Als Support waren Solar Fake angereist um das Publikum für Peter Heppner vorzuwärmen. Das Elektro-Projekt um Zeraphine und Dreadful Shadows Sänger Sven Friedrich und Keyboarder Frank Arnold konnte mit Liedern wie No Apologies oder More Than This bei den Heppner Fans punkten. Wenn die Zuschauer auch nicht ausgelassen tanzten, war ihnen doch anzusehen, dass ihnen die Darbietung der Berliner Band gefiel. Als kleines und verfrühtes Weihnachtsgeschenk gab es am Merch-Stand ein Kärtchen um den Song Reset To Default kostenlos und legal herunterladen zu können.
Highlight der Show war sicherlich das Cover des Synthie-Pop-Songs Such A Shame von der britischen Band Talk Talk aus dem Jahre 1984. Wenn auch viele Anwesenden den Titel keiner Band zuordnen konnten war der Songtext doch den meisten Zuschauern im Gedächtnis, sodass ein wenig mitgesungen werden konnte. Bevor mit Here I Stand die Show von Solar Fake vorbei war, nutzte Sven die Chance um für das Konzert am 21. Dezember in der Kölner Essigfabrik zu werben, bei dem die Anwesenden in den Weltuntergang feiern und tanzen könnten (zumindest bis der Strom ausfällt).
Obwohl der Bühnenumbau fix geschehen war, war so schnell von Peter Heppner und seiner Band nichts zu sehen. Ein wenig schade oder sogar ärgerlich, denn sowohl früher nach Hause zu kommen als auch noch ein paar mehr Solar Fake Songs zu hören waren angenehmere Optionen als eine nahezu leere Bühne zu betrachten. Gegen Viertel vor Zehn war es dann aber soweit und Peter Heppner betrat samt Band die Bühne in der Kölner Live Music Hall. Nach dem Intro ging es mit I Won’t Give Up und Alleinesein stimmig los. Das Publikum zeigte wie auch bei Solar Fake zuvor nicht das große Bedürfnis zu tanzen (Ausnahmen bestätigten die Regel) sondern stand gemütlich da und genoss die Show.
Die Lichtshow war wohldurchdacht und bot eine abwechslungsreiche Untermalung zu Heppners mindestens ebenso abwechslungsreichen Songs, sodass weder akustisch noch optisch Langeweile aufkam. Einziges kleines Manko war das Bühnenauftreten des Sängers selber, denn die überwiegende Zeit verbrachte er natürlich wie gewohnt in Stein gemeißelt mit der rechten Hand am Mikrofon und mit der linken Hand am Mikrofonständer. Ein bisschen mehr Bewegung hätte hier sicherlich nicht geschadet, aber da er seine Hauptaufgabe zu Singen mit Bravour erfüllte, lässt sich darüber leicht hinweg sehen.
Das Publikum reagierte erfreut auf die geschickt ausgewählten Songs die an diesem Abend gespielt wurden. Obwohl Heppner mit zwei Soloalben genug komplett eigenes Material zur Verfügung stand war die Setlist durch die gute Mischung der drei Kategorien Solomaterial, Wolfsheim-Songs und Songs aus Zusammenarbeit mit anderen Künstlern geprägt.
Nach Vorbei, dem traditionellen letzten Song war gegen 22:50 Uhr der offizielle Teil des Abends beendet. Die Kölner mussten jedoch nicht lange für eine Zugabe betteln, um Heppner erneut auf die Bühne zu bewegen. Für zwei Zugabeblocks, die zusammen fünf Songs enthielten, gab der Ausnahmesänger seinen Fans die letzten Möglichkeiten ein wenig zu tanzen. Passend zur Jahreszeit – aber fast noch ein wenig zu früh – beendete Dream Of Christmas das 21 Songs umfassende Set.
Es war ein toller Abend, der wieder einmal Peter Heppners stimmliches Können aufzeigte und nebenbei einen repräsentativen Querschnitt durch sein musikalisches Schaffen wiederspiegelte.
Setlist:
01. Intro
02. I Won’t Give Up
03. Alleinesein
04. Meine Welt
05. Vielleicht
06. Being Me
07. Once In A Lifetime
08. Künstliche Welten
09. Deserve to Be Alone
10. God Smoked
11. Cry Tonight
12. Dream Of You
13. Kein Zurück
14. Give Us What We Need (Truth Is Not the Key)
15. The Sparrows And The Nightingales
16. Vorbei
17. Leben… I Feel You (Z)
18. Wir sind wir (Z)
19. Whenever I Miss You (ZZ)
20. Die Flut (ZZ)
21. Dream Of Christmas (ZZ)
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