauptstadt Berlin eine neue Heimat gefunden haben. Live steht natürlich Sängerin Lidija im Vordergrund, während es sich ihr Kollege Laslo eher am Bühnenrand gemütlich gemacht hat und von dort seine kühlen Minimal Electropop Rhythmen über die Boxen hin zu den Zuschauern schickt. Diese zeigen sich als sehr abwechslungsreich, teils verspielt, teils aber auch einem klar-strukturiertem Muster folgend. Und über diesen Sounds schwebt die prägnante Stimme von Lidija, die hier allerdings irgendwie Segen und Fluch zugleich ist. Denn ist man zunächst noch sehr angetan von ihrer Performance, fehlt ihr auf Dauer dann aber doch leider jene Wandlungsfähigkeit die die Musik sonst auszeichnet. So ist ihre Stimme quasi das verbindene Glied in der Soundkette von Sixth June, zugleich schwächt sie aber auch die ein oder andere Variation ab und führt den Hörer immer wieder zurück auf den zunächst eingeschlagenen Weg, auch wenn Laslos Sounds zunächst einen alternativen Weg zu bevorzugen scheinen. Insgesamt bleibt ein guter Auftritt des Duos, dem man aber wünschen kann, dass Lidija zukünftig auch noch etwas mehr aus sich herauskommt und sich von den Rhythmen der Synthies einfach mal treiben lässt. Dann steht einer Erfolgsstory eigentlich nicht mehr viel im Weg.