Zeitgleich hatten sich andere bereits im Park nahe der Moritzbastei eingefunden. Nach einem kurzen morgendlichen Regenschauer meinten es die WGT-Götter doch noch gut – vor allem mit den hier nun ansässigen Steampunkern [GALLERY Besucherfotos]. Denn kaum kam die Sonne zum Vorschein, landeten diese ihre Zeppeline neben der Moritzbastei im Park und ließen diverse Propeller und Blubberwaffen für zahlreiche Besucher und Fotografen heiß laufen. Auch hier viel Liebe zum Detail und eine ganze Kompanie von Bastelwütigen, die in den endzeitlichen Kupfer- und Bronzetönen des Steampunk schwelgte. Vom Steambaby bis zum Kampfanzug war alles dabei und die Zylinderdichte wurde sicher nur beim Coppelius-Konzert im Heidnischen Dorf überboten. (JM/KvK)
Dieses liegt idyllisch im Grünen und bietet mit gemütlicher Bühne und großem Mittelaltermarkt eine schöne Tageslocation. Dies nutzten auch zahlreiche Besucher, da man hier für 10 Euro eine separate Eintrittskarte erstehen konnte, Belohnt wurde man mit Auftritten von Vroudenspil [GALLERY], den wüsten Piraten aus Süddeutschland, die die wachsende metgetränkte Menge zum fröhlichen Stampfen und Tanzen brachten. Bei Coppelius [GALLERY] stiegen wahre Wolken aus Seifenblasen gen Himmel und füllten die Luft mit schillernder Untermalung zu den wilden Klarinettenklängen der Berliner Kammercoreaner. Deren rasende Musik lockte dermaßen viele Menschen auf den matschigen Platz vor der Bühne, dass kurzerhand ein Eintritts-Stopp verhängt wurde. Zur Letzten Instanz [GALLERY] wurde dies natürlich nicht besser, dicht gedrängt verbrachten die zum Teil weitgereisten Gäste einen vergnüglichen Abend. Als letzte Truppe für diesen Tag gaben sich Daemonia Nyphe [GALLERY] die Ehre. Diese spielten mit altertümlichen, akustischen Instrumenten eine experimentelle Mischung aus Folk und Klassik. Schön anzuhören. Schön anzusehen. Skurril und doch harmonisch zugleich. (JM/KvK)
Wem die kalte Elektronik hingegen eher zusagte, der konnte parallel zum Heidnischen Dort auch in die nahe gelegene agra gehen, um sich dort die Gehörgänge ordentlich durchspülen zu lassen. Gut eignete sich dazu zum Beispiel der exklusive Europaauftritt von Bryan Erickson und seinem Velvet Acid Christ [GALLERY]. Sie sind wieder zurück, auch wenn es zum Teil so wirkte, als wären sie gleichzeitig noch nicht ganz da. Aber exzentrische Auftritte kennt man von ihm ja bereits und so glich der gesamte Auftritt einem Drahtseilakt, der wohl auch ein kleines bisschen früher endete, als zunächst geplant. Es war wie bei einem albernen Film, dessen Soundtrack aber so gut ist, dass man einfach dranbleiben muss. Denn das musikalisch Gebotene war über jeden Zweifel erhaben und man konnte geliebte Hits wie Phucking Freak oder Pretty Toy ordentlich abfeiern. Letzteres galt danach auch für den Auftritt von Suicide Commando [GALLERY], die beim WGT 2013 ein reines Klassiker-Set präsentierten und nur ältere Songs spielten
Fotos: Jesko Mägle / Michael Gamon
Autoren: Jesko Mägle (JM) / K. von Koriolis (KvK) / Michael Gamon (MG)
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